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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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zerfielen. Kesla war frei und arbeitete sich empor. Asmara wollte sie festhalten, aber vergeblich. Kesla rollte sich zur Seite.
    Auch Kast konnte sich befreien und rannte zu Saag wan. Sie legte ihm die Hand auf die Wange. »Ich brauche dich!«
    Nach dem ersten Schreck über den Angriff entdeckte Asmara rasch, woher die neue Magik kam. Seine roten Augen glühten zornig auf. »Ein Bildner!« rief der Ghul und fuhr zu Joach herum. Er riss den Arm in die Höhe, und neue Geschöpfe entstanden nicht nur Klauenhände, auch grässliche Monster kamen diesmal aus dem Sand gekrochen.
    In der Traumwüste zeigte sich der Machtkampf als atemberaubendes Schauspiel. Schwarze Fäden verschlangen sich, schossen auf die neuen Geschöpfe zu und nährten sie mit ihren Energien. Joach schlug auch auf diese Fäden ein, doch jetzt hatte er die Überraschung nicht mehr auf seiner Seite. Die Fäden erneuerten sich schneller, als er sie durchschlagen konnte. Trotzdem ließ er nicht locker. Er hatte keine andere Wahl.
    In der Höhle huschte Kesla mit der Schnelligkeit der geschulten Meuchlerin über den Sand, um den Traumgebilden auszuweichen.
    Hinter dem Basilisken war Ragnar’k erschienen. Saag wan saß auf seiner Schulter. Der Drache stürzte sich auf die Sandbestien und hüpfte dabei so schnell hin und her, dass er kaum zu treffen war.
    Asmaras Augen glühten wie zwei Kohlen. Er stand geduckt auf seinem schwarzen Teich und ließ immer neue Monster entstehen. Dann deutete er auf Joach und befahl seinen Geschöpfen: »Tötet ihn!«
    Eine Bestie mit schwellenden Muskeln, halb Löwe, halb Bär, kam auf Joach zugestapft.
    Der trat zurück, konnte sich aber nicht unmittelbar wehren, solange er sich auf den Kampf in der Traumebene konzentrieren musste. Also versuchte er, ein eigenes Geschöpf zu erschaffen und gegen die Bestie kämpfen zu lassen, aber Asmaras Ungeheuer zerriss es so mühelos, wie Scheschon seine kleine Rose gepflückt hatte. Er war zu ungeübt und seine Kräfte zu sehr gespalten.
    Kesla erschien an seiner Seite. »Gib mir den Dolch«, sagte sie atemlos.
    »Was?« stieß er hervor.
    Sie nahm ihm den abgebrochenen Nachtglasdolch aus den Fingern und drehte sich genau in dem Moment um, als das Löwenwesen mit lautlosem Fauchen zum Sprung ansetzte. Da es über sie hinwegflog, durchschnitt sie ihm die Kehle. Die Gestalt zerfiel und rieselte als harmloser Sand auf Joach herab.
    Kesla hob den Nachtglasdolch. »Diesem Basilisken kann er vielleicht nichts anhaben, aber gegen die Traumbestien ist er immer noch so wirksam wie einst.«
    Nun dämmerte es auch Joach. Der alte Basilisk war ein Traumgebilde gewesen und mit ebendiesem Dolch getötet worden. Folglich musste der Dolch natürlich gegen jedes Traumgeschöpf wirken. Auf die Form kam es dabei nicht an.
    Kesla durchschlug eine Hand, die nach ihr greifen wollte. Die Sandfinger zerbröckelten, sie richtete sich auf.
    In der Traumwüste sah Joach das dunkle Band, das zu dem Bildnis führte, mit einem grellen Blitz zerreißen und erinnerte sich, vor langer Zeit etwas Ähnliches beobachtet zu haben. Als Elena damals auf Flints Schiff versucht hatte, nach seinem Poi’holz Stab zu greifen, war sie ebenfalls mit einem solchen Blitz zurückgeschleudert worden. Die Magik des Lichts und die Magik der Finsternis waren Todfeinde.
    Kesla wirbelte herum und stieß den Dolch einem Schlangenungeheuer ins Auge. Die Schlange zerfiel zu Sand. »Das Blut deiner Schwester hat die gleiche Kraft wie Svesa’kofas Blut.« Sie warf einen Blick über die Schulter. »Ich werde dich beschützen. Kämpfe du auf deine Weise gegen Asmara, so gut du es vermagst.«
    Er nickte.
    Bevor sie sich abwandte, sah sie ihm in die Augen. »Du hättest mir die Wahrheit sagen sollen.«
    Er wusste, was sie meinte, und schluckte. »Ich … ich konnte es nicht.«
    »Warum nicht?« Sie hielt ihn mit ihrem Blick fest und ließ nicht zu, dass er sich der Frage ein zweites Mal entzog.
    Er sah ihr in die Augen und sagte schnell, bevor er den Mut verlieren konnte: »Wir sind alle nur Staub und Asche. Du bist aus Sand geboren. Wo liegt der Unterschied? Für mich wirst du immer eine Frau sein.« Er senkte den Blick. »Die Frau, die ich liebe.«
    Als er wieder zu ihr aufsah, schlug ihm das Herz bis zum Hals. Kesla standen die Tränen in den Augen. Sie drehte sich wortlos um und schlug einem neuen Monster den Kopf ab.
    Joach überließ es ihr, ihn zu verteidigen, und stürzte sich wieder in seine eigene Schlacht. Sie hatten endlich die

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