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Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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heran.« Sie lachte erneut. »Das ist schon wahnsinnig
komisch! Ich bildete mir ein, Gerry hereinzulegen, und nun erzählen Sie mir,
daß er derjenige war, der mich an der Nase herumgeführt hat!«
    »Was war in der Nacht, als
Carol Hardesty ermordet wurde?« fragte ich.
    »Jason Porterfield rief mich am Morgen an«, sagte sie ruhig. »Er erklärte, in der Suite neben der
meinen würde am selben Abend eine wichtige Konferenz stattfinden, und für seine
Agentur sei es äußerst wichtig, herauszufinden, was dort vorginge. Er bat mich
um den Gefallen, ihn in meiner Suite übernachten zu lassen, damit er nebenan
eine Abhörwanze anbringen könne. Ich sollte die Nacht über in seiner eigenen
Wohnung bleiben.«
    »Und haben Sie das getan?«
    »Ich sagte ihm, ich würde ihm
noch Bescheid geben. Dann rief ich Cal an und fragte, was ich tun solle. Er
sagte, ich solle ruhig darauf eingehen, also tat ich es.«
    »Diese Geschichte von der
nackten Carol Hardesty und dem Mann mit der
Ziegenbockmaske — wer hat sich denn das ausgedacht?«
    Sie biß sich heftig auf die
Unterlippe. »Ich kam gegen neun Uhr am nächsten Morgen ins Hotel zurück«, sagte
sie dann, »und alles redete über den Mord. Porterfield war nicht hier, und deshalb rief ich wieder Cal an. Er sagte, wenn ich der
Polizei erzählte, daß ich Jason die Suite für die Nacht überlassen hatte, würde
das alles zunichte machen . Wir seien im Begriff,
einen gewaltigen Fisch an Land zu ziehen, der für uns einen Haufen Geld
bedeuten könnte. Wenn mir also die Polizei irgendwelche Fragen stellte, sollte
ich sagen, ich sei hier mit einem Mann zusammen gewesen — ich dürfe mich aber
nur vage über ihn äußern —, und außerdem sollte ich diese Geschichte erzählen,
die ich Ihnen dann auch aufgetischt habe.«
    »Haben Sie ihn nicht gefragt,
was das ganze für einen Sinn haben soll?«
    »Natürlich habe ich ihn danach
gefragt!« sagte sie scharf. »Aber er meinte nur, ich solle mir keine Gedanken
machen, alles würde für uns beide großartig verlaufen, solange ich nur der Polizei
genau diese bewußte Geschichte erzählte.«
    »Was war mit Jason Porterfield ?« fragte ich.
    »Er rief im Lauf des
Nachmittags an«, sagte sie. »Seine Stimme klang ein bißchen eigenartig. Er
entschuldigte sich für die Ungelegenheiten, die er mir gemacht hatte und
behauptete, es sei ihm im letzten Augenblick etwas Dringendes dazwischen
gekommen, so daß er verreisen mußte. Deshalb habe er meine Suite während der
Nacht gar nicht benutzt.«
    »Erzählen Sie bitte nicht
weiter!« flehte ich. »Sonst fange ich an zu schreien. In welcher Weise wollen
Sie denn geschützt werden?«
    »Wenn Sie hier weggehen, werden
Sie doch wohl Cal und Jason aufsuchen und ihnen erzählen, was ich Ihnen gerade
verraten habe, nicht wahr?« sagte sie in gepreßtem Ton. »Ich möchte mich irgendwo verstecken, wo mich niemand finden kann — mehr
nicht.«
    »Okay«, sagte ich. Wie stehts mit meiner Wohnung?«
    Ihre Augen wurden weit. »Soll
das ein Witz sein?«
    »Warum nicht?« sagte ich. »Wer
käme schon auf die Idee, Sie dort zu suchen?«
    »Sie haben eigentlich recht«,
sagte sie. »Wie komme ich dorthin?«
    »Mit einem Taxi«, sagte ich,
gab ihr die Adresse an und überreichte ihr die Schlüssel.
    »Ich glaube, ich packe am
besten vorher noch ein paar Sachen zusammen«, sagte sie. »Wenn Sie mich
entschuldigen wollen, Al...«
    »Natürlich.« Ich zuckte die
Schultern. »Wenn Sie es vorziehen, kann ich auch dafür sorgen, daß Sie die
Nacht bei Sergeant Peterson verbringen können.«
    »Nein, danke.« Ihre Unterlippe
schob sich herausfordernd vor. »Ich glaube, ich werde mich bei Ihnen wesentlich
unsicherer fühlen, Al.«

9
     
    Donna Barnes schien nicht
gerade entzückt, mich wiederzusehen. Sie trug eines ihrer Minikleider, diesmal
in mattem Hellviolett. Eigentlich hätte das zu ihrer Haarfarbe scheußlich
aussehen müssen, aber es paßte ausgezeichnet
zusammen. In ihren lavendelblauen Augen lag eine kühle Härte, als sie zu mir
aufblickte, und ihr Kinn wirkte energischer denn je.
    »Was willst du denn schon
wieder?« fragte sie ohne Umstände.
    »Ist dein Bruder zu Hause?«
    »Cal?« Sie sah überrascht
drein. »Nein, er ist weggegangen.«
    »Weißt du, wann er zurückkommen
wird?«
    »Hoffentlich überhaupt nicht
mehr«, sagte sie. »Ich bete immer zu allen finsteren Mächten, daß er irgendwo
gegen einen Baum rast. Aber es passiert nie.«
    »Weißt du, wohin er gegangen
ist?«
    Sie schüttelte den

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