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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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ihm zur Seite. Als Nächster ging Kral mit Elena neben sich - um sie zu beschützen und ein wachsames Auge auf Rockenheim zu haben. Bol, Er’ril und Merik kamen dicht hinter ihnen, während der Og’er die Nachhut bildete, um ihren Marsch nach hinten abzusichern und zu überprüfen, was die Höhlen mit solchem Gestank erfüllen mochte.
    Rockenheim gab eine schnelle Gangart zur Oberfläche vor, und niemand bat ihn, langsamer zu sein. Während des Wegs nach oben sprach er unablässig. »Die Morgendämmerung nähert sich rasch. Lasst uns die verbleibende Dunkelheit nutzen, um aus diesem Tal zu verschwinden und es bis ins Hochland oder gar bis ins Gebirge zu schaffen.« Seine Worte plätscherten während der gesamten Strecke dahin.
    Alle waren zu müde, um ihn zu bitten, endlich den Mund zu halten.
    »Ni’lahn wird sich freuen, euch wiederzusehen«, fuhr er fort. Ein schrilles Lachen brach aus ihm heraus. Der Mann war zweifellos verrückt.
    Nach so vielen aufreibenden und anstrengenden Erlebnissen hatte Elena das Gefühl, dass sie inzwischen eigentlich auch verrückt sein müsse. Unterdessen schleppten ihre Beine sie weiter. Bald bildete eine Schicht aus toten Blättern und zerbrochenen Ästen eine Decke unter ihren Füßen. Sie freute sich wie ein Matrose auf See beim Anblick einer Möwe, deren Erscheinen die Nähe von Land bedeutet: Hier gab es Anzeichen von oberirdischem Leben! Alle eilten jetzt mit beschleunigten Schritten über den schlüpfrigen Untergrund. Sie sah ihren Onkel an, und sie tauschten das erste echte Lächeln seit einer scheinbaren Ewigkeit.
    Sie fühlte sich beschwingt, überholte Kral leichtfüßig und erspähte vor sich einen Vorhang aus Wurzeln. Der Eingang zum Tunnel!
    Eine knarrende Stimme ertönte hinter der Gruppe. »Da ist was faul!« rief der Og’er. »Der Gestank wird schlimmer. Wartet!«
    Nicht jetzt!, dachte Elena verzweifelt. Wir sind doch schon fast draußen!
    Der Wolf witterte ebenfalls etwas Ungutes. Ein Knurren entrang sich seiner Kehle.
    »Sind da vorn Kobolde?« fragte Kral mit bellender Stimme seinen Gefährten Tol’chuk.
    »Bin mir nicht sicher.«
    Kral drehte sich zu den anderen um. »Merik, begleite Elena hinaus. Ich geselle mich zu Tol’chuk. Wir halten euch den Rücken frei, was immer geschehen mag.«
    Merik nickte und schob sie weiter. »Beeil dich. Wir müssen schnellstens in den Wald gelangen, dort sind wir in Sicherheit.«
    Elena brauchte keine weitere Aufforderung.
    Als Rockenheim sah, dass Elena sich näherte, bedeutete er Mogwied mit einem Handzeichen, an Ort und Stelle zu bleiben, während er zu dem Vorhang aus verknoteten Wurzeln schlich. Mogwied kniete nieder und schlang die Arme um den Hals des nach wie vor knurrenden Wolfs, um ihn daran zu hindern, einen Satz nach vorn zu tun.
    Nachdem er sich durch das Gewirr von Wurzeln geschoben hatte, drehte sich Rockenheim um und hielt die Fackel wie einen Leuchtturm hoch. Er winkte Elena zu. »Komm! Diese Tunnel sind eine tödliche Falle.«
    Sie rannte zu ihm, vorbei an Mogwied und dem Wolf. Sie streckte die Hand nach Rockenheim aus - und in diesem Augenblick wurde ihr bewusst, dass das Tier in Richtung des Waldes knurrte, nicht zurück zum Tunnel!
    Ihr Blick traf den des Mannes, der ihre Eltern getötet hatte.
    Sie erstarrte mit ausgestrecktem Arm und wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Da schoss Rockenheims Hand auch schon vor, packte ihr Handgelenk und zog sie zu sich heran.
    Elena schrie laut auf und wehrte sich gegen seinen Griff. Die anderen rannten herbei, doch Mogwied rutschte in dem mulchigen Untergrund aus und stürzte zusammen mit Merik zu Boden. Beide versperrten den Tunnel lange genug, dass Rockenheim Elena zwischen den Wurzeln hindurchziehen konnte.
    Mit einer Hand klammerte sie sich an einer kleineren Wurzel fest, doch diese zerbrach in ihrem Griff.
    Mit erstaunlicher Kraft zog Rockenheim sie auf die Lichtung jenseits des Tunnels.
    Sie landete mit dem Hinterteil im weichen Schlamm und auf den nassen Blättern und rappelte sich auf, um sich seinem Angriff entgegenzustellen.
    Da rief hinter ihr eine Stimme: »Elena! Pass auf!«
    Sie erkannte Ni’lahns Stimme und drehte sich blitzschnell um.
    Zwei Skal’ten traten unter den verwobenen, überhängenden Zweigen des Waldes hervor. Elena fiel auf die Knie.
    »Willkommen! Schön, dassss du wieder hier bisst, kleine Mauss«, lispelte eines von ihnen.
    »Zeit zum Sspielen«, sagte das andere.
     

 
     
    37
     
    Beim ersten Schrei des Mädchens brach

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