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Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Stich läßt, gibt
es in der Küche noch vom letztenmal her, als wir hier
waren, einiges an handfestem Proviant. Ich werde mal nachsehen.«
    Ich öffnete das Fenster ein
paar Zentimeter weit — bis es klemmte —, so daß der Hauch einer Brise vom Ozean
hereinwehen konnte. Das Innere der Hütte mußte den Tag über in der Sonne
geschmort haben, und es war heiß und stickig. Donna kehrte aus der Küche
zurück, ein Tablett in den Händen und einen selbstzufriedenen Ausdruck auf dem
Gesicht.
    »Eiswürfel gibt es keine«,
sagte sie. »Aber eine ungeöffnete Flasche Scotch und schönes kühles
Regenwasser, um ihn zu verdünnen. Wir sind hier auf Wasser aus einer Zisterne
angewiesen«, erklärte sie, während sie das Tablett auf dem Tisch abstellte. »Elektrizität
gibt’s natürlich auch nicht, aber dafür Petroleumlampen und Flaschengas zum
Kochen. Was wollen Sie zum Abendessen haben, Lieutenant?«
    »Soll das heißen, daß ich es
mir aussuchen kann?«
    »Konserven natürlich«, sagte
sie. »Oder wollen Sie doch lieber nicht warten und sehen, ob Virginia
zurückkommt?«
    »Ich glaube, ich werde mal
wenigstens zwei Stunden warten«, sagte ich.
    »Dann warte ich mit Ihnen«,
sagte sie. »Was angesichts dessen, daß ich auf Ihren Wagen angewiesen bin, sehr
großzügig von mir ist.«
    »Vielen Dank«, sagte ich.
    Sie reichte mir einen Drink,
und ihre lavendelblauen Augen funkelten. »Wissen Sie was, Lieutenant? Ich fühle
mich pudelwohl. Ich meine, weil wir hier Virginias Koffer gefunden haben. Das
spricht doch in gewisser Weise dafür, daß ihr nichts zugestoßen ist, oder?«
    »Hoffen wir’s.«
    »Verderben Sie mir nicht die
Stimmung«, sagte sie schnell.
    »Okay.« Ich hob mein Glas. »Auf
Virginias sichere und schnelle Rückkehr.«
    »Darauf trinke ich gem.« Sie
nahm einen eiligen Schluck und stellte dann das Glas auf den Tisch. »Junge,
Junge — hier ist es heißer als in der Hölle. Aus Erfahrung weiß ich auch, daß
es nicht kühler wird, bevor die Sonne untergegangen ist. Wissen Sie was? Wir
sollten ein bißchen schwimmen.«
    »Nackt?«
    »Nackt«, bestätigte sie. »Wie
gesagt, hier kommt praktisch nie jemand herunter — und schon gar nicht zu
dieser Abendzeit.«
    »Okay«, sagte ich.
    Sie trank noch einmal hastig
einen Schluck und begann sich dann auszuziehen. Mir schien, als brauchte sie
hierzu nicht mehr als zwei Sekunden, und danach blieb sie splitterfasernackt
vor mir stehen. Ihr Körper war von oben bis unten mit einer hellen,
honigfarbenen Sonnenbräune bedeckt, und ihre Brüste waren fülliger, als ich
erwartet hätte. Ihre Hüften waren köstlich straff und zugleich wohlgerundet,
und zwischen ihren Beinen leuchtete ein hellrotes, dreieckiges Haarbüschel.
    »Sie sehen also, ich bin eine
echte Rothaarige«, sagte sie leichthin.
    Ich zog mich meinerseits
schnell aus, weil das wesentlich weniger peinlich war, und wir gingen zum Strand
hinab. Das Wasser war kalt und sehr belebend. Donna rannte vor mir her und warf
sich in die Brandung. Impulsiv, wie ich bin, blieb ich bis zur Taille im Wasser
stehen und sah zu, wie sie ungefähr hundert Meter weit schnell hinauscrawlte.
Dann schwamm ich hinter ihr her. Als ich sie schließlich eingeholt hatte, ließ
sie sich bereits träge auf dem Rücken treiben.
    »Ist das nicht fabelhaft?«
fragte sie. »Aber behalten Sie das Ufer im Auge. Parallel zum Strand gibt es
eine Strömung, und Sie werden nicht gern an den Felsen am anderen Ende landen
wollen.«
    »Ich passe schon auf«,
beruhigte ich sie.
    Sie warf sich auf den Bauch und
tauchte wie eine Ente. Ich fragte mich flüchtig, warum wohl. Im nächsten
Augenblick stieß ich einen verblüfften Schrei aus, denn nun wußte ich genau,
weshalb. Ihr Kopf tauchte in fünfzehn Zentimeter Abstand von dem meinen
entfernt auf, und in ihren lavendelblauen Augen lag ein Ausdruck unschuldiger
Überraschung.
    »Du lieber Himmel«, sagte sie
in besorgtem Ton, »uns ist aber kalt, was?«
    »Was zum Kuckuck erwarten Sie
denn inmitten eines nahezu gefrorenen Ozeans?« stotterte ich. »Und wollen Sie
mich gefälligst loslassen?«
    »Ich schwimme um die Wette mit
Ihnen zum Strand zurück«, sagte sie. »Aber Sie sind ein Mann und wesentlich
stärker als ich, also brauchen Sie ein Handicap.«
    Ihre Hand drückte plötzlich
schmerzhaft zu, und ich stieß einen weiteren, diesmal gellenden Schrei aus.
Danach war sie weg, schwamm mit schnellen und geübten Schlägen zum Land zurück,
und meine Chance, sie einzuholen, entsprach ungefähr

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