Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alchemie der Unsterblichkeit

Alchemie der Unsterblichkeit

Titel: Alchemie der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Pflieger
Vom Netzwerk:
lange an, ihr einen vernünftigen Platz zu gewähren. Seht nur, wie krank sie ist. Sie ist doch Eure Tochter!«
    » Du bist mein Kind und nicht dieses Ding.« Der Bürgermeister runzelte die Stirn. Es war ihm offensichtlich unangenehm, mit Maribelle in Verbindung gebracht zu werden.
    »Wie könnt Ihr so einfach zulassen, dass sie stirbt?« Tränen liefen über Lorettas Gesicht.
    Arkens Züge wurden weich. »Mach mit dem Ding, was du willst, aber sie soll mir nicht unter die Augen kommen.« Angewidert wandte er sich ab und stieg ächzend die Treppe hinauf.
    Loretta fasste das als Zustimmung auf. Ihre Augen leuchteten, als sie sich zu Icherios umwandte. »Vielen Dank! Ihr wisst nicht, wie dankbar ich Euch bin.« Einen Moment zögerte sie, dann schlang sie die Arme um Icherios’ Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich muss das Zimmer für Loretta vorbereiten.« Verlegen blickte sie zu Boden, bevor sie mit wehenden Röcken davoneilte.
    Icherios lief dunkelrot an. Er stand noch lange mit hochrotem Kopf im Keller. Eine Hand lag auf der Stelle, an der ihn Lorettas Lippen berührt hatten.

15
    Der Flurhüter
    G
    Icherios klopfte an die Tür der Wache. Er hoffte, sich mit dem Besuch beim Amtsmann von dem Gefühlschaos, das Lorettas Kuss in ihm verursacht hatte, zu erholen.
    »Inspektor! Wie schön Sie an diesem frühen Morgen zu sehen!«
    »Danke, Lynnart. Können Sie mir einige Fragen beantworten und mit mir Ihre Aufzeichnungen durchgehen?«
    »Natürlich! Treten Sie ein!« Während er einen Stapel Papiere von seinem Schreibtisch auf den Boden verlagerte, redete er unaufhörlich. »Ich habe leider wenig Zeit. Zwei Vagabunden sind letzte Nacht verschwunden.« Der Flurhüter schüttelte den Kopf. »Sie kommen und gehen wie sie wollen, aber wir müssen mit einer Untersuchung unseren guten Willen zeigen. Wer weiß, vielleicht besteht auch eine Gefahr für das Dorf.«
    »Leben die Landstreicher denn völlig im Freien?«
    »Manche ja, andere ziehen als Sippschaft mit Wagen und Zelten umher.«
    »Wie können sie im Wald überleben mit den Irrlichtern, die dort herumstreichen?«
    »Das fragen sich viele. Vermutlich besitzen sie schwarze Magie. Gerüchte besagen, dass sie Menschen und Tieropfer bringen, um die Geister fernzuhalten.«
    Icherios schauderte bei dem Gedanken. Die Vagabunden und Streuner, die er kannte, waren arme, hungerleidende Wesen, die gebrandmarkt von Ort zu Ort zogen und auf ein kleines Almosen hofften. Das Dunkle Territorium verwandelte selbst die Obdachlosen in bedrohliche Kreaturen.
    Kolchins Aufzeichnungen bestanden aus einem Stapel Papiere, in denen sich Zeichnungen der Opfer und Berichte über den vermuteten Tathergang befanden. Während sie gemeinsam die Akten durchgingen, stellte Icherios ab und an eine Frage. »Die erste Leiche lag also auf dem Boden?«
    Die Dokumente in den Händen des jungen Mannes zitterten. »Abgelegt wie ein Sack schimmeliges Mehl.« Er runzelte die Stirn. »Ist das von Bedeutung?«
    »Nun ja, die anderen Leichen wurden aufgehängt. Vermutlich hat der Mörder gefallen gefunden an dem schockierenden Anblick und der entsetzten Reaktion der Menschen.«
    »Wenn es ihm vorher nicht darum ging zu schockieren, warum brachte er sie auf diese bestialische Weise um?«
    Für einen Moment herrschte Stille, dann griff Icherios in die Innentasche seines Hemdes und holte die Karte hervor. »Ich habe eine Bitte, aber ich muss auf Verschwiegenheit bestehen.«
    Kolchin richtete sich auf und erwiderte fast ein wenig beleidigt: »Selbstverständlich.«
    Der junge Gelehrte breitete das Pergament auf dem Tisch aus. »Vorletzte Nacht fand ich diese Karte unter meinem Kopfkissen. Wissen Sie, was es mit ihr auf sich hat?«
    »Ein Teil der Ländereien gehört dem Fürsten von Sohon.« Kolchin strich vorsichtig mit den Fingern die Grenzen ab.
    »Ist bekannt, dass diese Gebiete ursprünglich nicht Teil des Schlosses waren?«
    »Mir nicht, und ich kenne keine derartige Urkunde, aber ich habe mich nie mit der Geschichte Dornfeldes beschäftigt. Die Gegenwart bietet genug Ärger, da muss man nicht auch noch in alten Problemen wühlen.«
    »Wusste eines der Opfer um ihre Existenz?«
    »Wenn der Fürst Kenntnis von ihr hatte, dann auch sein Verwalter Bamian Centh. Warum ist das wichtig?«
    Icherios drehte seinen Bleistift zwischen den Fingern. Kolchins Augen weiteten sich. »Wollen Sie etwa andeuten, dass Sohon der Mörder sein könnte?«
    »Behaupten möchte ich nichts, aber ich finde es auffällig,

Weitere Kostenlose Bücher