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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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folgte ihm auf den Fersen.
    Am Eingang drehte Kesla sich um und winkte den anderen, sich zu beeilen. Joachs Augen brannten, Tränen trübten ihm die Sicht. Aber er war nicht so blind, dass er den hellen Schatten übersehen hätte, der aus den schwarzen Tiefen hervorbrach.
    Innsu wurde heftig in den Hof zurückgeschleudert und landete auf dem Rücken. Sein Krummschwert flog in hohem Bogen davon. Joach sah, dass seine Brust von blutigen Klauenspuren gezeichnet war.
    Hinter ihm kam Kesla schnell wie der Blitz aus dem Tunnel geschossen.
    Und dann quollen auch schon die Skal’ten aus der Öffnung.
    Das Ungeheuer an der Spitze griff nach ihr, bekam allerdings nur ihren Umhang zu fassen. Kesla bemühte sich nach Kräften, ihn abzuwerfen.
    Inzwischen hatte Innsu sich abgerollt und stand mit einem Dolch in jeder Hand wieder auf den Beinen. Aber es war schon zu spät. Sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt, das Gift aus den Wunden erreichte sein Herz. Er riss die Arme hoch und stürzte tot zu Boden. Die Dolche flogen aus seinen Händen und bohrten sich in die Augen des Skal’tums, das Kesla festhielt. Das Monster wich mit einem lauten Aufschrei zurück.
    Kesla rollte sich zur Seite, sprang auf und rannte zu Joach und den anderen, die sich im Hof versammelt hatten. »Innsu«, schluchzte sie. Aber zum Trauern war jetzt keine Zeit.
    Aus dem Tunnel strömten weitere Skal’ten. Zugleich gruben sich im Hof riesige Skorpione aus ihren unterirdischen Nestern und krochen der Gruppe mit angriffslustig gereckten Giftstacheln entgegen.
    »Hinter dir!« schrie Kast.
    Joach schaute über die Schulter und sah, wie sich eine brodelnde Welle durch den Sand auf sie zubewegte. Sandhaie versperrten ihnen, bis aufs Blut gereizt, den Rückzug.
    Sie saßen in der Falle.
    Saag wan trat näher an Kast heran. »Wenn ich Ragnar’k rufe, können wir fliehen. Er wird uns alle durch die Lüfte tragen.«
    Joach wich zurück. Was für eine andere Wahl hatten sie denn? Doch bevor er nicken konnte, warf Richald seine Krücke von sich.
    »Nein!« sagte der Elv’en Prinz kalt und schob sich die Ärmel hoch. »Wenn wir jetzt fliehen, ist alles verloren. Das lasse ich nicht zu.« Er streckte den anstürmenden Monstern beide Anne entgegen, spannte seine Muskeln an und setzte seine sämtlichen Energien frei.
    Grelle Blitze zuckten über seine bloßen Unterarme. Dann raste ein wilder Sturm über dem Hof, wirbelte laut pfeifend den Sand auf und schleuderte ihn den Skal’ten entgegen. Wie von einem Hammerschlag wurden die Ungeheuer gegen den Wall geworfen. Windhosen packten die Skorpione und zerschmetterten sie unerbittlich an den Steinen.
    »Lauft!« befahl Richald, breitete die Arme weiter aus und blies ihnen den Weg zum Tunnel frei. »Lange kann ich diesen Wind nicht aufrechterhalten.«
    »Richald …« Joach wollte widersprechen, aber im Grunde hatte der Elv’e Recht. Wenn sie überhaupt eine Chance haben wollten, das Wehrtor zu zerstören, dann mussten sie jetzt handeln. Welches Übel hier auch Wurzeln geschlagen hatte, es war bereits im Begriff, die Wüste zu verzehren. Er erinnerte sich an die Reise durch die Traumwüste zum Silberfluss und an den schwarzen Wirbel, der alles verschlang und immer weiter um sich griff.
    Richald wich seinem Blick nicht aus. Die Züge des Elv’en Prinzen waren hart und stolz, doch Joach sah, dass es ihm nur unter Aufbietung aller Kräfte gelang, die Winde zu lenken, und er sah auch die aufflackernde Angst in seinem Blick: ein tapferer Mann, der wusste, dass er dem Tod ins Auge sah. »Geht«, stieß Richald hervor. »›Solange wir leben, besteht noch Hoffnung.‹«
    Joach erkannte die Worte. Er selbst hatte sie geäußert, als Richald schon nicht mehr daran geglaubt hatte, sein brennendes Schiff noch halten zu können. Dahinter stand unausgesprochen eine andere Botschaft: Diesmal würde der Elv’e den Mut nicht verlieren. »Ich danke dir, Richald.«
    Der Prinz nickte, richtete seine volle Aufmerksamkeit nach vorn und leitete seine gesamte Energie in einen letzten Sandsturmwirbel. »Macht schnell!«
    Joach zog den Kopf ein und hastete voran. Der Wind zerrte an seinem Umhang wie ein tollwütiger Hund, doch dessen volle Wucht traf die Skorpione und die geflügelten Ungeheuer. Der Tunnel vor ihm war leer.
    Joach rannte auf ihn zu, und die anderen folgten ihm rasch. Im Eingang blieb er stehen und wandte sich zu Richald um. Die Arme des Elv’en zitterten. Er taumelte zurück.
    Kesla packte Joach am Ärmel, zog den

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