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Aldebaran

Aldebaran

Titel: Aldebaran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Claude Izzo
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erzählen.«
    »Ah, ja …«, antwortete Céphée.
    Er hörte einen Unterton von Langeweile in dieser Bemerkung. »Gehts dir nicht gut?«
    »Ich bin müde.«
    Sie war ins Bett gegangen, ohne auszutrinken, und hatte ihn mit seiner Margarita und seinem Reisebericht allein gelassen. Lustlos trank er einen Schluck. Es tat ihm weh, dass Céphée nicht da war. Er wollte ihre Nähe spüren, wenn er nach Hause kam. Ihre und die der Kinder. Um sich davon zu überzeugen, dass er ein Mann wie alle anderen war, ein Vater wie alle anderen. Dass er eine Familie hatte und dass diese Familie seine einzigen Wurzeln in dieser Welt waren.
    Dieses Mal war die Reise für die Hamburg-Süd besonders lang gewesen. La Spezia, Fos-sur-Mer, Barcelona, Piräus, schließlich der Suez-Kanal und Jiddah, Port-Elizabeth, Sydney. Er hatte Céphée jeden Tag geschrieben. Seit sie geheiratet hatten, schrieben sie sich täglich, sobald er auf See war. Das war seine Art, sie in seinem Herzen zu bewahren. Meistens sprach er von seiner Liebe, seinem Begehren. Auch von seinen Wunschträumen. Frei, ohne Scham. Vom Leben auf See und von den Landgängen sprach er nie. Das hob er sich für die Heimkehr auf. Für die Abende auf der Terrasse bei einer Margarita.
    Kurz darauf legte er sich zu ihr ins Bett. Weder die Ruhe auf der Terrasse noch der Blick auf die Stadt, nicht einmal der Alkohol entspannten ihn. Er brauchte ihre Nähe. Ihre körperliche Nähe. Die Berührung ihres Körpers beruhigte ihn. Ihre Schönheit brachte ihn jedes Mal wieder auf die Seite der Lebenden zurück.
    Er zog sich schnell im Dunkeln aus und glitt neben sie. An ihrem Atem konnte er hören, dass sie nicht schlief. Sie tat nur so, mit dem Rücken zu ihm. Das war nicht ihre Art. Zaghaft streichelte er ihren Po und ließ seine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten.
    »Ich bin müde«, wiederholte sie und klemmte die Beine zusammen, um seine Hand an jeder weiteren Bewegung zu hindern.
    »Céphée«, murmelte er und zog seine Hand zurück. Sein steifes Glied drückte mit aller Kraft gegen ihren Po auf der Suche nach dem Durchgang. Sie liebte diese Ungeduld, mit der er sie begehrte, hatte sie oft gesagt. Eine ganz andere Lust als bei der Nachmittagssiesta, wenn Céphées Mutter sich nebenan um die Kinder kümmerte. Dann gaben sie sich alle Mühe, das Bett nicht knacken zu lassen oder den Tisch, auf dem sie sich nackt vor ihm ausstreckte, mit gespreizten Beinen. Sie bissen sich in Hals oder Schulter, damit ihre Schreie nicht durchs ganze Haus hallten.
    Er atmete heftig. Seine Hand nahm ihren Weg entlang Céphées Bein wieder auf, machte Pause auf ihrem Bauch, schob sich weiter. Er griff nach ihrer rechten Brust und begann sie zu streicheln und zärtlich zu kitzeln. Céphée liebte das, das wusste er.
    Die Brust wurde hart in seiner Hand. Sie gab nach, und er war erleichtert. Er schmiegte sich noch enger an sie. Mit dem Knie spreizte er sanft ihre Beine. Sie wehrte sich nicht mehr. Er ließ ihre Brust los und wanderte mit der Hand wieder Richtung Schoß. Seine Finger glitten in die feuchte Öffnung. Céphée seufzte und bog sich leicht. Dieser Moment, das war das Glück, wenn ihre runden, festen Pobacken ihm entgegenkamen. Er drang heftig in sie ein.
    Wie zusammengeschweißt glichen ihre Körper nur noch einer einzigen Wellenbewegung, zunächst langsam, dann immer schneller. Mit beiden Händen griff er Céphées Pobacken und drückte sie auseinander, damit er besser in sie eindringen konnte. Jedes Mal tiefer. Als sie begann, sich zu winden, beschleunigte er seine Bewegungen, während er ihren Po immer noch knetete. Er hörte sie stöhnen und glaubte an einen besonders heftigen Orgasmus. Er fand sehr schnell Befriedigung, in wenigen, harten Stößen, ohne sich um das quietschende Bett zu kümmern, die Kinder, die nebenan schliefen, die Nacht, die die Stadt einhüllte, die Frachter, die in dem einen oder anderen Hafen zum Auslaufen klarmachten, die Weite der Ozeane, die Einsamkeit der Seeleute und die Zerbrechlichkeit der Menschen unter dem Sternenzelt auf der ganzen Welt.
    Céphée schluchzte.
    »Céphée … Was ist?«
    Sie machte sich von ihm los und streckte sich auf dem Rücken aus.
    »Céphée … mein Liebling …«
    »Mir reichts.«
    »Was?«
    Ihre Tränen flossen noch stärker. Er knipste die Nachttischlampe an, und ihre Körper erschienen in einem weichen, ockerfarbenen Licht. Sie zog sich die Decke über und hielt sie über der Brust fest wie ein Kind.
    »Was ist, Céphée?«, wiederholte

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