Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson

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schmackhaft werden. Sei also ein braves Mädchen und iss schön auf.«
    Michael war einer ihrer zwei Farmer - was gar nichts mit seinem ehemaligen Beruf als Polizist zu tun hatte, aber, wie er oft mit einem charmanten Augenzwinkern sagte: »Einmal Cop, immer Cop.«
    Genauer gesagt: ein Biocop.
    Der grüne Schutzanzug aus der alten Zeit war sorgfältig in Plastiksäcken verpackt worden, nachdem sie ihn minutiös abgeschrubbt hatten; alle hitzebeständigen Teile waren vor der Lagerung über Dampf sterilisiert worden. Er hatte ihn, seit sie in dem Camp waren, erst wenige Male getragen; eine dieser Gelegenheiten war der Tag gewesen, an dem sie die toten Kühe aus den Ställen geholt hatten, um sie zu verbrennen. Janie war klar, dass es kein Vergnügen gewesen sein konnte, diese schwere Arbeit bei brütender Hitze in einem luftdichten Anzug zu erledigen, aber sie hatten nur diesen einen Schutzanzug, und er war der Einzige, der damit umgehen konnte. Die anderen - insbesondere die Männer - sahen mit schlechtem Gewissen zu, wie er sich zum Wohl der ganzen Gruppe abrackerte.
    Er war über den Atlantik gekommen und ihren und Carolines Spuren von London bis hierher in die Berkshires gefolgt. Seine Vorgesetzten hatten nicht gewollt, dass er den geheimnisvollen Seuchenvorfall bis nach Amerika verfolgte; die mit einer Reise über Landesgrenzen hinweg verbundenen bürokratischen Hürden waren in den Zeiten von Mr Sam enorm hoch gewesen, selbst für jemanden, der in offiziellem Auftrag unterwegs war. Aber sie und Caroline verfügten über Informationen
über den Tod eines alten Mannes in London, daher ließen die britischen Biocops Michael gehen, und er hatte sie und Caroline mit ein paar Tastenanschlägen auf dem Computer der State Police gefunden. Eines Nachmittags stand er vor Janies Tür, und nachdem er sich höflich vorgestellt hatte, erklärte er, dass er weitere Informationen über das Ableben von Robert Sarin bräuchte.
    Wir haben schon Ihren Freund Dr. Ransom dazu befragt, nachdem wir ihn in Heathrow abgeholt hatten, wo er an dem Beamten der Einreisebehörde Ihres Landes gescheitert war, aber er konnte uns nicht viel sagen.
    Ohne genau zu wissen, warum, vertraute Janie Michael Rosow; sie bat ihn herein und rief auch gleich Caroline hinzu. Wie oft hatte Tom sie seither gescholten, dass sie ihn, ihren Anwalt, zuerst hätte anrufen sollen.
    »Aber es war doch die richtige Entscheidung«, sagte sie, um sich zu rechtfertigen. »Eine sehr gute sogar.«
    Glücklicherweise.
    Anders als Michael und Caroline selbst hatte Janie sofort bemerkt, dass es zwischen den beiden knisterte. Tom besorgte die nötigen Visa, die Michael den Aufenthalt in den Vereinigten Staaten ermöglichten. Wieder trug er seinen grünen Schutzanzug, aber dieses Mal in einem fremden neuen Land.
    Als er sie das erste Mal befragt hatte, war er jedenfalls noch ein britischer Biocop gewesen. »Sie haben die Probe auf dem Grund in der Nähe von Sarins Kate genommen, und dann haben Sie sie ins Labor geschickt, um sie dort untersuchen zu lassen. Auf Pesterreger, sagen Sie?«
    »Ja.«
    Rückblickend schien ihre Erklärung an den Haaren herbeigezogen. Sie konnte sich noch immer hören, wie sie kleinlaut von den Ereignissen berichtete und regelrecht darum bettelte, dass er ihr Glauben schenkte.
    Ich arbeitete an meiner Dissertation und wollte untersuchen, ob das große Feuer von 1666 eine reinigende Wirkung auf das
Erdreich gehabt hatte. Dazu benötigte ich Proben von verschiedenen Stellen in ganz London. Eine von ihnen befand sich auf dem Feld neben Sarins Kate.
    Und ausgehend von dem Institutslabor verbreitete sich dann die Krankheit?
    Leider.
    Hatte Dr. Ransom etwas mit dem Zwischenfall zu tun?
    Nein! Sein Chef hat den Unfall verursacht. Bruce versuchte, die Folgen zu begrenzen.
    Als sie ihm Alejandros Journal, das sie damals noch nicht Myra im Hebrew Book Depository zur Aufbewahrung überantwortet hatte, zeigte, glaubte er ihr endlich. Aber hin und wieder stellte Michael immer noch Fragen. Gerade schnitten sich er und Sarah über den Tisch hinweg gegenseitig Grimassen. Am anderen Ende des Tisches fing Toms Tochter Kristina an zu lachen, als sie die beiden beobachtete.
    Es war Kristina, die das Rätsel der Mutation, der die Kühe zum Opfer gefallen waren, gelöst hatte - eine junge Frau mit brillantem Kopf, die aus dem Gedächtnis das Periodensystem der Elemente aufsagen und den Gencode von Mr Sam herunterbeten konnte, aber ihr eigenes Geburtsdatum aufschreiben