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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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Tol’chuk über die Klippe getrieben.
    Er wehrte eine Klinge ab, indem er das Handgelenk des Kobolds durchschnitt. Das Geschöpf heulte laut auf, und das Messer, dessen Griff immer noch von der Klaue umklammert wurde, trudelte davon. Ein weiterer messerbewaffneter Kobold griff von der anderen Seite an. Die Zeit reichte nicht, um die Axt herumzuschwingen, deshalb wandte Kral den alten Trick seines Meisters an und schlug dem Ungeheuer mit dem Axtgriff ins Auge. Knochen knackten unter dem Holz, und der Kobold brach auf dem Stein zusammen.
    Kral schritt über das Geschöpf hinweg und setzte seinen tödlichen Marsch fort.
     
    Er’ril sank unter der Masse der Ungeheuer zusammen und rang dabei nicht nur mit den Kobolden. Ein Teil seines Geistes war bereit, sich geschlagen zu geben - es kam ihm so vor, als ob er seit der Schaffung des Buches des Blutes gekämpft habe. Doch seine angeborene Hartnäckigkeit, verwurzelt in Mark und Bein, in Fleisch und Blut eines Standi, erlaubte ihm nicht, sich der Verzweiflung hinzugeben. Nein, die Jahrhunderte lasteten schwerer auf seinen Schultern als dieses Heer von Kobolden. Er hatte bereits so vieles geopfert, so lange gewartet - er würde nicht hier sterben, nicht auf diese Weise!
    Mit einem Schrei auf den Lippen und heftigen Fußtritten schleuderte er die Kobolde von seinen Beinen und benutzte die Eisenhand, um die Ungeheuer zu erdrosseln, die ihm die Kehle oder das Gesicht aufschlitzen wollten. Sein Schwertarm, sofern er nicht gerade unter den Körpern der Angreifer feststeckte, schaffte ihm immer wieder Raum für einen Atemzug, aber niemals lange genug, um wieder auf die Beine zu kommen oder zu sehen, wie es Bol und Elena erging. Eine Mauer von Kobolden umgab ihn ständig.
    Dennoch ließ er in seinen Anstrengungen nicht nach, hörte nicht auf die Einflüsterungen der Verzweiflung.
    Kurz vernahm er einen Schrei und das Wort ›Kind‹, das ganz in der Nähe gerufen wurde, aber das Zischen und Schreien übertönte die Stimme. Wer mochte da gerufen haben? Hatte er es sich nur eingebildet?
    In einem Lichtstrahl sah er den Mondfalken, der an der Höhlendecke kreiste. Der verdammte Vogel war also offenbar zurückgekehrt, verwirrt durch die vielen Tunnel. Er dankte den Göttern für diese kleine Gunst. Das plötzlich erscheinende Licht veranlasste die Kobolde, in ihrem Treiben innezuhalten, und es gelang ihm, den Arm freizubekommen. Das Schwert in einem kraftvollen Bogen schwingend, trieb Er’ril die Ungeheuer davon.
    Als er wieder stand, bot sich ihm ein Anblick, bei dem ihm das Herz gefror.
    Ein Kobold, doppelt so groß wie ein Mensch, ragte nur eine Handspanne entfernt vor ihm auf. Von seinen Armen tropfte Blut; der mit Reißzähnen bestückte Mund grinste tödlich.
    Er’ril taumelte zurück. Plötzlich zuckte ein stechender Schmerz durch sein rechtes Bein. Sein Knie gab nach. Im Fallen sah er einen Kobold mit einem Dolch, der ihm die Klinge zum zweiten Mal in den Schenkel stieß. Das Messer traf auf Knochen, und Er’rils Gesichtsfeld verengte sich vor Schmerz. Er strampelte sich von dem Messer frei und erhob sich auf die Knie. Blindlings reckte er den Phantomarm. Seine Faust umklammerte die Kehle des messerschwingenden Geschöpfs und drückte ihm das Leben aus. Er schwenkte den toten Kobold in der Eisenfaust hin und her und schlug andere Kobolde von seiner Seite, indem er den schlaffen Körper als Schild benutzte.
    Dennoch war Er’ril nicht schnell genug.
    Ein Messer grub sich in seinen Rücken. Vor Schmerz wurde ihm für die Dauer eines Atemzugs schwarz vor Augen. Als er wieder sehen konnte, stellte er fest, dass seine Eisenhand leer und sein provisorischer Schild verschwunden war. Kobolde, mehrere davon bewaffnet, standen vor ihm.
    Vor Schmerz und Wut kniff er die Augen zusammen. Sein Tod war jetzt in unmittelbare Nähe gerückt, ein Tod, der ihm seit Jahrhunderten verwehrt gewesen war.
    Er hob das Schwert. Es hatte während seines langen Lebens Zeiten gegeben, da hätte er den Tod im Wunsch nach letztem Frieden willkommen geheißen - aber nicht jetzt! Andere zählten auf ihn: das Mädchen, der alte Mann, sogar das Kind De’nal. Er umklammerte das Schwert mit festem Griff.
    Gerade als er die Spitze seiner Waffe herausfordernd hob, brach die Wand der Kobolde auseinander, und er sah den abscheulichen König der Kobolde, der sich durch die Menge seiner Artgenossen drängte und auf ihn zustolzierte. Das Geschöpf hob zwei kleinere Kobolde hoch und warf sie quer durch die

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