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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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schon wie vom Himmel gefallen zwischen dem Eindringling und mir. Seine beidseitig geschliffenen Messer hatte er bereits gezückt. Er stürzte sich in den Kampf mit dem jungen Mann, der vom Auftritt meines Leibwächters dermaßen erschrocken war, dass er sein Schwert nicht mehr richtig festhielt. Ich stand wie angewurzelt, als die Waffe desAngreifers durch die Luft wirbelte und ein Stück entfernt auf dem Boden landete. London ließ eines seiner Messer fallen und drehte dem anderen einen Arm auf den Rücken. Das zweite Messer hielt er ihm an die Kehle.
    »Rede, Cokyrier«, London spuckte die Anrede aus, als hätte er einen schlechten Geschmack im Mund. »Zu wievielt seid ihr?«
    Der Cokyrier gab keine Antwort, und ich trat ein kleines Stück näher, um den Angreifer besser sehen zu können, auch wenn ich vor Angst noch am ganzen Körper zitterte. Ich kniff die Augen leicht zusammen und war vollkommen überrascht.
    »Bist du … eine Frau?«
    Der Eindringling gab keine Antwort, sondern quittierte meine Dummheit nur mit einem Schnauben. Als ob sie irgendetwas anderes sein könnte.
    »Bleib weg, Alera!«, fuhr London mich an, und ich gehorchte, auch wenn mir gar nicht bewusst gewesen war, dass ich mich erneut in Gefahr gebracht hatte. »Ruf die Wachen!«
    Ich zögerte, denn die einzige Wache, die ich je hatte rufen müssen, stand bereits vor mir. Doch London erinnerte mich mit seinem scharfen Ton an die Gefährlichkeit der Lage.
    »Sofort!«
    »Wache!«, schrie ich, rannte auf den Palast zu und wiederholte den Ruf noch mehrmals.
    Als ich den Weg erreicht hatte, der den Garten begrenzte, kamen mir drei Wachleute entgegen.
    »London braucht Verstärkung!«, keuchte ich und deutete in die Richtung, aus der ich gekommen war. »Da ist ein Eindringling!«
    Ich folgte den Männern, die meinem Leibwächter zu Hilfe eilten.
    »Werft sie in den Kerker«, dröhnte London, als die Wachen bei ihm waren und er ihnen die Cokyrierin übergab. »Ich werde den Hauptmann und den König alarmieren.«
    London packte mich am Handgelenk und eilte mit mir zurück ins Schloss. Ich stolperte hinter ihm her die Wendeltreppe in den zweiten Stock hinauf.
    »Wohin bringst du mich?«, fragte ich, als wir den Flur erreicht hatten und ich vergeblich die Fersen in den Boden stemmte, um ihn daran zu hindern, mich weiterzuzerren.
    »Zu deinem Vater. Ich muss ihm berichten, was geschehen ist.«
    »Und was genau ist geschehen?«, fragte ich weiter und hoffte, nicht vollkommen idiotisch zu klingen.
    London fuhr so plötzlich zu mir herum, dass wir beinahe zusammengestoßen wären.
    »Weißt du etwa nicht, wer da in deinen geliebten Garten eingedrungen ist?«
    »N-nein, ich …«
    »Na gut, aber vielleicht hast du schon einmal von ihrem Volk gehört – den Cokyriern.«
    »Das habe ich, aber was hat es zu bedeuten?«
    London antwortete nicht gleich, sondern packte mein Handgelenk noch fester und eilte weiter. Ich wehrte mich nicht mehr, verlangte aber eine Erklärung.
    »Sag es mir doch, London!«
    »Das mag dich schockieren, aber es ist unerlässlich, dass du jetzt aufhörst, von kompletter Ahnungslosigkeit zeugende Fragen zu stellen! Ich muss nachdenken!«
    Ich war wütend über die Tränen, die mir als Reaktion auf Londons schroffe Antwort in die Augen schossen. So hatte er noch nie mit mir gesprochen, und ich fühlte mich fast, als wäre ich geschlagen worden. Ichfuhr mir mit der Hand über die Augen und bemühte mich, mit ihm Schritt zu halten. Vor der Tür zum Ballsaal blieb er stehen und schaute mir ins Gesicht.
    »Ich will dich da nicht hineinzerren. Besser, wir erregen kein Aufsehen. Folge mir also auf direktem Weg zum König.«
    Er schien keine Antwort zu erwarten, also nickte ich nur und blieb dicht hinter ihm, als er sich durch die Menge der Feiernden schob. Er näherte sich meinem Vater, der neben meiner Mutter in einer Gruppe zusammen mit Baron Koranis und Baronin Alantonya, Cannan und dessen Frau, Baronin Faramay, stand.
    London ergriff das Wort, noch bevor irgendjemand Notiz von ihm genommen hatte. Er ignorierte Cannan, der eigentlich sein Vorgesetzter war und dem er hätte Bericht erstatten müssen, sondern wandte sich sogleich an meinen Vater.
    »Eure Hoheit, es hat einen Zwischenfall gegeben. Ich würde empfehlen, dass die Wachen Euch und Eure Familie sofort in Eure Gemächer begleiten.«
    Mein Vater lächelte London gutmütig an. »Das wäre ein wenig unorthodox, meint Ihr nicht?«, fragte er und lachte unbeschwert.
    »Eure Majestät, ich

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