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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die Tochter ihrer Mutter war
und nicht die Ihre! Sie waren nur zu glücklich, sie mit ausreichend Geld und
Freiheit zu versorgen, um genüßlich beobachten zu
können, wie sie denselben Weg ging wie ihre Mutter. Vielleicht war das in den
letzten Jahren das einzige, was Sie noch am Leben hielt? Sie wollten es sich
nicht entgehen lassen, mit anzusehen, wie sie immer weiter absank, genau wie
Sie es erwartet hatten . Nun, das Schlimmste, das
jemandem zustoßen kann, stieß ihr vor zwei Tagen zu, Mr. Pace«, wider Willen
hörte ich, wie sich ein Unterton von Verachtung in meine Stimme einschlich,
»als sie brutal ermordet wurde. Jetzt können Sie also zufrieden sterben .«
    Die Augenlider waren nun völlig
herabgesunken, und er sah aus, als ob er bereits einbalsamiert sei.
    »Ich vermute, daß sie, nachdem
Ihr Partner sie vergewaltigt hatte, entschlossen war, sich zu rächen«, fuhr ich
grimmig fort. »Irgendwie brachte sie in Erfahrung, was hinter Ihrer Firma
steckt, und erklärte Ihnen, sie würde zur Polizei gehen und Steve Albard ruinieren. Die Tatsache, daß Sie dadurch ebenfalls
ruiniert würden, hätte sie wohl kaum davon abgehalten, oder?«
    »Sie lachte .« Das unheimliche Flüstern schien vom Rollstuhl herüberzudringen, als habe es gar
nichts mit dem alten Mann, der dort saß, zu tun. »>Ich bin entschlossen, dir
dieselbe Barmherzigkeit zu erweisen, wie du sie meiner Mutter gegenüber gezeigt
hast<, sagte sie .«
    »Der Gedanke, ihr Erbe zu
verlieren, hielt sie wohl nicht ab — aber vielleicht der Gedanke daran, daß ein
unschuldiger Mann wie Walters zusammen mit Ihnen und Albard verurteilt würde ?«
    »Nur für kurze Zeit«, flüsterte
er. »Ich versuchte, sie dazu zu zwingen, Walters zu heiraten — auf diese Weise
würde ihr Mund für alle Zeiten verschlossen bleiben. Sie erinnerte sich von der
Zeit mit Steve damals her an Jeepers , und der Gedanke
an ihn ängstigte sie noch immer. Also stellte ich ihr ein Ultimatum! Entweder
heiratete sie Walters oder Steve würde Jeepers Anweisung
geben, ihn umzubringen und die Sache als Unfall hinstellen — und damit würde
sein Blut sozusagen an ihren Händen kleben. Eine kleine Weile sah es so aus,
als klappte alles — sie erklärte sich bereit, Walters zu heiraten — , dann bekamen wir mit Walters Schwierigkeiten. Ich
versuchte, als Seniorpartner der Firma auf ihn einzureden, ihm klarzumachen,
welche Vorteile er erlangte, wenn er meine Stieftochter heiratete, und er
lachte mir ins Gesicht. Also waren wir gezwungen, ihn auf andere Weise zu überreden .«
    »Sie ließen ihm durch Steve
klarmachen, welcher Art das Geschäft im Grund war, das er leitete? Daß es ihm
in tausend Jahren nicht gelingen würde, eine Jury davon zu überzeugen, daß er
nicht gewußt habe, was da vor sich ging ?« sagte ich.
    Der affenartige Kopf machte
eine winzige zustimmende Bewegung. »Und für eine Weile sah es auch hier so aus,
als ob es klappte. Dann fanden wir heraus, daß zwischen den beiden ein geheimes
Einverständnis bestand — sie wollten die Heirat hinausschieben, bis ich tot
war. In der Zwischenzeit wollte Walters herumschnüffeln und alles an
Beweismaterial gegen Steve zusammentragen, was er erlangen konnte, und wenn ich
einmal tot war, wollte er es der Polizei übergeben .«
    »Daraufhin mußten Sie natürlich
etwas Drastisches unternehmen ?«
    »Es blieb nichts anderes mehr
übrig«, flüsterte er. »Ich habe tagelang darüber nachgedacht: nicht darüber, ob
sie umgebracht werden sollte, meine ich, das war sofort klar — sondern wie .« Er kicherte plötzlich. »Alles, was mir noch bleibt, ist,
in diesem verdammten Stuhl zu sitzen — und nachzudenken. Ich fand heraus, daß
die Überlegung, auf welche Weise man mit bestem Erfolg morden könnte, äußerst
anregend war !«
    »Sie wußten also, daß Sie für Albard die erforderlichen Voraussetzungen schaffen mußten«,
sagte ich heiser, »damit er, wenn der Plan einmal entworfen war, die Sache
durchführen konnte ?«
    »Es tut mir schrecklich leid,
daß Sie sich hier täuschen, Lieutenant«, sagte eine eiskalte Stimme mit
Festigkeit.
    Ich wandte langsam den Kopf und
sah Karen Donworth dicht neben dem Rollstuhl stehen.
Ihr ganzer Körper wirkte unnatürlich verkrampft, und ihre Arme hingen mit
festgeballten Fäusten seitlich herab.
    »Sehen Sie«, ihre Stimme brach
plötzlich, »- ich habe Virginia Meredith umgebracht !«
    »Sie?« Ich starrte sie
verblüfft an. »Weshalb?«
    »Ich — ich weiß nicht !« Sie faßte sich mit

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