Alan - Eine andere Liebe (German Edition)
mit dem er zusammengestoßen war und sich losreißen konnte? Steve suchte nach Antworten. Waren alle von der Familie weg? Steve war am Ende. Er nahm eine noch volle, verschlossene Flasche und trank. Tränen rollten über seine Wangen. War alles verloren? Er stand auf und musste einfach weg von diesem Platz. Ziellos lief er umher. Hatte alles überhaupt noch einen Sinn? Zwischen durch nahm er immer einen Schluck aus der Flasche und spürte, wie der Alkohol langsam wirkte. Als er wieder aufsah, stand er vor der Brücke.
Seit der Zwischenlandung sprach keiner mehr ein Wort. Alle hatten Angst, dass sie vielleicht die Nächsten sein konnten, die aus dem Flugzeug geholt werden. Alle sahen auf den Boden. Juan ging durch das Flugzeug wie ein Gefangenenwärter und sah sich seine Fracht lächelnd an. Hin und wieder hielt er einem Jungen seine Pistole an den Kopf und tat so als würde er schießen. Einige der Jungen, die Jüngsten, fingen leise aus Angst an zu weinen. Juan sah auf seine Uhr und ging zum hinteren Ende des Flugzeuges. ››Und jetzt ganz genau herhören.‹‹, sprach er alle an. Juan griff sich den abgemagerten Jungen und zog ihn an seinen Haaren in den Gang. Der Junge weinte vor Angst, als ihm Juan die Pistole an den Kopf hielt. Er bettelte und wollte auch alles tun, wenn er ihn in Ruhe lassen würde. Die meisten Jungen, die das mit ansehen mussten, wie Juan mit ihm umging, musste weinen. Warum war er nur so brutal? ››Damit wir uns alle gleich verstehen, abhauen bringt nichts, gar nichts. Sollte doch mal einer auf die Idee kommen und wir schnappen ihn, passiert das mit euch.‹‹, kaum hatte er den Satz ausgesprochen, schoss er den Jungen in den Kopf. Alle schrien laut auf. Einige mussten sich übergeben, andere machten sich aus Angst in die Hose. Juan sah dem Ganzen nur lächelnd zu und schob den toten Jungen mit den Füßen in seine Ecke. Er stellte sich vor einen Jungen, der weiter vorn saß. ››Du. Wie heißt du?‹‹ ››Dan.‹‹ antwortete er mit zitternden Stimme. Juan beugte sich zu ihm herunter und schnitt seine Fessel auf. ››Mach die Schweinerei weg.‹‹ Ängstlich tat er es. Miguel kam durch den Schuss in den Frachtraum und sah, was passiert war. ››Was soll das Ganze? Bist du jetzt ganz irre?‹‹ ››Keine Angst, den Neuen ist nichts passiert. Der Bursche war doch sowieso schon fertig. Ehe er sich abquält, habe ich es ihm erleichtert.‹‹ Juan setzte dieses hämische Grinsen auf. Ohne noch etwas zu sagen, ging Miguel wieder zurück. Das Flugzeug setzte zur Landung an. Als es stillstand, öffnete Juan die Tür und pfiff laut. Kurz darauf hörten die Jungen wie ein Auto vor dem Flugzeug hielt. Einzeln mussten die Jungen mit gefesselten Händen auf den Lastwagen steigen. Jeder von ihnen, der ausstieg sah sich um, aber sie konnten nicht sehen wo sie waren.
5 Benutzt
Die Fahrt schien kein Ende zu nehmen. Bei jeder Bodenwelle begann der ganze Lastwagen zu wanken. Aus der schmutzigen Plane rieselte Staub und Sand auf die Jungen nieder. Unter anderen Umständen wäre es ein Spaß gewesen und sie hätten absichtlich auf die Plane geschlagen, um es über einen anderen rieseln zu lassen. Aber jetzt bereitete selbst dieser Staubregen Angst. Einigen kam es so vor, dass man absichtlich im Kreis fuhr, um sie noch mehr zu verwirren. So sehr sich die Jungen, direkt an der Ladeklappe saßen, bemühten herauszufinden, wo sie waren, gelang es nicht durch die Dunkelheit. Dan saß noch immer, geschockt von den Ereignissen im Flugzeug auf seinen Platz und sah auf den sandigen Bretterboden. Er sah immer noch das Bild vor sich, wie der Junge um sein Leben bettelte und Juan, kaltblütig mit einem unheimlichen Grinsen im Gesicht den Jungen vor ihnen erschoss. Keiner sprach. Jeder war in seinen Gedanken versunken und fragte sich, was man von ihnen, in diesem Nirgendwo wollt. Ein plötzlicher Ruck ging durch den Lastwagen und er kam zum Stehen. Alles, was jetzt folgte, ging sehr schnell, dass ihnen gar nicht viel Zeit blieb, darüber nachzudenken. Das erste, was sie nur sehen konnten, war, dass sie auf einer Farm angekommen waren, die durch die aufkommende Dämmerung unheimlich aussah. Alan suchte wieder die Nähe von Andy. Immer noch an den Händen gefesselt, wurden sie in ein kleineres Nebengebäude, was direkt an dem Farmhaus anschloss, gebracht. Der kleine Raum war feucht und Wasserlachen waren am Boden durch sie hindurch laufen mussten. Die Tür wurde hinter ihnen verschlossen, wieder
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