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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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rätselhafter das freie Meer. Irgendwie mußte der Festlandsockel Wärme ausstrahlen.
    Nicholson war der erste, der das Turmluk öffnete und hinausstieg. Ihm folgte Bernie Cornell. Nicholson öffnete den Stahlkasten mit der Sprechanlage zur Zentrale. »Gut so, Collins!« sagte er. »Fabelhaft! Keine vierhundert Meter zur Küste! Kommen Sie rauf.«
    »Sofort, Sir!«
    Auf der Turmplattform erschien jetzt Dr. Blandy, ein Riese im Fuchsfell. Sein Haupt krönte eine riesige Pelzmütze. Er sah aus wie ein urweltliches Ungeheuer. »Miami ist schöner!« sagte er pathetisch. »Aber vier Tage halten wir das schon aus! Na, dann wollen wir mal!«
    Die Ladeluke auf dem Deck klappte auf. Die fünfzehn Mann schleppten das Schlauchboot ans Licht, montierten mit ein paar geübten Handgriffen den Motor in die Aussparung und ließen es dann zu Wasser. Die Kisten und Säcke mit den Zelten und Materialien kamen aus der Tiefe des Bootes und wurden verladen. Knapp zwanzig Minuten später stand Leutnant Jul Hendricks unten am Turm und grüßte hinauf.
    »Alles bereit, Sir!«
    »Die Damen bitte.«
    Schweigend gingen Joan Hankow, Lili Petersen, Evelyn Darring und Dorette Palandré an Nicholson vorbei und stiegen die Turmtreppe hinunter auf das Deck. Sie blickten hinüber zum Land und stellten dankbar fest, daß Dr. Blandy bei ihnen war. Nur Monika Herrmann blieb kurz stehen und sah Nicholson an. »Ich warte auf dich!« sagte sie leise. »Die Zeit spielt keine Rolle mehr, Jack.«
    Nicholson nickte. Aber als sie sich umdrehte und die Treppe hinunterstieg, hatte er einen Augenblick den unwiderstehlichen Drang, sie zurückzureißen in den Turm. Er drehte sich weg und blickte starr über das Meer. Dr. Blandy legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Ich paß auf sie auf«, sagte er. »Und außerdem kannst du uns ja sehen. Die Jungs von VENUS XI werden schnell hier sein.«
    Dann saßen sie alle in dem großen Schlauchboot, der Motor tuckerte hell, das Boot legte ab und fuhr schwankend der Küste zu. Nicholson hob grüßend die Hand, aber außer Cornell winkte keiner zurück.
    »So, und jetzt rufen wir VENUS XI an«, sagte Nicholson und stieg wieder ins Boot. Er ging zum Funkraum und setzte sich neben den Obermaat, der Dienst hatte. Das geheime Funkbuch mit den Kurzwellenfrequenzen der einzelnen Radarstationen der NATO lag aufgeschlagen auf dem Tisch. »Die werden jetzt staunen!« sagte Nicholson knapp. »Fünf Mädchen im Ewigen Eis, und kein Absender, der seinen Namen nennt. Funken Sie im Klartext, Obermaat!«
    Aber dazu kam es nicht. Im Empfänger summte es, und als der Funker auf Empfang stellte, hörte man so klar, als stünde er im Nebenraum, die Stimme des Admirals.
    »Ist dort P I? Himmel Arsch und Zwirn! Ist dort P I?«
    »P I hier, Sir!« antwortete Nicholson und leckte sich die Lippen.
    »Zum Teufel, wo stecken Sie! Seit zehn Tagen habe ich keine Meldung von Ihnen! Jack, ich bin in großer Sorge! Seit zehn Tagen rufe ich mir den Mund wund! Was ist los! Wo sind Sie?«
    »Im freien Wasser in Küstennähe, Sir«, sagte Nicholson vorsichtig.
    »Ha! Warum …« Der Admiral holte tief Luft. »Nach Plan sollten Sie jetzt schon –«
    »Wir haben Schwierigkeiten, Sir. Ich repariere.«
    »Wo?«
    »Planquadrat X 19/Y 20 Nord.«
    Eine Weile war es still. Der Admiral sah auf der Karte nach, wo Nicholson steckte. Dann sagte er gedehnt: »Sind Sie verrückt geworden, Jack?«
    »Noch nicht, Sir.«
    »Aber Sie werden es! Sie befinden sich in einem Gebiet, in dem gestern morgen unser Aufklärer drei sowjetische U-Boote gesichtet hat! Sie kreuzen vor der Küste, Sie Unglückswurm! Hauen Sie ab, sofort! Alarm I! Können Sie weg?«
    »Ja, Sir«, sagte Nicholson gedehnt. »Ich kann, aber –«
    »Kein Aber! Weg, sag ich!«
    Nicholson nickte. Er zog den Funkhebel herunter, unterbrach das Gespräch mit Norfolk und drückte auf alle Knöpfe. Überall im Boot flammten jetzt die roten Lämpchen auf, lautlos, doch alle fuhren erschrocken zusammen.
    Alarmtauchen! Alles auf Gefechtsstation!
    Von der Zentrale kam die Antwort. »Alles klar, Sir.«
    Vom Turm: »Luke zu!«
    Durch das Boot zitterte ein heftiges Beben. Die Tanks wurden geflutet, wie ein Stein sackte das stählerne Ungeheuer ins Meer. Es kippte etwas zum Bug, und die Männer hielten sich irgendwo fest, bis das Boot wieder in der Waage lag. In fünfzig Meter Tiefe blieb es stehen … der Meeresboden war knapp sechs Meter unter ihnen.
    Draußen im Schlauchboot schrie ein Mädchen plötzlich auf. Sie hatte sich

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