Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alera 02 - Zeit der Rache

Alera 02 - Zeit der Rache

Titel: Alera 02 - Zeit der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
Vom Netzwerk:
seinem Sohn ihm noch blieb.
    Einer nach dem anderen traten die Stellvertreter ein, in der Reihenfolge, in der die Kundschafter sie ausfindig gemacht hatten, bis sechs von ihnen zugegen waren. Steldor schlief weiter, und Cannan machte keinerlei Anstalten, ihn zu wecken, bevor er sich an seine engsten Vertrauten wandte.
    »Zwei von Euch werden die Königin so bald wie möglich an den sicheren Ort eskortieren. Davan, Ihr werdet einer davon sein – denn ich will mindestens einen Gardisten, der früher Kundschafter war, um sie zu schützen und zu führen. Sucht zusammen, was immer Ihr dafür braucht. Und wo ist Destari?«
    »Man konnte ihn noch nicht finden, Sir«, erwiderte Halias.
    »Er sollte Königin Alera ebenfalls begleiten. Doch wenn er nicht rechtzeitig auftaucht, dann werdet Ihr, Halias, an seiner Stelle gehen.«
    »Ja, Sir.«
    Cannan warf einen kurzen Blick auf den nach wie vor schlafenden Steldor.
    »Ich werde noch einmal versuchen, ihn davon zu überzeugen, freiwillig zu gehen. Falls er das nicht tut, nehmen wir ihn mit Gewalt mit – selbst wenn wir ihn dafür bewusstlos schlagen müssen.«
    Die Stellvertreter widersprachen nicht, denn sie schienen damit gerechnet zu haben.
    »Davan, meldet Euch hier bei mir zurück, sobald Ihr alles vorbereitet habt. Es gibt keine Zeit zu verlieren. Und falls irgendjemand Destari sehen sollte, schickt ihn –«
    In diesem Augenblick erschütterte ein heftiges Beben den Palast bis in seine Grundfesten, brachte Cannan zum Schweigen und ließ Steldor hochschrecken. Die Erschütterung dauerte nur wenige Augenblicke, aber noch lange danach waren Schreie und Rufe von draußen zu hören.
    »Was war das?«, fragte der Hauptmann, schickte jedoch keinen seiner Männer los, denn er wusste, dass man ihn ohnehin informieren würde.
    Es dauerte auch nur einen Wimpernschlag, da stürmte bereits ein Kundschafter herein und sprudelte aufgeregt: »Das Zeughaus, Sir. In der Kaserne. Es wurde … wurde zerstört!«
    »Was?«
    Der Hauptmann schien ehrlich bestürzt. Steldor war aufgesprungen, und alle anderen redeten wild durcheinander. Ich blieb am Boden sitzen und versuchte, keinerlei Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, um zu erfahren, was genau passiert war. Plötzlich schien es Cannan zu dämmern.
    »Findet Destari«, befahl er und suchte Steldors Blick. »Der Notfallplan. Er ist der Einzige unter uns, der hier nicht anwesend ist und ihn kennt.«
    Im selben Moment kam der Gesuchte auch schon durch die Tür.
    »Habt Ihr nun doch entschieden, dem Plan zu folgen, Sir?«, fragte er und runzelte die Stirn, als er die erstaunten Mienen seiner Kameraden bemerkte. »Sir, was geht hier vor?«
    Eine zweite Erschütterung, etwas weniger heftig, aber immer noch deutlich spürbar, ließ den Boden unter unseren Füßen erzittern. Cannan packte den Kundschafter, der die Nachricht vom Zeughaus gebracht hatte, am Kragen und schob ihn zur Tür hinaus.
    »Sieh nach, ob dies das Spital war. Los!«
    Der Mann verschwand eilig, und der Hauptmann wandte sich wieder den anderen zu.
    »Ich habe keinen Befehl erteilt, diese Strategie zu verfolgen. Und nur uns hier sollten die Details seiner Ausführung bekannt sein. Hat einer von Euch das ohne mein Wissen veranlasst?«
    »Nein, Sir«, kam die Antwort im Chor.
    »Hauptmann, angesichts der Kraft der Explosionen – nur die Cokyrier besitzen die Mittel zu solcher Zerstörung«, sagte Halias. »Obwohl es ja gar keinen Sinn ergäbe, wenn sie so etwas täten.«
    »In der Kaserne sind noch Leute von uns, Baelic zum Beispiel«, erinnerte Steldor. »Kluge Köpfe, die vielleicht von sich aus beschlossen haben, solche Ressourcen nicht dem Feind zu überlassen. Und sie könnten sich das Explosionspulver der Cokyrier etwa von einem toten feindlichen Soldaten genommen haben.«
    »Sowohl das Zeughaus wie auch das Spital, wenn wir mit unseren Vermutungen überhaupt richtigliegen, befinden sich auf dem Gelände der Kaserne, also könnten Männer dort an diese Ziele gekommen sein«, stimmte Destari leicht zweifelnd zu. »Doch falls die Theorie des Königs zutrifft, dann wird keines der anderen Ziele mehr getroffen werden. Das wäre unmöglich.«
    »Wir warten noch ab«, erwiderte Cannan entschlossen.
    Die Zeit verstrich in bleiernem Schweigen, dann eilte der Kundschafter herein, um zu bestätigen, dass in der Tat das Spital zerstört worden war. Bevor jemand darauf antworten konnte, erfasste die bislang schwerste Erschütterung den Palast. Gegenstände stürzten zu Boden und die

Weitere Kostenlose Bücher