Alba und Albion
In meinem Gesichtsfeld verdichteten sich jetzt die kleinen feinen und schwimmenden Sternchen. Mein erstarrter Blick klebte am Türgriff, der nun bis zum Anschlag heruntergedrückt war.
Gemächlich öffnete sich die Tür und ein bestiefeltes Bein in der geöffneten Tür war das Letzte, was ich bemerkte.
Ich fiel zu Boden.
Leise Stimmen.
Ein Huschen auf dem Fußboden.
Etwas kaltes, nasses legte sich auf meine Stirn.
Ich spürte, das jemand neben mir am Bett saß. Folglich mußte ich darin liegen.
„Sind sie weg?“ Ich brachte nur ein heißeres Krächzen hervor und ich hörte das Wasser platschen, als ein Tuch ausgewrungen wurde. Nun legte sich dieses nasse Etwas auf meinen Busen.
„Aye.”
Ich horchte auf.
Nein. Das wäre zu schön, um wahr zu sein.
Fast dämmerte ich wieder ein, als die Stimme erneut ansetzte.
„Hab’ ich mich denn so verändert, daß du bei meinem Anblick gleich in Ohnmacht fällst?“
Es durchfuhr mich wie ein Blitz und zaghaft öffnete ich die Augen.
„Robbie.“
Es war nur ein leises Schluchzen, was ich herausbrachte und schlang ihm übermütig meine Arme um den Hals und zog ihn zu mir herunter, küßte ihn und berührte ihn, voller Angst, es könnte nur ein schöner Traum sein.
„Robbie. Robbie. Du bist wieder da! Du bist wieder bei mir!“, schluchzte ich und die Tränen rannen mir über das Gesicht, während ich das Seine in meinen Händen hielt und mein Glück nicht fassen konnte.
„Aye, ich lasse dich nie mehr alleine und jetzt gehen wir gemeinsam nach Hause. Seamus hat alles arrangiert. Morgen früh geht’s los.“ Sein Flüstern erwärmte mich und ich hatte eigentlich nichts von dem verstanden, was er gesagt hatte. Im Moment registrierte ich nur seine Anwesenheit.
„Hmm-hmm.“
Ein schüchternes Räuspern kam vom anderen Eck des Zimmers. Robbie drehte den Kopf, ohne mich aus seinen Armen zu lassen.
„Soll ich noch etwas zu Essen ‘rauf bringen?“ Alisa stand verlegen da und blickte zu Boden. Robbie sah auf mich herab und grinste fröhlich.
„Hast du Hunger?“
Langsam ging es mir wieder besser.
„Ja“, rief ich, „wie ein Bär!“
Während wir uns lachend immer wieder küßten, schlich sich Alisa hinaus, um kurz darauf schwer beladen mit Köstlichkeiten aus der Küche zurückzukommen.
Wir saßen uns gegenüber, ich selig, ihn wieder in meiner Nähe zu haben und er anscheinend glücklich über das Mahl, das vor ihm ausgebreitet lag.
Trotz des Hungers konnte ich nicht viel essen und so widmete ich mich überglücklich meinem Becher Ale und betrachtete ihn. Er sah in meinen Augen wunderschön aus. Frisch rasiert, die dunklen Haare gründlich ausgekämmt und offen, mit blitzenden blauen Augen. Gekleidet war er wie immer, hatte diesmal aber auch noch schwarze Lederstiefel dabei, bei deren Anblick ich bewußtlos wurde. Jetzt lagen sie in der Ecke, wo Robbie sie ausgezogen und achtlos liegen gelassen hatte. Ich schmunzelte.
„Was ist den so komisch?“ Mit vollen Backen grinste er mich an, um den Bissen sofort mit Ale zu versenken.
„Ich habe gerade an deine Stiefel gedacht. Deshalb bin ich anscheinend umgefallen. Ich dachte, es sei ein Soldat, der mich entdeckt hatte.“
„Und ich dachte, du hättest mich nicht wieder erkannt.“ Sanft strich er mit seinem Fuß unter meinem Rock empor, während er sich anscheinend unbeteiligt weiter vollstopfte. Ein bekanntes Gefühl machte sich in meinem Bauch breit und ich sah ihn verliebt an.
„Ich hatte einfach nicht mit deinem so plötzlichen Erscheinen gerechnet.“
„Ach so.“
Sein Fuß kam nun fast an meinem Oberschenkel an und rutsche wie zufällig dazwischen. Erstaunt riß ich die Augen auf.
„Oh! Sogar beim Essen denkst du an so was.“
„Aye. Männer können das.“
Ich mussßte einfach über den Tisch hinweg über sein Gesicht streicheln, was ihn erfreut aufblicken ließ.
„Ich habe mich so nach dir gesehnt.“ Der warme Hauch meiner Stimme schwebte ihm entgegen und flüsternd strich ich ihm über seinen Hals, wobei ich bemerkte, daß er am Arm, deren Ärmel er nach oben geschoben hatte, eine Gänsehaut bekam. Schnell nahm er noch einen tiefen Schluck aus seinem Becher, ohne mich aus den Augen zu lassen und trat hinter mich. Er beugte sich zu mir herunter und konnte seine leisen Worte vernehmen.
„Ich liebe Dich.“
Ich lehnte mich zurück und ließ mich von ihm küssen, schmeckte seinen Atem, roch seinen Duft und das reichte aus, um meine Sinne zu betäuben.
„Du bist
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