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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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versperrt. Er kletterte auf ein Mehlfass und spähte durch eines der Fenster ins Innere. Dann sprang er herunter, kratzte sich am Kopf und verschwand hinter einer Ecke.
    Elena sah voller Unbehagen, wie das letzte Mitglied ihrer Familie außer Sicht verschwand. Was wäre, wenn er nie mehr wiederkäme? Was wäre, wenn sie ganz allein übrig bliebe? Bilder von einem Leben ganz ohne Familie trieben in ihrem Kopf wilde Blüten. Was wäre, wenn sie die letzte überlebende Morin’stal im Tal wäre? Sie schlug sich die Arme um die Brust und hielt die Luft an.
    Während sie wartete, sang ein Kak’ora-Vogel auf einem nahen Ast ein einsames Lied. Der Geruch von Taublumen, die sich nur dem ersten Sonnenstrahl öffneten, parfümierte den Morgen so kräftig, dass der Duft sogar das Leichentuch aus Rauch durchdrang. Während sie nach Joachs Rückkehr Ausschau hielt, sah sie, wie ein Kaninchen aus seinem Versteck im Präriegras hervorbrach und zu den Bäumen rannte. Aufgeschreckt durch sein schnelles Laufen stob ein Schwarm Schmetterlinge in die Luft auf. Es schien, als ob der Sommer auf dieser kleinen Wiese die ewige Herrschaft innehätte.
    Sie seufzte. Nach den Schrecknissen der vergangenen Nacht hatte sie erwartet, dass die Landschaft sich merklich verwandelt hätte, sobald erst einmal die Sonne aufging: verkohlte Bäume, verendete Tiere. Doch das Leben im Tal nahm seinen üblichen Gang wie an jedem anderen Morgen. Das beruhigte sie.
    Das Leben ging weiter, und das galt auch für sie.
    Eine Bewegung in der Nähe der Mühle zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Joach tauchte an einer Ecke der Mühle wieder auf und gab ihr mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie ihr Versteck verlassen solle. Danke, Süße Mutter! Elena rannte los, da sie die Entfernung zwischen ihnen so schnell wie möglich verringern wollte, obwohl Nebelbraut andauernd mit dem Maul nach Grasbüscheln schnappte, während Elena sie weiterzog. Als sie bei ihrem Bruder ankam, schüttelte dieser den Kopf. »Leer. Vielleicht sind alle unterwegs und versuchen, das Feuer aufzuhalten.«
    »Was ist, wenn Tante Fila ebenfalls draußen ist?« fragte Elena, während Nebelbraut die Blätter eines Drosselbuschs in Angriff nahm.
    »Nein, El. Unsere Tante ist zwar eine zupackende alte Dame, aber die Männer würden ihr niemals gestatten, gegen die Flammen zu kämpfen, wie tapfer sie sich dabei auch schlüge. Sie ist ganz bestimmt zu Hause.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    »Lass uns gehen.« Joach eilte voraus zur Tausendkrumm-Brücke. Elena musste ständig an Nebelbraut ziehen, damit sie ihnen folgte, aber die Stute war offenbar fest entschlossen, die Wiese nur mit vollem Bauch zu verlassen.
    Endlich gelang es ihr, das Pferd auf die Brücke zu bekommen. Die Hufe der Stute klapperten laut auf dem Stein. Als sie den höchsten Punkt der Brücke erreicht hatten, blickte Elena zur Mühle zurück. Sie bemerkte, dass im zweiten Stock ein Vorhang vor einem Fenster mit Schwung zugezogen wurde. »Joach, es ist doch jemand in der Mühle.« Sie deutete auf das Fenster mit dem Vorhang.
    »Seltsam. Sie müssen mich gehört haben. Ich habe auf der Rückseite sogar an ein Fenster geklopft.«
    »Vielleicht sind es die Kinder des Müllers, die Angst haben, solange ihre Eltern nicht zu Hause sind.«
    »Ich kenne Cesill und Garasch. Und sie kennen mich. Das gefällt mir nicht.« Joachs Miene war ernst.
    Von der Straße unten war das Knirschen von Wagenrädern zu hören, die sich ihnen näherten. Joach führte sie eilig von der Brücke und zwischen die Bäume nördlich der Straße. Er schob Nebelbraut so weit zurück, dass sie alle gut versteckt waren.
    »Aber vielleicht ist es jemand, den wir kennen«, gab Elena zu bedenken, »jemand, der uns helfen könnte.«
    »Oder es ist einer der Männer von gestern Abend.«
    Elena beugte sich näher zu Nebelbraut. Aus ihrem Versteck im Schutz der Bäume konnte sie den vorbeifahrenden offenen Wagen erspähen. Männer in Schwarz und Rot saßen dicht gedrängt auf der Ladefläche des leichten vierrädrigen Wagens und auf dem Geländer darum herum - Männer aus der Garnison. Sie erinnerte sich, dass der dürre Mann von gestern Abend behauptet hatte, er gehöre der Garnison in der Stadt an.
    Weder sie noch Joach machten sich durch Zurufe bemerkbar, als der Wagen an ihnen vorbeirumpelte.
    Joach forderte sie mit einer Handbewegung auf, sich tiefer in den Wald zurückzuziehen. Sie gelangten zu einer Wildfährte, die ihnen genügend Platz bot, um mit

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