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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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Dallas. Du kannst dir nicht vorstellen, wie demütigend …“
    „Wer hat mich da gesehen? Und von welcher Wahrheit sprichst du? Dass Luke und ich mal Freunde waren und es jetzt nicht mehr sind?“
    „Du weißt genau, wovon ich spreche.“ Er beugte sich schwankend zu ihr vor.
    „Wer hat mich ge se hen“, wie der holte sie ihre Frage. „Deine Assistentin?“ Sein Ausdruck sagte alles, und Kate wurde schlecht. Kein Wunder, dass sie solches Interesse an dem Buch gehabt hatte und Luke ins Gespräch einfließen ließ. „Sie ist eine Schlange, Richard. Du bist nur zu hingerissen von ihr, um das zu bemerken.“
    „Du wünschst dir, ihn geheiratet zu haben, nicht wahr? Jetzt, da er ein großer, berühmter Autor ist und mehr Geld hat als ich.“
    Kate erschrak über seinen kränkenden Vorwurf. „Wie kannst du so etwas sagen nach all den Jahren, die wir nun zusammen gelebt haben?“
    „Du hast ihn aufgesucht, um ihm zu sagen, dass du einen Fehler gemacht hast.“
    „Das ist doch lächerlich. Ich höre mir das nicht länger an.“ Sie wollte sich abwenden, doch er packte ihren Oberarm und hielt sie fest. „Warum hast du mich geheiratet, Kate? Wegen meines Geldes? Weil du Mrs. Richard Ryan sein und in einem großen, schicken Haus leben wolltest?“
    „Hör auf damit!“ schrie sie ihn an und verlor endgültig die Geduld. Zuerst Luke und jetzt auch Richard. Kannten diese beiden Männer sie denn überhaupt nicht? „Hör auf damit, ehees zu spät ist! Ehe wir beide etwas sagen, das wir nicht zurücknehmen können.“
    Über den Babymonitor an ihrem Gürtel hörte sie Emma sich regen. Einen Augenblick später wurde aus leisem Schnuffeln ein Wimmern und schließlich lautes Wehklagen.
    Kate riss ihren Arm los. „Emma braucht mich.“
    „Ich brauche dich auch. Was ist mit mir, Kate?“
    Sie sah ihn ungläubig an. „Sie ist ein Kind, Richard. Du bist erwachsen!“
    Sie ging aufs Kinderzimmer zu.
    „Geh nur!“ rief er ihr nach. „Offenbar hast du für jeden Zeit außer für mich, nicht wahr? Für Luke Dallas, für dein Café, für deine Tochter.“
    Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Unsere Tochter“, korrigierte sie mit zitternder Stimme. „ Unsere. Obwohl das niemand annehmen würde bei der wenigen Zeit, die du ihr widmest.“
    „Warum sollte ich mir Zeit für sie nehmen? Du verbringst bereits vierundzwanzig Stunden am Tag mit ihr. Was bleibt da noch für mich, Kate?“
    Sie war sprachlos über seine Eifersucht. Dass er Luke den Erfolg missgönnte, war schon schlimm genug. Aber eifersüchtig zu sein auf die eigene Tochter, auf ein hilfloses Baby, das machte sie krank.
    „Werde endlich erwachsen, Richard, und führ dich nicht auf wie der verwöhnte reiche Junge, der immer bekommt, was er haben möchte.“
    Sie eilte ins Kinderzimmer, wo Emma nun aus voller Kehle schrie. Richard folgte ihr. Ehe sie das Kind hochnehmen konnte, packte er wieder ihren Arm und riss sie an seine Brust. „Du gehörst mir, Kate! Ich habe dich für mich gewonnen, undich lasse nicht zu, dass Luke oder irgendwer sonst dich mir wegnimmt.“
    „Du hast mich gewonnen?“ wiederholte sie mit brüchiger Stimme und dachte an Lukes Bemerkung über Richards Konkurrenzdenken. „War unsere Eheschließung etwa die Folge eines Wettbewerbs?“
    Er antwortete nicht, und sie wollte sich von ihm losreißen. „Lass mich gehen, Richard. Emma schreit.“
    „Du gehörst mir“, wiederholte er und packte noch fester zu.
    Plötzlich presste er die Lippen auf ihre und schob ihr die Zunge in den Mund. Seine Aufdringlichkeit und der Geschmack nach Bourbon waren Ekel erregend.
    Emmas Schreien in den Ohren, drehte sie heftig den Kopf zur Seite. „Lass mich, Richard!“
    Er hielt ihren Hinterkopf mit einer Hand, damit sie sich ihm nicht entziehen konnte, und presste wieder den Mund auf ihren. Gewaltsam schob er ihr die Zunge in den Mund und drängte seine Hüften an ihre, seine Erektion – und seine Absicht – offenkundig.
    Kates Herz begann zu hämmern, als sie sich, der Hysterie nahe, fragte, wer dieser Mann war. Sie stieß ihn zurück, trat und versuchte, sich ihm zu entwinden. Wo war der liebende, zärtliche Richard, den sie vor zehn Jahren geheiratet hatte?
    Sie drehte sich zur Seite und stemmte sich mit beiden Armen gegen ihn. Dann trat sie ihm mit der Hacke auf den Fuß. Aufstöhnend ließ Richard von ihr ab und taumelte zurück. Der Schmerz schien sein vom Alkohol benebeltes Hirn zu klären. Er sah sie aus blutunterlaufenen Augen an, und

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