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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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hingesetzt hatte, fühlte sie sich von ihm angezogen. Er kam ihr ein bisschen zu selbstsicher vor, und sein Charme wirkte ein bisschen zu einstudiert. Also hatte sie sich ihm, den beiden anderen Mädchen und seinem Kumpel gleichermaßen gewidmet. Wie hieß der Kerl doch gleich? Rooster, der Hahn? Ach nein – sein Spitzname war Bantam gewesen, das Zwerghuhn.
    Es war auch völlig egal, wie sie ihn nannten, er hatte sowieso keine Chance bei ihr. Nicht, wo Rocket so nah bei ihr saß und ihr ein unglaublich gutes Gefühl gab. Nicht, wo Rocket über jeden ihrer Witze lachte, als wäre es das Lustigste, was er jemals gehört hatte. Und erst recht nicht, nachdem er aufgehört hatte, gewollt charmant zu sein. Der echte Rocket hatte jedes bisschen Zurückhaltung, das ihr noch geblieben war, in alle Winde zerstreut.
    Und der Rest war – wie es so schön hieß – Geschichte.
    Sie griff in den Koffer, nahm das erstbeste Stück heraus, das ihr in die Hand fiel, und trug es zum Bett. Bevor sie dort ankam, entdeckte sie die Schachtel Kondome auf dem Nachttisch. Wo kamen die denn plötzlich her?
    Offensichtlich hatte Rocket sie besorgt, während sie geschlafen hatte. Aber warum hatte er das nicht erwähnt? Oder gar eines benutzt? Er hätte sie jederzeit wieder haben können, das musste er doch gewusst haben.
    Verdammt. Sie rieb sich die Stirn. Jedes Mal wenn sie glaubte, sie hätte ihn endlich durchschaut, ging er los und tat etwas, womit sie absolut nicht gerechnet hatte. Am liebsten würde sie sich einreden, es ginge ihm nur um Sex – so einen Typen könnte sie leichter ignorieren. In einen so oberflächlichen Typen würde sie sich niemals verlieben.
    Aber John ging es nicht nur um Sex.
    Und sie hatte sich tatsächlich in ihn verliebt.
    Sie holte tief Luft. Lange Zeit war sie der Wahrheit aus dem Weg gegangen, aber nun konnte sie diese nicht länger ignorieren. Die Sache hatte schon vor Langem ihren Anfang genommen. Schon vor sechs Jahren hatte sie starke Gefühle für ihn gehegt. Schließlich war sie ja nicht klammheimlich verschwunden, weil sie sich mit ihm gelangweilt hatte. Sie war gegangen, weil sie Gefahr lief, Gefühle zu entwickeln, die weit über eine nette, belanglose, einwöchige Affäre hinausgingen.
    Mühsam zerrte sie ihre emotionalen Schutzschilde wieder an Ort und Stelle. Sie war eine starke Frau. Sie hatte nicht nachgegeben, als ihr Vater erfuhr, dass sie schwanger war und unnachgiebig den Namen des Erzeugers einforderte. Und ganz sicher würde sie sich jetzt auch nicht in ein verträumtes kleines Mäuschen verwandeln. Sich selbst seine Gefühle einzugestehen bedeutete ja nicht, dass man deshalb ein Ende wie im Märchen erwartete. Mal ganz abgesehen davon, dass sie vor allem auch an Esme denken musste. Sie musste sehr sorgfältig abwägen.
    Heute jedoch … Sie sah zur Badezimmertür und lauschte dem Geräusch des plätschernden Wassers. Heute war sie nicht zu Hause. Heute war ihr Kind weit weg.
    Sie nahm den Hörer ab und bestellte beim Zimmerservice ein Frühstück, das für eine kleine Armee gereicht hätte. Dann nahm sie ein Kondom aus der Schachtel und schlenderte in Richtung Badezimmer.
    John hatte sicher nichts dagegen, wenn sie ihm den Rücken wusch.
    Montagnachmittag war Jared so hungrig, dass er seinen Bauchnabel förmlich an der Wirbelsäule zu spüren glaubte. Ungläubig dachte er daran zurück, dass es Zeiten gegeben hatte, in denen er geglaubt hatte, zu verhungern, weil es kein Knabberzeug gab und außer Eiern, Fleisch und Gemüse nichts Essbares im Haus war. Und wer wollte so was schon, wenn man es sich auch noch selbst zubereiten musste?
    Mann, was würde er heute für nur eines dieser Dinge geben? P. J. und er hatten jetzt seit fast vierundzwanzig Stunden gar nichts gegessen, und sein Magen machte ihn geräuschvoll darauf aufmerksam.
    Seinen letzten Dollar hatte er für einen Anruf zu Hause ausgegeben, in der leisen Hoffnung, Tori wäre vielleicht da. Bestimmt war sie zur Beerdigung ihres Vaters aus London zurückgekommen. Bei dem Gedanken daran zog sich sein leerer Magen schmerzhaft zusammen, und er blinzelte wie verrückt die Tränen zurück, die sich in seinen Augen zu bilden drohten. Denk nicht daran, denk nicht daran.
    Denk lieber daran, dass sie dir bestimmt Geld geschickt hätte, wenn du sie erwischt hättest. Dessen war er sich ganz sicher, und für einen kurzen Moment wärmte ihn das Bild von ihr, das er vor Augen hatte.
    Das hielt jedoch nicht lange vor. Letzten Endes hatte er sein

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