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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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Rucksack höher auf die Schulter und folgte seinem Bruder. Seine müden Gelenke wehrten sich gegen die plötzliche Anstrengung. Doch der Gedanke an die schlabbernden Schnüffler und die zermalmenden Zähne der Tiere stachelte ihn an.
    Als er um eine Wegbiegung kam, sah er, dass Ferndal unmittelbar vor ihm stehen geblieben war, die Nase forschend in die Luft gereckt. Plötzlich hechtete der Wolf nach links, verließ den Pfad.
    Unter Stöhnen schob sich Mogwied an einem Brombeerstrauch vorbei; Dornen rissen an seiner Kleidung. Er folgte seinem Bruder und kletterte mühsam einen steilen Hang mit scharfkantigen Steinen und lockerer Erde hinauf. Bald kroch er auf allen vieren wie sein wölfischer Bruder. Der Weg war tückisch. Immer wieder rutschte Mogwied aus und verlor hart erarbeiteten Boden.
    Zwischen trockenen Lippen keuchend, blickte er zum Kamm des Hangs hinauf. Ferndal war bereits oben angekommen und stand da, die Schnauze in den Wind gereckt. Verdammt sei dieser ungeschickte Körper! Mogwied grub die aufgescheuerten Finger in die Erde und krallte sich weiter nach oben. Langsam erkämpfte er sich den Hang, mit Bedacht jeden Zeh und jede Hand setzend. Während er sich abmühte, hörte er ein vertrautes Summen hinter den Ohren. Ferndal suchte Kontakt. Mogwied verzog das Gesicht und hob den Blick zu seinem Bruder empor.
    Ferndal hockte am Rand des Felssimses, seine Augen funkelten. Zähne schnappen nach Fersen. Ein Fallstrick zieht sich zu. Die Jäger kamen näher.
    Angst beflügelte seine Anstrengung, und Mogwied kletterte die letzten paar Meter des Hanges hinauf, bis er neben seinem Bruder war. »W-w-wo sind sie?«
    Ferndal drehte sich um und deutete mit der Nase nach Osten, zu den Bergen.
    Mogwied suchte mit den Augen. Der Pfad, den sie verlassen hatten, wand sich zwischen den steilen Vorhügeln hindurch, ein ausgetretener Weg verschwand in der wilderen Landschaft der Gipfel. »Wo…?« Er schloss den Mund, als er eine Bewegung auf dem Pfad wahrnahm, viel näher, als er erwartet hatte!
    Männer, in Waldgrün gekleidet, mit Bogen, die sie sich über die Schultern geworfen hatten, und gefiederten Pfeilen in Köchern auf den Rücken, marschierten den Weg herunter. Mogwied ließ sich tiefer zu Boden sinken. Drei Schnüffler, mit Lederriemen verbunden und mit eisernen Maulkörben versehen. Selbst aus dieser Entfernung sah Mogwied die weiten Nüstern, die sich in den Eisenmaulkörben blähten und schlossen, während die Schnüffler die Witterung des Pfades aufnahmen. Mit gewölbten Muskeln und ohne Fell, mit einer Haut von bläulicher Farbe, stemmten sie sich gegen die Riemen. Klauen gruben sich in den Pfad. Mogwied sah, wie einer die Zähne fletschte und ein Knurren von sich gab, als ein anderer gegen ihn stieß; dabei enthüllte er vier Reihen nadelspitzer Fangzähne zwischen kräftigen Kiefern.
    Mogwied duckte sich noch tiefer. »Los!« flüsterte er seinem Bruder zu. »Worauf wartest du noch?«
    Plötzlich erhob sich ein schrilles Heulen um sie herum, dessen Echo durch die Berge hallte. Mogwied kannte das Geheul. Er hatte es manchmal nachts gehört, als es aus dem tiefen Wald ertönte. Ein Schnüffler schrie nach Blut!
    Ferndals Augen funkelten ihn an. Bilder flossen in ihn ein: Ein junger Welpe wird gescholten, weil er nachts winselt und eine versteckte Unterkunft preisgibt. Eine Nase klebt an der Witterung eines Pfades. Die Schnüffler hatten Ferndals Geruch am oberen Teil des Pfades ausgemacht.
    Mogwied verkniff sich einen Tadel, als Ferndal davonsprang, und rannte seinem Bruder hinterher. Schreie jagten sie; doch keiner von ihnen konnte abschätzen, aus welcher Entfernung sie kamen.
    Ferndal benutzte einen ausgetrockneten Bach als Pfad, der sie höher hinauf in die Vorberge führte. Die vom Wasser glatt gespülten Steine, die das trockene Bachbett säumten, bildeten einen rutschigen Untergrund. Mogwieds Stiefel spielten ihm einen Streich, ein Absatz drehte auf einem wippenden Stein ab. Er fiel auf die Knie, ein heißer Schmerz pochte in seinem Knöchel.
    Mogwied rappelte sich wieder auf, als ein Heulen hinter ihm laut wurde. Die Ungeheuer kamen näher! Ferndal tänzelte aufgeregt ein kleines Stück vor ihm. Mogwied versuchte, den verletzten Fuß mit seinem Gewicht zu belasten, aber ein höllischer Schmerz durchzuckte sein Bein. Er versuchte, auf einem Bein über die holperige Fläche zu humpeln, und fiel erneut hin. »Ich kann nicht mehr rennen!« rief er seinem Bruder zu.
    Ferndal eilte zu ihm und schnupperte

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