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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Wald.«
    »Aber sie ist tot.«
    »Vielleicht … vielleicht aber auch nicht«, sagte Merik. »Ni’lahn ist eine Nyphai, ein Wesen aus Wurzeln und Erde, noch weniger menschlich als ich.«
    Er’ril setzte zum Widerspruch an, aber Elena hob abwehrend den Arm und trat näher an Merik heran. »Ob Ni’lahn nun lebt oder nicht, was war das für eine Bedrohung, die sie spürte?« Sie musste an den Hilferuf denken, den der Zo’ol Schamane erhalten hatte. Gefahr in den Westlichen Marken. Ein Wehrtor.
    Merik schüttelte den Kopf und wich ihrem Blick aus. »Ich bin nicht sicher. Der Wald ist in Not.« Er zuckte die Achseln. »Der Rest der Botschaft ergab keinen Sinn mehr, aber sie klang sehr verzweifelt.« Merik hob den Blick. »Zerstört die Tore! Sonst ist alles verloren!«
    Erschrocken wandte sich Elena an Er’ril. Keiner sprach ein Wort, aber jeder wusste, was der andere dachte. Wehrtore. Die zweite Warnung an einem einzigen Tag. »Das können wir nicht ignorieren«, flüsterte Elena.
    Er’ril nickte kaum merklich, aber er überließ ihr die Entscheidung.
    Merik ergriff das Wort. »Ich bitte dich hiermit um Erlaubnis, mit einem von den Elv’en Schiffen nach Ni’lahn oder ihrem Geist zu suchen, um ihr die Laute zu bringen.«
    Wieder sah Elena Er’ril an, dann wandte sie sich an Merik. »Das ist nicht die erste Warnung, die wir aus dem Westen erhalten.« Sie legte ihrem Ritter die Hand auf die Schulter. »Erzähle Merik von dem Zo’ol Schamanen.«
    Er’ril nickte und berichtete in knappen Worten von der Unglücksbotschaft, die von Meister Tyrus gekommen war.
    Als er fertig war, fuhr Elena fort. »Mikela ist mit ihrer Gruppe auf dem Weg zur Burg Mryl. Wenn du wirklich fliegen willst, möchte ich dich bitten, den Zo’ol mitzunehmen. Er könnte dir mit seinen Fähigkeiten als Fernrufer bei der Suche behilflich sein. Ich vermute, die beiden Warnungen beziehen sich auf ein und dieselbe Gefahr. Da draußen lauert ein Wehrtor, das uns alle bedroht. Es muss zerstört werden.«
    »Ich fürchte nur, dass wir dabei etwas übersehen«, sagte Er’ril.
    Alle wandten sich ihm zu.
    »Was?« fragte Elena.
    »Ni’lahn sagte, wir müssten alle Tore zerstören, nicht nur das eine. Alle heißt: Wyvern, Basilisk, Greif und Mantikor. Genau das habe ich heute schon einmal gehört. Die vier Wehrtore bilden das Portal zum Wehr, dem Quell, aus dem sich die Macht des Schwarzen Herzens speist. Wenn wir die Tore zerstören, brechen wir auch seine Macht.«
    Elena umklammerte mit beiden Händen das Buch des Blutes. War das die Antwort auf ihre Frage? Musste dies der nächste Schritt im Kampf gegen Gul’gotha sein? Kast trat vor und sprach aus, was sie bedrückte. »Aber wo finden wir diese Tore?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Er’ril. »Mit dem Wyvern ist Schorkan zum Großen Gul’gotha nach Schwarzhall zurückgekehrt, doch die anderen könnten überall sein.«
    »Aber wieso die Westlichen Marken? Warum sollte man gerade dort ein Wehrtor aufstellen?« überlegte Elena laut. Sie sah Er’ril an. »Hast du in der Bibliothek nichts gefunden, was uns weiterhelfen könnte?«
    Er schüttelte finster den Kopf. »Bruder Ryn und die anderen Gelehrten durchforsten weiter die alten Schriften.«
    Elena trat an die Brüstung und hielt das Buch des Blutes in die Höhe. »Hier habe ich ein Buch, das uns ebenfalls Aufschluss geben könnte.« Sie blickte zum aufgehenden Mond. Die silberne Scheibe stand inzwischen hoch am nächtlichen Himmel. »Es ist Zeit, an anderer Stelle Rat zu suchen.«
    Sie schlug das Buch auf, bevor jemand Einspruch erheben oder sie in ihrem Entschluss wankend werden konnte. Eine funkelnde Wolke entquoll dem Band und schwebte im Wind davon wie ein Glühwürmchenschwarm. Dann klirrte es leise wie von kristallenen Glöckchen, doch auch die Musik wurde rasch von der kühlen Abendbrise davongetragen.
    Elena hielt den Atem an und blickte in das Buch. Auf dem weißen Pergament hatte sich ein Fenster geöffnet, sie sah in einen Sternenhimmel, als hielte sie einen Spiegel in der Hand, der ihr den Himmel über ihr zeigte. Doch dies war nicht der Himmel ihrer Welt. Jenseits des Rahmens leuchteten dichte Sternenmassen, und dazwischen schwebten dünne Gaswolken in allen Regenbogenfarben. Kalt und gleichgültig zogen Monde mit seltsamen Eisringen vorüber. Elena konnte die Leere im Inneren des Buches spüren. Es wäre ihr ein Leichtes, in diese Seiten zu stürzen und sich für immer darin zu verlieren.
    Doch dies war nicht ihr Weg. Die Leere

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