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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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von Pinienölen und einem Hauch von Walnuss. Obwohl der Baum schon lange tot war, hatte sich sein Geruch erhalten, als ob der Geist des Alten Mannes immer noch in der Hülle des einst so stolzen Riesen schwebte. Selbst der erstickende Rauch, der jetzt durch den Obsthain trieb, konnte die Gegenwart des Alten Mannes nicht verdrängen.
    Elena legte eine Handfläche zärtlich gegen das Holz. Irgendwie wusste sie, dass der Alte Mann sie in dieser Nacht beschützen würde. Als ihre rechte Hand das Holz berührte, spürte sie eine kühle Ruhe, die sich den Arm hinauf bis zum Herzen ausbreitete. Und für einen kurzen Augenblick glaubte sie Worte zu hören, die ihr in den Kopf geflüstert wurden wie von einer Stimme aus einem tiefen Brunnen.
    Kind… von Blut und Stein… erweise mir einen Gefallen… suche meine Kinder…
    Sie schüttelte den Kopf über ihre Dummheit und nahm die Hand von dem Baum weg. Sie schlug sich die Arme um die Brust und verdrängte die Stimme. Es war nichts weiter als der Nachhall dieser Schreckensnacht in ihrem Kopf.
    Joach trat neben sie, und ohne ein Wort reichten sie einander die Hände. Joach drückte die ihre fest, während sie in die Nacht lauschten. Allmählich verhallten die Schreie in der Ferne. Sie hatten das Ungeheuer getäuscht und es auf die falsche Fährte gebracht, und offenbar hatte es seine Jagd eingestellt - zumindest fürs Erste.
    Joach streckte den Kopf aus dem Herzen des Baumes hinaus und ließ den Blick spähend durch den Obsthain schweifen. »Wir müssen diesen Ort jetzt verlassen«, sagte er. »Das Feuer kreist uns ein. Wir sitzen in der Falle, wenn wir uns nicht beeilen.«
    Elena nickte, obwohl sie ungern den kameradschaftlichen Schutz des Alten Mannes aufgab. Sie führte Nebelbraut hinaus, und sofort überfiel sie der Rauch, der ihr in den Augen und der Nase brannte. Sie warf einen Blick zurück. Die Feuersbrunst erhellte den gesamten Horizont hinter ihr, und ein verzehrendes Heulen rollte von den Hügeln auf sie zu.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte Joach und bahnte sich einen Weg durch das dichte Gebüsch. »Wir haben noch einen weiten Weg bis zum Fluss vor uns.«
    Elena folgte ihm. Bald hatten sie die Senke hinter sich gelassen und eilten durch den Obsthain. Elena sah sich immer wieder nach hinten um. Sie wurden erneut gejagt, diesmal von den lodernden Flammen.
    Das Letzte, was sie vom Alten Mann sah, war sein einsamer ausgestreckter Ast. Er brannte, wie ein Ertrinkender in einem Meer von Flammen um Hilfe winkend.
    Mit Tränen in den Augen wandte sie sich ab. Seltsame Worte hallten in ihrem Kopf nach: Suche meine Kinder.
     
    »Ich kann es einfach nicht glauben, dass Bruxtons Junge so etwas machen würde!« Der Kutscher, eine knorrige Wurzel von einem Mann, schlug mit der Faust auf sein Bockholz. Die anderen Männer, die im hinteren Teil des Wagens versammelt waren, brummten empörte Worte. Einige schwenkten Schaufeln über den Köpfen.
    Rockenheim beugte sich über den Sattelknauf seines erschöpften Pferdes zum Wagen hin. »Sein Vater hat nach dem Seher geschickt.« Er deutete mit dem Daumen auf Dismarum, der ein kleineres Fohlen ritt, das mit einem Strick mit seinem Reittier zusammengebunden war. Der Alte saß vornübergebeugt da, die Kapuze über dem Gesicht, und schaukelte wie im Halbschlaf. »Sein Vater hat nach uns schicken lassen, damit der Junge und das Mädchen Hilfe bekommen.«
    »Aber diese Kinder… du hast gesagt, sein Vater hat die beiden wirklich zusammen erwischt? Er hat die Abscheulichkeit mit eigenen Augen gesehen?«
    Rockenheim nickte. »In der Scheune. Wie Hund und Hündin haben sie es getrieben, ungeachtet der Tatsache, dass sie Bruder und Schwester sind.«
    Ein befriedigendes allgemeines Japsen war im hinteren Teil des Wagens zu hören. Rockenheim unterdrückte den Anflug eines Lächelns. Es war zu einfach, mit boshaften Worten die verborgenen Ängste jeder Familie anzufachen - ganz nach seinem Plan. Er zog sich den Reitmantel fester um die Schultern. Auf der dunklen Straße wehte ein kühler Wind von den Bergen herab. Rockenheim warf einen Blick zu den schwelenden Vorhügeln ganz in ihrer Nähe. Das Feuer spuckte gelegentlich immer noch Flammen aus, während es sich durch den Obsthain ausbreitete.
    Eine quiekende Stimme erhob sich irgendwo im Wagen. »Und als du dort angekommen bist, was geschah da?«
    Rockenheim richtete sich im Sattel auf, um das Gesicht wieder dem Wagen zuzuwenden. »Wir trafen den Jungen mit einer Axt an. Seine Mutter lag

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