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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Leid?«
    »Ich habe euch alle enttäuscht.«
    Joach legte die Stirn in Falten. »Inwiefern?«
    »Ich hätte die Adler nicht verlieren dürfen. Damit habe ich Schande über meine Familie gebracht.«
    Joach seufzte. Er sah den Schmerz in den Augen des anderen. Richald hatte stets in den Wolken gelebt und war selten so hart auf die Probe gestellt worden wie in der vorletzten Nacht. Die Erfahrung hatte seinem Hochmut den Wind aus den Segeln genommen.
    Joach fasste nach der Hand des Elv’en. Richald wollte sie zurückziehen, doch Joach ließ nicht los. »Ich bedauere es, dass du ein Schiff verloren hast, Richald. Aufrichtig. Aber du hast uns durch die Sonnenspiegelkrautfelder gebracht und es uns ermöglicht, die Reise fortzusetzen. Du hast weder deinem Namen noch deiner Familie Schande gemacht.«
    »Aber die Adler …«
    »War nichts als Holz und Segeltuch. Solange du am Leben bist, kann man dir ein neues Schiff bauen. Die wahre Adler bist du.«
    Richalds Züge wurden etwas weicher. Er sah Joach noch einen Augenblick länger an, dann zog er seine Hand zurück. »Danke«, flüsterte er und drehte sich zur Seite.
    Vorn hob Kesla den Arm. »Hinter der nächsten Anhöhe lagern wir.«
    Joach stöhnte vor Erleichterung. Endlich war dieser lange Tag vorüber. Wenn Kesla Recht hatte, müssten sie den Alkazar morgen gegen Mittag erreichen.
    Als er weiterstapfte, fühlte er neue Kräfte in sich wachsen. Auch die anderen wurden schneller, seit das Ende des Marsches in Sicht war. Die nächste Anhöhe war eine gewaltige Düne, so steil wie ein kleiner Berg. Die Gruppe erklomm den sandigen Hang in ansteigenden Serpentinen.
    Die Sonne versank bereits hinter dem Horizont, die Schatten wurden länger, und die Dämmerung brach herein, als sie oben ankamen. Joach ging als Letzter, noch hinter der Trage. Er sah die anderen stehen bleiben, hörte ihr überraschtes Keuchen und stapfte noch ein paar Schritte weiter. Dann schaute auch er ins nächste Tal hinab.
    »Süße Mutter!«
    Unter ihnen lag ein Wunderland. In einer tiefen Schlucht wuchs ein Wäldchen aus hohen, dünnen Bäumen mit großen Blättern. Dort unten war es dunkler, aber man sah deutlich etwas glitzern. Wasser ein großer Teich! An seinem Ufer leuchteten winzige Laternen, dahinter standen etliche Zelte. Die Klänge eines Saiteninstruments schwebten zu ihnen herauf.
    »Die Oase Oo’schal«, jubelte Kesla und streifte sich die Kapuze vom Kopf. Im Schein der letzten Sonnenstrahlen leuchtete ihre blonde Lockenpracht wie reines Gold.
    »Warum hast du uns nicht gesagt, wohin du uns führst?« wollte Kast etwas irritiert wissen. Joach hatte sich die gleiche Frage gestellt.
    »Ich durfte es nicht. Von einer Oase zu sprechen, bevor man sie erreicht, ist tabu. Die Wüstenstämme glauben, es kränke die Götter des Landes, den Namen einer Oase zu nennen oder von ihr zu erzählen und damit die Feuchtigkeit seines Atems zu vergeuden. Zur Strafe könnten sie das Wasser in den Sand zurückleiten oder die Oase abseits vom Wege verstecken.« Kesla sah lächelnd von einem zum anderen. »Und das hättet ihr doch sicher nicht gewollt, nicht wahr?«
    »Nicht für alles Gold im Meer«, antwortete Hant und eilte den Hang hinab.
    Plötzlich erhoben sich vier maskierte Männer, die sich hinter kleinen Felsblöcken versteckt und mit Tüchern getarnt hatten, aus dem Sand. Sie hatten lange, sichelförmige Krummschwerter gezückt.
    Kesla trat vor und streckte ihnen die leeren Hände entgegen. »Naato o’schi ryt«, sagte sie ruhig.
    Der Anführer bekam große Augen, als er sie erkannte, und nahm Kapuze und Maske ab. »Kesla?«
    Sie verneigte sich und lachte. »Schön, dich wieder zu sehen, Innsu.«
    Der junge Mann steckte sein Schwert in die Scheide und eilte ihr entgegen. Joach entging nicht, wie groß und breitschultrig er war. Seine Haut war dunkel, und er hatte tiefe, durchdringend schwarze Augen. Ein säuberlich gestutztes Bärtchen und ein Schnurrbart umrahmten seinen Mund. Der Kopf war wie bei den anderen Wüstenkriegern kahl geschoren.
    Sobald er Kesla erreichte, hob er sie hoch und wirbelte sie herum. »Wir haben dich schon erwartet.«
    »Mich erwartet?« fragte Kesla atemlos, als er sie wieder absetzte.
    »Schamane Parthus ist unten im Lager.« Innsu nickte zu den kleinen Zelten hinunter. »Seine Knochen warnten vor Gefahren, die dir in der Wüste begegnen würden. Deshalb machten wir uns auf die Suche. Ich war ganz sicher, dass du hierher nach Oo’schal kommen würdest.«
    Ihr Lachen wurde

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