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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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entdeckte, daß der »Bo- dyprint« irgendeines Bakteriums dazu benutzt werden konnte, ein dreidimensionales holographisches Bild zu erzeugen; indem er dieses »geprinte- te« Hologramm durch ein anderes Programm zur 3-D-Animation laufen ließ, hatte er den kleinen Kerl dazu veranlassen können, vor seinen Augen ein Tänzchen aufzuführen. Ein bemerkenswerter kleiner Trick; hätte er ihm auch noch einen Schnauzer und einen Hut verpassen können, hätte er das Geschöpf zu einer bakteriellen Version von Jimmy Durante aufgemotzt. Er konnte die von ihm erzeugten Bewegungen aufzeichnen und jedes kleine Detail studieren, indem er den Vorgang an irgendeinem beliebigen Punkt anhielt.
    Niemand war sonderlich beeindruckt gewesen, bis Bruce erklärte, daß das, was er da gemacht hatte, sich signifikant von anderen Arten der 3-D- Computeranimation unterschied: Seine Version basierte auf realen, lebenden Wesen, und er konnte sie replizieren bis hinunter zu den einzelnen Zellen.
    Weil er an der Entwicklung der Technik mitgewirkt hatte, wußte er, daß ein individueller Bo- dyprint in die separaten Körpersysteme zerlegt werden konnte, Kreislauf, Skelett, neurologisches System und so weiter, und daß diese Systeme einzeln analysiert werden konnten. Was, hatte Bruce zum Aufsichtsrat gesagt, wäre, wenn wir diese Informationen dazu benutzen könnten, Leuten, die ihre Gliedmaßen nicht bewegen können, durch maßgefertigte Computerrobotik die Kontrolle über ihren eigenen Körper zu geben?
    Und obwohl der Institutsdirektor Ted Cummings von einem Kollegen scherzhaft als »sensationell mittelmäßiger« Wissenschaftler beschrieben worden war, erkannte er eine brillante Leistung, wenn sie ihm förmlich ins Gesicht sprang. Da im Institut schon lange keine Experimente mit Starqualität mehr durchgeführt worden waren, setzte sich die wissenschaftliche Maschinerie surrend in Gang. Ted, der sich auf das Einfädeln schlauer politischer Deals verstand, manipulierte das ehrwürdige Establishment mit makellosen Präsentationen zur Bewilligung von Mitteln. Bemerkenswert war, daß er den Löwenanteil der frühen Laborarbeit persönlich übernahm. Das entsprach ganz und gar nicht seiner üblichen Routine; Bruce hatte den Verdacht, daß Ted auf diese Weise an dem beteiligt sein wollte, was mit Sicherheit eine preisgekrönte Arbeit werden würde, ohne an der schwierigeren und anspruchsvolleren Phase mitwirken zu müssen; Beifallsrauschen war eine starke Motivation, selbst für einen talentierten Verwalter, der nur selten Latexhandschuhe anziehen mußte, um seinen Gehaltsscheck zu rechtfertigen. Vielleicht steht sein Vertrag zur Verlängerung an, dachte Bruce zynisch. Derart persönliche Anteilnahme an experimenteller Arbeit war höchst ungewöhnlich bei einem Mann, der in den letzten elf Jahren die Aktivitäten einer sehr begabten Gruppe von Forschern geleitet hatte, von denen er in einem Labor keinem einzigen das Wasser reichen konnte.
    Eine von Teds angenehmeren persönlichen Eigenschaften war sein Hang zur Pünktlichkeit. Als Bruces Sprechanlage plötzlich summte, war er daher versucht, das Ding in die Hand zu nehmen und durch den Raum zu schleudern.
    Herrgott, wie komme ich eigentlich dazu, mich dauernd mit diesen Abgabeterminen herumzuschlagen? Ach, ich bin ja selber schuld, antwortete er sich selbst. Das Institut hatte ihn direkt nach seiner Ausbildungszeit angeheuert. Bruce hatte ein lukratives Stipendium aufgegeben, das er eigentlich schon akzeptiert hatte, um in dieser hochmodernen Einrichtung zu arbeiten. Eine Chance auf eine private Praxis hatte er nie gehabt; man hatte ihn gleich zu einem Job in der genetischen Forschung überredet, eine Karriere, die viele Vorteile hatte, wie Bruce bereitwillig zugab. Die Arbeit war faszinierend, er hatte reichlich Gelegenheiten zu reisen und sich beruflich fortzubilden, und man hatte ihn nie mitten in der Nacht gerufen, um einem Baby auf die Welt zu helfen.
    Trotzdem hatte sich sein Leben dramatisch verändert, als er diesen Weg einschlug. Er war fast über Nacht von Boston nach Kalifornien und dann schließlich hier nach England gezogen, womit sein früherer Plan, sich in einer netten, sicheren Praxis niederzulassen, ein abruptes Ende fand ...
    Obwohl ihm eben noch danach gewesen war, die Sprechanlage auf eine Reise zum Jupiter zu schicken, drückte er nun auf den Knopf. »Ja, Clara, was kann ich für Sie tun?« fragte er und gab sich Mühe, verärgert, aber gefällig zu klingen.
    Seine Sekretärin

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