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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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äußersten Notfall! Für Freiheit und Gleichheit!“
    Nun war ich mir ganz sicher, daß diese Untergrundorganisa-tion Ziele verfolgte, für die auch ich kämpfen würde.
    „Na, Magister? Für Verräter und Verbrecher eine ungewöhnlich humanistische Haltung, nicht wahr?“ sagte ich.
    „Lassen Sie doch Ihre blöde Agitation!“ murrte Spinks. Er wandte sich ab, um zu zeigen, daß das Gespräch für ihn beendet sei.
    Möglich, daß er immer noch nicht begriffen hatte, daß auf der Erde, in Korenth, von verantwortungsbewußten, humanistisch gesinnten Menschen in den letzten Stunden Entscheidungen getroffen wurden – schwere, qualvolle Entschlüsse mit Folgen, die nicht wir zu tragen hatten –, die nur die Rettung von dreißigtausend Raumfahrern zum Ziel hatten. Und daß die Kämpfer der Liga vielleicht einen sicheren Sieg verschenken mußten, um den Feind zum Einsatz seiner stärksten Waffe zu zwingen und uns damit zu helfen…
    Spinks setzte sich in den Sessel vor dem Bedienungspult der Fäuste und starrte grübelnd ins Leere.
     
    Bob lächelte mir leise zu.
     
    Wir umkreisten wieder den fremden Raumkreuzer. Immer wieder ließ Spinks Bemerkungen fallen, die keinen Zweifel daran ließen, daß er mit einem bewaffneten Konflikt rechnete.
    Auch mein Argument, daß wir dann gar nicht erst so dicht an den Fremden herangekommen wären, ließ er nicht gelten. „Sie planen irgend etwas…“, sagte er nachdenklich.
    Für ihn war die Schweigsamkeit der Fremden Heimtücke, und er witterte eine geschickt gestellte Falle. Er schien nicht gewillt, den Platz des Werferschützen jemals wieder zu verlassen, und starrte lauernd auf das Raumschiff. Seine Hände waren an den beiden Hebeln für die Antiplasmageschütze festgewachsen wie Misteln auf den Ästen eines Baumes, und seine Haltung drückte die wilde Entschlossenheit aus, auf den kleinsten Wink von Bob sofort den zweifachen Tod auszu-schicken.
    „ROTA an BOXER!“ meldete sich Achternak aufgeregt.
    „BOXER hört“, antwortete ich, obwohl Bob jeden Anruf automatisch bestätigte. Das war eben drin und nicht mehr heraus-zubekommen.
    „Was Neues von Einstern. Er macht alles rückgängig!“ Achternak war sichtlich nervös. Sein Rollkragen bestand nur noch aus lose zusammenhängenden Fäden.
    „Was soll das heißen?“ rief ich. „War es doch ein…“ Ich wagte nicht, das Wort auszusprechen.
    Achternak unterbrach mich. „Nein, nein! Etwas anderes. Einstern hat alles noch einmal durchgerechnet. Er meint, vorhin einen Fehler begangen zu haben. Es sieht alles so aus, als ob der Fremde nicht dabei war, sich zu restrukturieren! Versteht ihr! Er wollte wieder weg, und da seid ihr in die Übergangszone geraten!“
    „Das bedeutet, wenn wir nicht gewesen wären, bestünde schon lange keine Gefahr mehr für die Formation HELIOS?“
    fragte ich entsetzt.
    Achternak zupfte unschlüssig an seinem Kragen. „Das ist nur eine Vermutung. Einstern stützt sich auf Hypothesen. Er kann zwar berechnen, aber wenn die Voraussetzung nicht stimmt, dann stimmt gar nichts. Es hat keinen Zweck, darüber zu debat-tieren. Nehmen wir an, er hat recht. Was hilft es uns jetzt? Wir können bestenfalls annehmen, der Fremde hat die anfliegende Formation HELIOS bemerkt und wollte sich gerade aus dem Staub machen, als ihr in die Gefahrenzone eingeflogen seid.
    Das würde heißen, er weiß, worum es geht! Versteht ihr? Das muß den Kontakt erleichtern. Einer müßte rüber, wenn der andere auf nichts reagiert. Wenn das nicht hilft, raus aus der Übergangszone und abwarten, was passiert. Unternimmt er nichts, dann…. dann hilft eben nichts. Dann muß es sein!“
    Achternaks Gesicht zuckte.
    Warum, verdammt noch mal, antwortete der Fremde nicht!
    Darauf gab es wohl eine recht simple Antwort. Wer ein Funk-gerät besitzt, wird nicht nasses Holz für Rauchzeichen mit sich führen, und wer ein weitaus effektiveres Nachrichtenmedium als Tachyonenstrahlen oder elektromagnetische Wellen beherrscht, wird in seinem Raumkreuzer kein Museum für archaische Signalgeräte installieren! Welche Möglichkeit existierte da für uns, mit dem Fremden ins Gespräch zu kommen?
    Bob hatte recht, es würde genügen, ihm die Koordinaten der Formation HELIOS zu signalisieren. Das würde jeder verstehen: zwei Bahnen, die sich in einem Punkt kreuzen. Wir durften uns unter keinen Umständen darauf verlassen, daß er es selbst bemerkte. Absolute Sicherheit war vonnöten, dazu brauchten wir den Kontakt. Aber es blieben nur weniger als

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