Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
Vom Netzwerk:
erklärte: „Der Einarmige ist unser neuestes Projekt…. nur noch ein Werfergeschütz…. dafür aber mit um fünfzig Prozent verbesserter Reichweite… Ich dachte, er existiert nur auf dem Papier, dabei…“
    Das versetzte mir den zweiten Schlag. BOXER II war uns überlegen! Noch bevor wir in der Lage wären, eine gezielte Salve abzufeuern, würde uns das Antiplasmageschütz des Einarmigen verdampfen. Für eine Sekunde vergaß ich die Formation HELIOS und dachte nur noch an den bevorstehen-den Tod.
    Plötzlich wurde ich ganz ruhig. Es war nicht das erstemal, daß ich in Lebensgefahr schwebte! Das brachte der Beruf mit sich.
    „Warten Sie wenigstens, bis die HELIOS-Leute den Tunnel passiert haben, Magister Calx!“ rief ich mit belegter Stimme.
    „Es sind doch auch Landsleute von Ihnen dabei.“
    „Ich habe strikte Order.“
    „Und wenn…. wenn ich mich ergebe? Jetzt, in diesem Augenblick?“
    „Dann hat Magister Spinks den Befehl des Commodores zu befolgen und sofort umzukehren!“
    Ich faßte den Griff des Handwerfers fester. Spinks starrte haßerfüllt in das Gesicht des anderen Korenthers. Bis jetzt hatte er fassungslos geschwiegen. Nun sagte er zornig: „Ihr macht es einem nicht leicht, für unsere Ideen zu sterben…“
    Jetzt lag es allein in meiner Hand, unser Leben zu retten und dafür das der HELIOS-Leute preiszugeben. Ich glaubte zu sehen, wie Spinks schwankend wurde. In seinem Gesicht spiegelte sich ein stiller Kampf. Er schaute auf die Waffe in meiner Hand und lachte trocken auf. Ja, Magister Spinks! Du hast es so gewollt! Es sollte ein Spiel sein – aber jetzt ist es keins mehr. Du wolltest deine Haut und deine Ehre retten. Beides zugleich kann man als Korenther nicht tun…
    „Geben Sie uns drei Stunden Zeit, Magister Calx!“ verlangte ich fest und hob demonstrativ die Hand mit der Waffe.
    „Keine Sekunde.“ Er schaltete sich ab und blieb von nun an stumm und taub für uns.
    „Okay“, flüsterte Spinks. „Wir haben es angefangen – nun müssen wir es zu Ende bringen. Ich hatte mir mein Ende allerdings anders vorgestellt. Dafür sterben wir als wahre Helden, Inspektor!“ Er lachte nervös.
    Bob blieb ruhig und beherrscht. „Es wird eine Entscheidung von Sekunden“, sagte er. „Vorausgesetzt, BOXER II hat seine Maximalgeschwindigkeit bereits erreicht, kann er uns frühestens zweiundvierzig Sekunden vor dem Eintreffen der Formation HELIOS angreifen. Dieser Rechnung liegen die projektier-ten Parameter seiner Bewaffnung zugrunde. Wenn diese inzwischen verbessert wurden, verkürzt sich die Zeitspanne um einen unbekannten Faktor…“
    „Wir müssen es versuchen, etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Ein Offizier der Wehrflotte ist es seiner Ehre schuldig, sein Leben gegen das seiner Kameraden zu setzen. Oder, Inspektor?“ fragte mich Spinks dumpf.
    Ich atmete auf. In dem „oder“ des Korenthers schwang eine ganz heimliche Hoffnung, unüberhörbar. Damit schob er mir die endgültige Verantwortung zu. Trotz allem war er bereit.
    Das imponierte mir, obgleich ich es nicht wahrhaben wollte.
    Ich nickte. Spinks schaute mit leeren Augen auf den Bildschirm. Auch ich spürte plötzlich eine seltsame, kalte Leere in mir. Wir hatten soeben beschlossen zu sterben…
     
    Uns blieben noch knapp drei Stunden. Wenig Zeit, sicher. Aber wir würden sie nutzen. Als letzte Chance waren trotz allem noch die Werfer da.
    Achternak ließ uns nicht aus den Augen. Er hatte eine stabile Funkbrücke zu MIRANDA II herstellen lassen und verfolgte unser Annäherungsmanöver aus zwei Perspektiven. Auf einem Bildschirm sah er das von uns überspielte Tachyonenbild des unbekannten Raumkreuzers, auf einem zweiten beobachtete er mit der großen Tachyonenhyperbel Einsterns den Raumsektor des Tunnels TRANSTERRA, in dem die Begegnung stattfin-den würde. Reg saß dabei, und ich war froh, daß Achternak Renata höflich, aber bestimmt aufgefordert hatte, die Zentrale zu verlassen. In ihrer Gegenwart oder, besser gesagt, unter ihren Augen hätte ich nicht die nötige Ruhe und Konzentration aufgebracht, die von uns gefordert wurde.
    Einen Augenblick lang hatten wir daran gedacht, Achternak einzuweihen und um Hilfe zu bitten. Aber Bob machte uns klar, daß es kein Raumschiff der Raumsicherheit gäbe, das in der Lage sei, uns zu unterstützen, und daß wir Achternak und seine Mitarbeiter nicht in Panik versetzen sollten. So ahnte der gute alte Albert nichts von der Gefahr, in der wir schwebten.
    Bob hatte die

Weitere Kostenlose Bücher