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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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fielen ihm wieder ein: Ich werde dafür sorgen, dass der Schlüssel mehr ist als nur ein Klumpen in deiner Tasche.
    Fassungslos in den Anblick vertieft, hörte er auf zu zappeln. Diese plötzliche Reglosigkeit ausnutzend, sprang einer der Kobolde ihm an die Kehle, die Zähne zum Reißen entblößt. Im Reflex griff Er’ril mit dem Arm aus, der seit Jahrhunderten nicht mehr vorhanden war. Die Eisenhand zuckte hoch und umklammerte mit festem Griff den dünnen Hals des Kobolds. Die Halswirbel knackten unter dem Druck des Metalls, als Er’ril den Angreifer vom Leben zum Tod beförderte.
    Als die anderen Kobolde sahen, was da geschah, schwärmten sie als Masse übereinander stolpernder Körper und verschlungener Gliedmaßen davon. Er’ril rollte sich auf die Beine, das Schwert in einer Hand. Die andere Hand, jene aus geformtem Eisen, schwebte noch in der Luft, den schlaffen Kobold umklammernd. Er zwang das Metall mittels Willenskraft, sich zu öffnen, und der Kobold fiel tot zu Boden.
    Die Felskobolde wichen vor der eisernen Bedrohung noch weiter zurück, die großen schwarzen Augen vor Angst zusammengekniffen.
    Aber für wie lange?
    Er’rils Frage wurde sofort beantwortet. Ein neuer Koboldschwarm überfiel die Kammer und stachelte den Mut der Artgenossen an. Mit wütendem Zischen stürmten die Geschöpfe von allen Seiten heran. Selbst ihre Scheu vor Elena hatte nachgelassen, und sie umdrängten sie und ihren Onkel.
    Er’ril wollte den beiden zu Hilfe kommen, doch selbst unter Einsatz seiner Eisenhand konnte er sich gegen die Menge der Angreifer nur mühsam zur Wehr setzen. Aus einer tiefen Wunde am linken Bein blutend, näherte er sich humpelnd seinen Gefährten. Wie wild schlug er mit silbernem Schwert und eiserner Hand eine Schneise durch die Reihen der Ungeheuer und hinterließ eine blutige Fährte.
    Doch selbst das war noch nicht genug.
    Der Steinboden, glitschig von Blut und Schleim, spielte seinen Füßen einen Streich. Er rutschte aus und fiel auf die Knie, eine Gelegenheit, die die Kobolde mit blutrünstigem Johlen wahrnahmen. Die Ungeheuer umzingelten ihn, krochen ihm auf den Rücken, kratzten mit scharfen Nägeln an ihm und rissen ihm die Haut vom Leib. Wieder wurde er gegen den kalten Boden gedrückt. Als spitze Zähne an seinem Hals rissen, stieß er einen Schrei der Niederlage aus.
     

 
     
    35
     
    Kral folgte den letzten Kobolden zum Ende des Tunnels. Seine Axt schwingend, spaltete er den Schädel eines besonders großen Kerls, der sich umgedreht und ihm in den Weg gestellt hatte. Kral versuchte, die Klinge aus dem toten Körper herauszuziehen, aber sie steckte im Knochen fest. Er blieb stehen und wischte sich die feuchte Stirn. Er und die anderen hatten sich von der Öffnung des Spalts aus einen Weg durch den Tunnel gebahnt. Seltsamerweise waren sie auf wenig echten Widerstand gestoßen. Die Kobolde hatten sie im Großen und Ganzen nicht beachtet, solange sie gelaufen waren. Den Ungeheuern war offenbar genauso daran gelegen, das Ende des Tunnels zu erreichen, wie den Gefährten.
    Irgendetwas dort hatte die Geschöpfe verärgert.
    Aufgrund des flackernden Lichtscheins erkannte Kral, dass der Tunnel einen Steinwurf weit entfernt endete. Dahinter lag eine große Höhlenkammer, und hunderte von Kobolden, lebende und tote, bedeckten den Boden dieses Raums.
    »Sie können nicht überlebt haben«, brummte Kral beim Gedanken an das Mädchen und den einarmigen Schwertkämpfer. Er zerrte seine Axt mit einem Ruck aus dem toten Kobold frei.
    »Verzweifle nicht«, ermunterte Tol’chuk ihn. Der Og’er riss sich einen Kobold vom Bein und zerschmetterte ihn an der Wand. »Kobolde hassen das Licht. Wo Licht ist, ist auch Hoffnung.«
    Plötzlich wurde der Schein vor ihnen heller. Ein Kobold, der in Flammen brennenden Öls stand, tanzte in Todesqual über den Boden der Kammer. Er entzündete dabei zwei weitere Kobolde, die seinen grotesken Tanz nachahmten.
    »Irgendjemand hat den Kampf noch nicht aufgegeben«, sagte Merik und drängte sich an den anderen vorbei. Von dem schmalen Schwert in seiner Hand tropfte schwarzes Blut.
    Dem Elv’en auf den Fersen, rannte der Wolf auf die Kammer zu; anscheinend hatte er sein verletztes Bein vergessen. Ein Knurren stieg aus seiner Kehle auf. Kral folgte ihm. Tol’chuk hielt ihnen die wenigen Kobolde im Rücken vom Leib.
    Die Gruppe stürmte in die Kammer, Kral mit einem Brüllen auf den Lippen. Trotzdem nahmen die Kobolde keine Notiz von ihnen, so sehr waren sie von der

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