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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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aus der Falle befreite, indem er es führte und an den Zügeln zog.
    Ein zweiter schriller Schrei ertönte plötzlich von der anderen Seite der Hügel. Er hörte sich noch näher an.
    »Beeil dich, Elena!« rief Joach ihr zu.
    Sie bedurfte seines Drängens nicht, war bereits auf den Beinen und kroch wieder die lockere Uferböschung des Flussbettes hinauf.
    Als sie oben angekommen war, streckte Joach die Hand aus. »Der Fluss Tausendkrumm liegt nur ein paar Meilen in dieser Richtung entfernt.«
    Elena schüttelte den Kopf. »Wir müssen uns verstecken, jetzt gleich. Das Untier ist zu nahe.« Sie nahm Joach Nebelbrauts Zügel aus der Hand und zog die Stute in die entgegengesetzte Richtung - auf das lodernde Feuer zu.
    »El, was tust du?«
    »Im Rauch sind wir nicht so leicht zu sehen und zu riechen. Schnell jetzt! Ich kenne eine Stelle, wo wir uns verstecken können, bis unser Jäger die Suche nach uns aufgibt.«
    Joach folgte ihr, ohne den Blick von dem brennenden Obsthain abzuwenden. »Falls wir nicht zuvor gebraten werden.«
    Elena achtete nicht auf ihren Bruder, sondern versuchte, vertraute Merkmale aufzuspüren, die ihr den Weg weisen würden. Der Rauch und ihr wild pochendes Herz störten ihre Konzentration. War sie auf dem richtigen Weg? Sie glaubte, diesen Teil des Hains zu erkennen, aber sie war sich nicht sicher. Sie hielt angestrengt Ausschau, dabei rannte sie mit Nebelbraut im Schlepptau. Ja! Da drüben! Dieser alte Stein in der Form eines Bärenkopfes! Sie hatte sich nicht geirrt. Da war die Stelle.
    Sie eilte nach links und winkte ihrem Bruder zu, ihr zu folgen. In einer natürlichen Senke vor ihr lag das Ziel. Plötzlich bauschte sich die Rauchdecke, die die Sterne am Himmel verdunkelte, als etwas Riesiges nur einen Steinwurf von ihren Köpfen entfernt vorbeirauschte. Elena spürte beinahe das Gewicht, das auf sie herabdrückte, als die Schwingen über ihnen schlugen. Das Wesen flog zu der Wasserrinne, aus der sie soeben geflohen waren.
    Im spärlichen Lichtschein der nahen Flammen starrte Joach sie mit weit aufgerissenen Augen an. Sie erkannte darin den Schrecken, der auch ihr Herz ergriffen hatte. Wenn sie versucht hätten, zum Fluss Tausendkrumm zu gelangen, hätten sie ein leichtes Angriffsziel geboten. Mit einem Nicken forderte Joach sie zum Weitergehen auf; er hatte nun keine Einwände mehr dagegen, den Weg in Richtung des Feuers zu nehmen.
    Elena ging voran, schnell, aber gleichzeitig so leise wie nur möglich. Sie erlaubte sich ein leises Aufseufzen der Erleichterung, als sie den Alten Mann entdeckte. Von Nebelbraut gefolgt, betrat sie den kleinen Flecken mit wildem Baumbestand, eingebettet in eine flache Senke, eine unkultivierte Oase inmitten der ordentlichen Reihen des Obsthains. Sie schob sich durchs Gebüsch und ging voraus zur Mitte der Senke.
    »Süße Mutter«, flüsterte Joach, als seine Augen zum ersten Mal auf den Alten Mann fielen. »Ich kann es kaum glauben.«
    Vor ihnen kauerte die tote Hülle eines dicken Baumes - kein Apfelbaum mit spindeldürrem Stamm, sondern einer der alten Riesen, die hier hoch aufgeragt hatten, lange bevor Menschen zum ersten Mal das Tal betraten. Acht Männer, die sich mit ausgebreiteten Armen an den Händen hätten fassen müssen, wären nötig gewesen, um den Baum zu umspannen. Der obere Teil des Baumes war vor langer Zeit abgefallen, und nur dieser gezackte Stumpf mit einem einzigen dicken Ast, der zum Himmel deutete, war geblieben.
    »Ich habe ihn auf einem meiner Erkundungsausflüge entdeckt«, erklärte Elena. Sie sprach mit gedämpfter Stimme, nicht weil sie verhindern wollte, dass der geflügelte Jäger sie hörte, sondern aus Hochachtung vor dem Baum. »Ich nenne ihn Alter Mann.«
    Sie ging voran zu einem langen schwarzen Spalt an der Rückseite. »Er ist im Innern hohl, eine natürliche Höhle. Wir können…«
    Ein donnerndes Zorngebrüll dröhnte durchs Tal. Der Jäger hatte erkannt, dass die Beute seinem Zugriff entwischt war.
    Ohne ein weiteres Wort stolperten Elena und Joach in die Umarmung des Alten Mannes. Selbst Nebelbraut sperrte sich nicht und glitt mit ihnen hinein. Der Hohlraum im Herzen des Holzes hätte genügend Platz geboten, um eine kleine Herde von Pferden zu beherbergen.
    Sobald sie sich im Schutz des Bauminnern befanden, fiel Elena der Geruch des Alten Mannes auf. Der vorherrschende Gestank von verfaulenden Äpfeln unter den Obstbäumen drang nicht bis zu dem frischen Holzduft des Baumes vor. Die Luft hier drinnen war erfüllt

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