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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Gesichtszügen der Anflug eines Lächelns auf; die Anspannung war verflogen. »Ich nehme an«, sagte Mikela, »du wirst froh sein, sie loszuwerden.«
    Jaston rollte die Augen. »Du weißt gar nicht, wie ich mich freute, als ich heute Morgen deine Nachricht beim Handelsposten an der Wasserscheide vorfand.« Jaston winkte seine Freunde aus dem Gebüsch.
    Das Stampfen von Pferdehufen auf dem Waldboden und leises Getuschel kündigte die Sumpfbewohner an. Mogwied zählte sechs Männer und eine hart wirkende Frau. Sie führten drei zusätzliche Pferde mit sich. Bei dem größten handelte es sich um einen auffällig gesprenkelten Hengst, dessen Aussehen ganz klar auf die Pferde der Steppen des Nordens zurückzuführen war, und dahinter folgte ein stattlicher goldener Wallach mit flinken, intelligenten Augen.
    Mikela führte die Hand an die Nüstern des Wallachs. »Grisson« begrüßte sie ihn. Es war ganz offensichtlich, dass dieses Pferd ihr gehörte. Der Wallach beschnupperte die dargebotene Handfläche und stieß sie sanft an.
    Das letzte Pferd, das aus dem Gebüsch geführt wurde, war Elenas kleine, graue Stute. Ihre großen braunen Augen betrachteten die versammelte Truppe eher gleichgültig, leicht verstimmt grub sie eine Hufe in den Waldboden. Mogwied fiel auf, dass der Bauch der Stute etwas dicker war als der der anderen.
    Mikela wurde ebenfalls darauf aufmerksam. »Ich sehe, ihr habt Nebelbraut gut gefüttert.«
    »Sie hat uns keine andere Wahl gelassen.«
    Mikela ging zu der Stute und fuhr mit der Hand über ihre Flanke. »Auch sonst scheint sie in guter Verfassung zu sein.«
    »Nun ja…« Jastons Stimme klang etwas zögerlich. »Sie ist in einer besseren Verfassung, als du vielleicht annimmst.«
    »Was meinst du damit?«
    Jaston fuhr sich mit der Hand über das kurz geschorene Haar, seine Augen wirkten angespannt. »Der Hengst… nach dem sie ausgeschlagen hat… na ja, das hat sie getan, weil er versuchte, sie ein zweites Mal zu bespringen.«
    Mikelas Hand ruhte noch immer auf Nebelbrauts Flanke. Sie tätschelte den dicken Bauch der Stute. »Du willst doch nicht sagen, dass…?«
    »Er hat sie im letzten Mond besprungen. Ich glaube, sie ist trächtig, aber es ist zu früh, um es mit Sicherheit feststellen zu können.«

Mikela seufzte, trat zurück und taxierte das Pferd, dann zuckte sie mit den Schultern. »Deswegen reite ich stets einen Wallach. Komm, Grisson«, sagte sie und nahm die Zügel des goldmähnigen Pferdes. »Wir haben noch eine halbe Wegstunde zurückzulegen, bevor wir das Lager erreichen.«
    Jaston wich nicht von der Stelle und beäugte Kral vorsichtig. »Wir müssen noch einige Waren in Port Raul verkaufen. Unsere Wege trennen sich hier.«
    Mogwied bemerkte ein trauriges Schimmern in Mikelas Augen. »Unsinn«, entgegnete sie. »Die Tore der Stadt sind doch geschlossen.«
    »Uns werden sie durchlassen. Den Sumpfhändlern haben die Wachen den Eintritt noch nie verwehrt.«
    »Dann nehmt zumindest noch eine warme Mahlzeit mit uns ein.«
    Jaston zögerte kurz, dann nickte er langsam. »Du hast Recht. Es wird uns gut tun, etwas Zeit mit Freunden zu verbringen, bevor wir uns wieder mit den Händlern von Port Raul herumschlagen müssen.«
    »Abgemacht.« Bevor irgendjemand etwas dagegen einwenden konnte, führte Mikela ihren Wallach an die Spitze der Gruppe.
    Nach kurzer Zeit hatte die Truppe auch das letzte Stück durch den dichten Wald zurückgelegt und eine Lichtung auf einer zerklüfteten Klippe erreicht. Im Zwielicht des Sonnenuntergangs brannte am Waldrand ein Lagerfeuer. Ein paar Pferde standen eng beieinander angebunden auf der einen Seite und auf der anderen zwei gebrechliche Gestalten, die wie gebannt auf die ankommende Gruppe starrten.
    Mogwied erkannte die verhutzelte alte Heilerin, Mama Freda. Neben ihr stand Merik. Offensichtlich hatte sich der Elv’e von dem Angriff in Schattenbach doch so gut erholt, dass er das Krankenbett verlassen konnte. Aber als ihnen die beiden über die Lichtung entgegenkamen, bemerkte Mogwied, wie sehr sich Merik auf seinen Stock stützen musste.
    »Wer sind die anderen?« fragte Merik mit misstrauischem Gesichtsausdruck. Offenbar war er nicht sehr glücklich über die neu hinzugekommenen Mitglieder ihrer kleinen Familie.
    Tol’chuk nahm den Elv’en beiseite und erklärte ihm alles, und Mikela forderte die anderen auf, abzusteigen und Platz zu nehmen. Mogwied fand sich an Ferndals Seite, während um sie herum rege Betriebsamkeit herrschte.
    Der Gestaltwandler

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