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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Ist er auch so hässlich?“
    Die Frau sah traurig aus. „Nein, er war ein wirklich hübscher Junge.“
    P. J. blieb stocksteif stehen. „War?“
    „Er starb im Irak.“
    „Oh, das tut mir leid.“
    „Ja, mir auch.“ Sie drehte sich zur Straßenbahn herum, die hinter ihnen entlangratterte.
    Jared holte einen Stift und einen Zettel aus der Tasche. Er hielt der Frau beides hin. „Würden Sie uns bitte Ihre Adresse aufschreiben?“, fragte er. „Damit wir Ihnen das Geld so schnell wie möglich zurückzahlen können.“
    „Das ist wirklich nicht nötig.“
    „Bitte!“
    Sie sah ihn einen Moment lang eindringlich an und schrieb dann etwas auf den Zettel. Gerade als sie ihm den Zettel zurückgab, kam die Straßenbahn, und sie stieg ein. „Viel Glück, Kinder.“
    Sie sahen zu, wie die Straßenbahn in der Ferne entschwand.
    Dann wandte sich P. J. zu ihm um. „Na, das hat ja super geklappt und anfangs auch richtig Spaß gemacht.“ Sie sah ihn unglücklich an. „Nur, warum fühle ich mich so beschissen?“
    „Aus dem gleichen Grund wie ich, schätze ich.“ Jared steckte den Zettel sorgfältig in die Hosentasche, obwohl er wusste, dass er kaum eine Chance hatte, der Frau ihre Großzügigkeit zu vergelten. „Ist es okay, wenn wir ihr Geld für morgen aufheben?“
    „Ja. Wir sollten jetzt sowieso rüber zum Skyline gehen.“ Sie sah ihn an und sagte mit wenig Überzeugung: „Bestimmt fühlen wir uns viel besser, wenn wir erst mal was im Magen haben, oder?“
    „Na klar“, log er. „Ganz bestimmt.“

17. KAPITEL
    O  h mein Gott, John, da ist er!“ Rocket sah auf ihre Hand hinab, die sein Handgelenk umklammert hielt. Sie sah strahlend zu ihm auf, nur um dann gleich wieder auf die andere Seite des Parks zu schauen.
    „Du hattest recht“, sagte sie atemlos. „Jared ist hier!“
    Er folgte ihrem Blick zu einem großen schlanken Jungen mit dem gleichen braunen gesträhnten Haar wie ihrem. Der Junge verschlang ein Sandwich und hörte dabei einem Mädchen zu, das ihn wie ein Kolibri umschwirrte.
    John wandte seine Aufmerksamkeit wieder Victoria zu. Er konnte ihr ungläubiges Staunen gut verstehen. Nachdem sie die Stadt gestern den ganzen Tag lang, die halbe Nacht und auch heute den ganzen Vormittag wieder durchsucht hatten, ohne die geringste Spur des Jungen zu finden, war es fast ein bisschen unwirklich, ihn endlich zu sehen. John war heilfroh, dass der Tipp, den er bekommen hatte, tatsächlich etwas wert gewesen war. Sie würden sich jedoch sorgfältig überlegen müssen, wie sie ihn ansprechen sollten. Nachdem ein Kind eine Weile auf der Straße gelebt hatte, war das manchmal gar nicht so einfach.
    Dummerweise kam sein Gedankengang zu spät, denn sie hatte bereits seinen Arm losgelassen und sich auf den Weg gemacht.
    „Victoria, warte!“
    Es war eindeutig, dass sie viel zu aufgeregt war, um ihm irgendwelche Beachtung zu schenken, und so schoss sie los wie ein Vollblüter beim Pferderennen. Elegant schlängelte sie sich durch die Gruppen von Kindern hindurch, die auf den Stufen des Springbrunnens herumhingen. Er nahm die Verfolgung auf, und als er sie gerade eingeholt und am Ellbogen gefasst hatte, rief sie den Namen ihres Bruders.
    Scheiße. Jetzt hatte sie ihn gewarnt, das ließ sich nicht mehr ändern. Er ließ ihren Arm los und machte sich bereit, Jared wenn nötig – hinterherzusprinten.
    Der Junge blinzelte jedoch nur ein- oder zweimal, als könne er seinen Augen nicht trauen. Dann bewegten sich seine Lippen und formten Toris Namen. Er sagte etwas zu dem hektischen jungen Mädchen, nahm sie bei der Hand und rannte los, wie John es befürchtet hatte.
    Nur … er rannte nicht in die Richtung, die John vermutet hatte. Stattdessen stürmte er breit grinsend direkt auf seine Schwester zu.
    Ausnahmsweise nahm Victoria Johns Anwesenheit gar nicht mehr wahr. Sie war voll und ganz auf Jared konzentriert. Sie kam ihrem Bruder auf halber Strecke entgegen, die Arme weit geöffnet, und umarmte ihn stürmisch. Aus Angst, er würde sich gleich wieder in Luft auflösen, hielt sie ihn fest umklammert. Irgendwo im Hinterkopf registrierte sie, dass er etwas streng roch, aber das war völlig belanglos. Es zählte nur, ihn sicher in die Arme schließen zu können. Er war hier, und er war gesund, alles andere war egal.
    Sie spürte, wie er zitterte, und drückte ihn noch fester an sich. Er reagierte darauf, indem er sie auch noch fester drückte und seine Wange auf ihren Kopf legte. Bald darauf merkte sie, wie er sein

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