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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Geld zum Fenster hinausgeworfen. Dee Dee war ans Telefon gegangen, und er hatte aus lauter Panik den Hörer aufgeknallt.
    „Hey!“ P. J. stieß ihm den Ellbogen in die Seite. „Lächle nett für die Touristen! Die Dame da drüben sieht dich an.“ Dann verzog sie den Mund und zeigte in eine andere Riehtung. „Der Typ da hinten allerdings auch.“
    Unfreiwillig folgte Jareds Blick ihrem Finger, aber er sah sofort zu Boden, als er einen dicklichen älteren Mann in einem teuren Anzug erblickte, der ihn hoffnungsvoll anlächelte. Seine Eingeweide verkrampften sich. Wegen der Verzweiflung, die ihn zu übermannen drohte. Wegen der Angst, bald alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, wenn sich nicht sehr bald etwas änderte.
    Er wusste beim besten Willen nicht, ob er jemals wieder in den Spiegel schauen könnte, wenn es darauf hinauslaufen würde, um zu überleben.
    Als hätte er seine Bedenken laut ausgesprochen, sagte P. J. plötzlich: „So weit sind wir noch nicht, Kumpel.“ Sie zog ihn herum, damit er den Mann nicht mehr sehen konnte. „Und außerdem bist du doch echt clever. Dir wird schon was einfallen.“
    Sie zog ihn zum Bürgersteig, wo sie warteten, bis die Straßenbahn vorbeigefahren war, bevor sie die Straße überquerten, die für den restlichen Verkehr gesperrt war. „Nun geh und sei mal ein bisschen nett zu der Lady. Sie sieht aus, als wollte sie unbedingt ein bisschen Kleingeld loswerden.“
    Jared rührte sich nicht vom Fleck. „Warum versuchen wir nicht mal was anderes?“
    Sie sah ihn an. „Was zum Beispiel?“, fragte sie langsam.
    Er deutete mit dem Daumen auf seinen Rucksack und beugte sich zu ihr hinab, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern.
    Ihre großen braunen Augen begannen zu leuchten. „Oh, das ist klasse!“
    Er ging auf ihr „Ziel“ zu, während P. J. hinter ihm herhüpfte. Eine Sekunde später spürte er, wie sein Rucksack geöffnete wurde und sie darin herumwühlte. Als sie einen Laut der Verzweiflung äußerte und damit begann, Dinge herauszurupfen, musste er beinahe lächeln. Mann, sie war echt gut.
    „Warte mal“, sagte sie. Sie schlug auf den Rucksack, als er weiterging. „Du sollst anhalten! Es ist nicht drin!“
    Er verdrehte den Kopf, um zu ihr nach hinten zu schauen. „Was soll das heißen, es ist nicht drin? Es muss drin sein! Du hast bloß nicht richtig nachgeschaut!“
    „Nein, wenn ich es dir doch sage? Es ist nicht drin!“
    Er setzte ungeduldig den Rucksack ab, ließ ihn fast vor den Füßen der Frau, von der sie sich ein paar Dollar erhofften, auf den Boden fallen und begann selbst zu suchen. Eines nach dem anderen zog er alle Sachen heraus. „Oh Mist!“, sagte er. Es war nicht einmal schwer, sich verzweifelt anzuhören. Schließlich war er verzweifelt – verzweifelt bemüht, dafür zu sorgen, dass P. J. und er morgen wenigstens eine Mahlzeit bekommen würden. „Was machen wir denn jetzt?“
    „Mom wird uns umbringen“, heulte sie.
    „Entschuldigung“, sagte eine sanfte Stimme. Beide sahen die Frau an. „Ist mit euch alles in Ordnung?“
    „Ja, danke, alles in Ordnung, Ma’am“, sagte Jared, während P. J. gleichzeitig „Neeeeiiiiiin“ heulte.
    „Habt ihr etwas verloren?“
    Er sah in ihre freundlichen Augen, bemerkte ihre ausgetretenen Schuhe und stellte fest, dass sie gar keine Touristin war. Verdammt, sie sah aus, als ginge es ihr nicht viel besser als ihnen beiden. Er fühlte sich niedriger als eine Kakerlake, weil er wusste, dass er es trotzdem versuchen würde. Er hob die Sachen auf, die er ausgepackt hatte, und stand langsam auf. „Es ist nichts.“
    P. J. haute ihn. „Na klar, wenn man mal davon absieht, dass wir jetzt kein Geld mehr haben, um nach Hause zu kommen! Mom wird uns umbringen!“
    Die Frau zog eine Geldbörse aus der Tasche, die schon bessere Tage gesehen hatte, und holte drei zerknitterte Dollarnoten hervor. Jared warf einen Blick in das Portemonnaie und stellte fest, dass ihr selbst nur zwei Dollar blieben.
    Sie hielt ihm die Geldscheine hin. „Vielleicht hilft euch das ein bisschen weiter.“
    Sein knurrender Magen erinnerte ihn daran, wie sehr es ihnen weiterhelfen würde, aber er konnte sich einfach nicht dazu überwinden, das Geld zu nehmen. P. J. hatte dagegen keinerlei Bedenken und nahm der Frau die Scheine ab. „Vielen Dank, Ma’am. Sie haben uns gerade das Leben gerettet.“
    „Das freut mich.“ Sie lächelte die beiden freundlich an. „Dein Bruder erinnert mich an meinen Sohn.“
    „Oh, das tut mir leid.

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