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Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
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das war leider nicht das einzige Problem, mit dem Marchant sich herumschlagen mußte.
    Diese geheimnisvollen Unterwasserfahrzeuge – er wollte sie noch nicht als U-Boote klassifizieren –, die in dreitausendsechshundert Meter geortet worden waren. Wirklich eine harte Nuß für den Geheimdienst! Die Sowjets schickten ihre Forschungsschiffe seit Jahren in alle Weltmeere; das war keineswegs überraschend und nicht anders zu erwarten. Unerklärlich blieb jedoch die Tatsache, daß sie diesmal in dreitausendsechshundert Meter geortet worden waren, ohne daß ein Mutterschiff an der Oberfläche sichtbar gewesen wäre.
    Daraus ließ sich nur der logische Schluß ziehen, daß die Unterwasserfahrzeuge – es mußte sich um echte U-Boote handeln – genügend Reichweite besaßen, um einige hundert Meilen von ihrem Tender entfernt operieren zu können. War dieses Versorgungsschiff vielleicht selbst ein riesiges U-Boot, das getaucht dicht unter der Oberfläche lag? Möglich, aber nicht unbedingt wahrscheinlich. Und waren es tatsächlich zwei U-Boote in dieser Tiefe gewesen? Oder vielleicht nur eins, das elektronische Abwehrmaßnahmen eingesetzt hatte, um die Verfolger zu täuschen? Hatten ungewöhnliche Temperaturschwankungen das Sonarbild beeinflußt und entscheidend verändert?
    Marchant hatte bereits veranlaßt, daß seine besten Mitarbeiter sich mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigten, die in letzter Zeit aufgetaucht waren. Er hatte sogar eine Sonderkonferenz der kleinen Expertengruppe einberufen, deren Aufgabe es war, bestimmte Entwicklungen in der UdSSR zu verfolgen.
    In letzter Zeit hatten die Sowjets ihre ozeanographischen Anstrengungen erheblich verstärkt. Sie waren schon früher auf diesem Gebiet aktiver als die Vereinigten Staaten gewesen. Aber selbst diese Aktivität hatte sich in den letzten Monaten grundlegend verdoppelt.
    Selbst ihre Fischfangflotten wurden den Experten langsam unheimlich. Auf den ersten Blick wirkten sie ganz harmlos – aber auch hier zeichneten sich Entwicklungen ab, die nicht in das gewohnte Bild paßten. In jüngster Zeit waren neue Walfangschiffe innerhalb der sowjetischen Fischereiflotten gesichtet worden, die alle Weltmeere befuhren. Walfangschiffe? Weshalb ausgerechnet Walfangschiffe, obwohl die jährlichen Fangquoten ständig sanken, die auch für die Sowjets verbindlich waren? Die Experten suchten noch nach einer Erklärung, aber Marchant hätte jede Summe darauf gewettet, daß einige Walfangschiffe sich in Gebieten aufhielten, in denen seit Menschengedenken kein Wal mehr gesichtet worden war!
    Warum?
    Marchant runzelte die Stirn, als er an die unzähligen Fragen dachte, auf die er vorläufig keine Antwort wußte. Warum waren die Häfen Wladiwostok und Murmansk ohne ersichtlichen Anlaß praktisch abgeriegelt worden? Warum waren die Sicherheitsmaßnahmen in Murmansk schlagartig verschärft worden? Und Wladiwostok ... wenn die ersten Vermutungen und Berechnungen zutrafen, konzentrierten die Sowjets dort ihre Forschungsschiffe. Aber was hatte ein Forschungsprogramm mit Sicherheitsvorkehrungen zu tun? Inzwischen hatte sich gezeigt, daß die andere Seite keinen Spaß verstand. Die CIA hatte berichtet, daß mindestens ein Dutzend Verdächtige – keineswegs bereits überführte Agenten – in Wladiwostok erschossen worden waren.
    Trafen die Gerüchte zu, die von einem Machtkampf innerhalb der sowjetischen Führungshierarchie berichteten? Was sollte man von Informationen dieser Art halten, die aus dem Zwielicht europäischer Geheimdiensttätigkeit, Spionage und Spionageabwehr zum Vorschein kamen?
    Und wie paßte das alles zu den Ereignissen jener Nacht, in der die Flutwelle die Küste von Alaska verwüstet hatte? Oder paßte es vielleicht überhaupt nicht? Nein, das Problem war in Wirklichkeit noch komplizierter. Marchant brauchte nur an die vielen Telemetrieschiffe zu denken. Wieder ein Stück des großen Puzzlespiels, das nicht zu den anderen zu passen schien! Woher kamen plötzlich die vielen Telemetrieschiffe mit ihrer umfangreichen elektronischen Ausrüstung? Und was hatten sie auf den Weltmeeren zu suchen? Sie waren so verteilt, daß sie sowjetische Raumsonden in dem Bahnwinkel zwischen neunundvierzig und fünfundsechzig Grad verfolgen konnten. Aber so viele Schiffe ... ihre Zahl hatte sich verdoppelt , seitdem die Sowjets ihre erste Raumstation montiert hatten.
    Wie ließ sich dieses Problem, das selbst dringend genug war, mit allen anderen vereinbaren, die er zu lösen

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