Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Agentur?« fragte ich.
    »Gelegentlich«, sagte sie. »Man
bezahlt dort gut, und interessant ist es auch.«
    »Hat man Sie schon bei
Graphites Consolidated eingesetzt?«
    Ihr Gesicht drückte leichtes
Erstaunen aus. »Sie müssen wirklich über eine exzellente Technik verfügen, um
das aus Jason herausgebracht zu haben! Normalerweise ist er verschlossen wie
eine Auster.«
    »Ich habe ein sympathisches
Gesicht«, sagte ich. »Es erweckt Vertrauen.«
    »Na klar! Nein, bei diesem
Projekt hat man mich noch nicht eingesetzt, aber vermutlich wird das bald
erfolgen.«
    »Sobald man die maßgeblichen
Direktoren beschnüffelt und einen gefunden hat, der für eine attraktive Frau
empfänglich sein könnte?«
    »Ganz recht«, sagte sie
gelassen.
    »Und das macht Ihnen nichts
aus?« fragte ich.
    »Es macht mir sogar Spaß«,
sagte sie kalt. »Die nächste Frage, Lieutenant.«
    »Hat Virginia Reid jemals
ähnliche Arbeit geleistet?«
    Sie überlegte ein paar Sekunden.
»Zweimal«, sagte sie schließlich. »Aber Virginia war nicht dafür geschaffen.
Sie bekam immer Gewissensbisse.«
    »Und Sie nicht?«
    »Nie. Mir macht Sex Vergnügen,
Lieutenant, aber ich halte nicht viel von Männern. Mißverstehen Sie mich nicht — ich bin trotzdem keineswegs lesbisch.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
»Könnte sich Virginia bei den beiden Aufträgen, die sie erledigt hat, Feinde
gemacht — sich Haß zugezogen haben?«
    »Sie meinen, daß sie deshalb
verschwunden ist?« Ihre blauen Augen weiteten sich. »Daran habe ich noch gar
nicht gedacht. Aber nein, das glaube ich nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, wirklich nicht«, sagte
sie entschieden. »Beide Aufträge liegen lange zurück, und wenn darauf
irgendeine Reaktion erfolgt wäre, hätte das schon viel früher geschehen
müssen.«
    »Sie traf angeblich in Pine City ein, nahm eine Suite im Starlight Hotel und verschwand dann«, sagte ich. »Aber vielleicht ist sie überhaupt nicht
in Pine City angekommen und jemand anderer hat sich
unter ihrem Namen ins Hotelregister eingetragen?«
    »Sie meinen Carol Hardesty ?«
    »Vielleicht«, sagte ich.
    »Wer sonst?«
    »Keine Ahnung.« Ich bot ihr den
Gesichtsausdruck Nummer fünf aus dem Handbuch für Polizeibeamte — den
halbstarren Blickc ins Leere, gekoppelt mit kurzem
Anspannen der Kinnmuskulatur. »Haben Sie eine Vorstellung?«
    »Nein.« Sie schüttelte den
Kopf. »Das ganze ist so oder so verrückt. Warum
sollte Virginia ein Zimmer im Hotel nehmen und dann einfach verschwinden? Und
wieso wird Carol Hardesty dort tot aufgefunden?«
    »Glauben Sie, daß Virginia Reid
noch am Leben ist?«
    Sie biß sich heftig auf die
Unterlippe. »Ich hoffe es«, sagte sie dann.
    »Und wo?«
    »Was, zum Kuckuck, soll
>wo< heißen?«
    »Sie sind ihre beste Freundin«,
sagte ich. »Angenommen, sie kriegte es plötzlich mit der Angst zu tun? Wenn sie
sich nun nach einem Versteck umsah, wohin wäre sie dann wohl gegangen?«
    »Vermutlich zurück nach Los
Angeles.«
    »Wenn sie wirklich Angst hatte,
so hätte sie es ihrer Umgebung nicht so einfach gemacht, sie aufzufinden«,
brummte ich.
    »Es gibt noch eine andere
Möglichkeit«, sagte sie bedächtig. »Cals Strandhütte. Wir haben zweimal ein
Wochenende über dort gefaulenzt. Virginia und ich, meine ich.«
    »Wo liegt die Hütte?«
    »Es sind von hier aus zwei
Stunden Fahrt dorthin, und sie ist nicht leicht zu finden«, sagte sie. »Ich
könnte Sie hinbringen.«
    »Jetzt gleich?«
    »Warum nicht?« Sie zuckte die
Achseln. »Ich habe heute abend sowieso nichts
Besonderes vor.«
    »Abgemacht«, sagte ich schnell.
    »Wohin ist Cal gegangen?«
    »Er macht einen Besuch.« Ich
grinste. »Meiner Ansicht nach bei der Lady, die direkt gegenüber wohnt.«
    »Und die zufällig die
zugänglichste Lady des ganzen Häuserblocks ist.« Donna Barnes lächelte düster.
»Ich kann nur hoffen, daß Garry, ihr Mann, nicht gerade im ungeeigneten
Augenblick hereinplatzt. Vielleicht teile ich Cal besser mit, was ich vorhabe,
sonst glaubt er, ich sei gekidnappt worden oder etwas noch Schlimmeres sei
passiert.«
    »Okay«, sagte ich. »Erzählen
Sie ihm einfach, Sie führen weg, ja? Aber nicht wohin und weshalb.«
    »Trauen Sie meinem Bruder nicht?«
    »Ich mache mir nicht
seinetwegen Gedanken, aber ich fürchte, die Lady, mit der er zusammen ist, hat
eine große Klappe.«
    »Da können Sie recht haben.«
Sie stellte ihr Glas hin und ging zur Tür. »Es dauert nicht lange. Gießen Sie
sich noch was zu trinken ein, Lieutenant — und mir

Weitere Kostenlose Bücher