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Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Cent. Sie zwang
mich, ihr, bevor sie ging, das Geld zu geben, das ich in der Agentur
unterschlagen hatte.«
    »In bar?« fragte ich.
    »Was sonst?« Er zog eine
gequälte Grimasse. »Annähernd zwanzigtausend Dollar.«
    »Woher wissen Sie, daß er
seinen Partner betrogen hat?« fragte ich Linda Walton.
    »Carol erzählte es mir«, sagte
sie gleichmütig. »An dem Tag, als sie hierher zurückkam. Vielleicht fand sie,
sie hätte ja das Geld bereits und könne Mike nun noch so viele Scherereien
machen wie nur möglich. Solche Überlegungen hätten zu Carol gepaßt .«
    »Haben Sie Hardesty gesagt, daß Sie Bescheid wußten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das
hatte keinen Sinn. Ich glaube, wir waren hier alle letzten Endes froh, Carol
verschwinden zu sehen.«
    »Ihre Frau hatte Sie
gedemütigt«, sagte ich zu Hardesty . »Sie hatte Ihnen
gedroht, Sie vor Ihrem Partner bloßzustellen, und ist dann mit dem Geld
verduftet, das Sie unterschlagen hatten. Bevor sie ging, zwang sie Sie, das
Mädchen, das Sie liebten, zu einer weiteren Sexorgie mitzubringen, wo Sie dann alles mitansehen mußten, was mit ihr angestellt
wurde. Es fällt schwer, sich drei triftigere Gründe für einen Mord
vorzustellen.«
    »Das weiß ich«, sagte er müde.
»Das einzige, was ich bedaure, ist, daß ich Carol eben nicht umgebracht habe,
Lieutenant. Jemand ist mir zuvorgekommen.«
    »Wenn Sie sie nicht umgebracht
haben, wer dann?« fuhr ich ihn an.
    »Das weiß ich nicht«, sagte er.
»Ich weiß nicht einmal, wohin Carol ging, als sie mich verlassen hatte. Und
ganz gewiß habe ich keine Ahnung, weshalb sie zurückkam. Oder wieso sie als
Leiche in diesem Hotelzimmer dort auftauchte, nachdem sie Virginias Namen
benutzt hatte.«
    Er war nicht der einzige, der
das alles nicht wußte, dachte ich mürrisch. Hardesty vergrub erneut das Gesicht in den Händen, während Walton ihn mit leichtem
Grinsen auf dem Gesicht beobachtete. Seine Frau stand da und blickte
gelangweilt drein. Jedesmal , wenn ich irgendeine
Frage stellte, bekam ich anscheinend eine andere Antwort. Manchmal lohnte es
sich einfach nicht, den Polizeibeamten zu spielen. Ich fragte mich ernsthaft,
ob ich nicht umsatteln sollte. Auf irgendeinen Beruf mit Zukunft — wie zum
Beispiel Rauschgifthändler oder Bordellbesitzer.
    »Sind Sie fertig, Lieutenant?«
fragte Linda Walton plötzlich. »Oder müssen wir hier herumstehen und zusehen,
wie Sie alt werden?«
    »Wieso gehörte Donna Barnes
nicht zu Ihrer charmanten kleinen Gruppe?« fragte ich sie.
    »Ihrem Bruder zufolge ist sie
frigide«, sagte sie. »Außerdem kann Cal sie sowieso nicht ausstehen. Er wäre
nicht mehr gekommen, wenn wir sie eingeladen hätten. Das hat er uns
kristallklar zu erkennen gegeben.« Sie lächelte obszön. »Ein überzähliger Mann
war außerdem dringend erforderlich. Ich und Carol haben Garry und Mike immer
ziemlich schnell aufgebraucht.«
    »Wer brachte Jason Porterfield mit ins Spiel?«
    »Der liebe alte Mike«, sagte
sie. »Ich glaube, damit wollte er die Gedanken seines Partners von gewissen
anderen Dingen ablenken.«
    »Ein merkwürdiger Kerl, dieser Porterfield «, sagte Walton und lachte wieder schrill. »Der
einzige Mensch, den ich je gesehen habe, der bei dem ganzen Vergnügen die
Brille aufbehielt.«
    Ich hatte eigentlich vorgehabt,
mein Glas leer zu trinken, kam jedoch zu der Ansicht, daß dies den scheußlichen
Geschmack in meinem Mund auch nicht beheben würde. Also ging ich auf die
Haustür zu. Linda Walton holte mich im Flur ein.
    »Ich weiß, wie Ihnen das ganze
vorkommt, Lieutenant«, sagte sie mit kehliger Stimme.
»Aber eigentlich war alles bloß Spaß. Wissen Sie, manchmal wird das Dasein so
schrecklich langweilig, dann fängt man eben an, sich nach neuen Reizen
umzusehen.«
    »Haben Sie deshalb geholfen,
Virginia Reid nackt auszuziehen und sie auf dem Boden festzuhalten?« fragte
ich. »Nur so zum Spaß, um des neuen Reizes willen?«
    Ihr Gesicht wurde häßlich, und
kaum hatte ich das Haus verlassen, knallte die Tür hinter mir zu. Ich kehrte
zum Healey zurück, stieg ein und stellte fest, daß ich Gesellschaft hatte.
    »Ich habe, nachdem du gegangen
warst, über das nachgedacht, was du gesagt hast«, erklärte Donna Barnes mit
angespannter Stimme. »Und mir wurde klar, daß du keinen Spaß gemacht hast.«
    »Stimmt«, bestätigte ich.
    »Und Virginia war auch in die
Sache verwickelt?«
    »Soll das heißen, daß sie es
dir nie erzählt hat?«
    »Nein, nie.«
    »Sie hat dir nicht erzählt,

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