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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Sie wissen ja gar nicht, was es bedeutet, seinen guten Namen zu verlieren.«
    Catherine Fitzgibbon lächelte. »Und ob ich das weiß«, erwiderte sie spöttisch. »Selbstverständlich weiß ich das. Haben Sie in letzter Zeit den ›National Enquirer‹ gelesen?« Mit dieser Bemerkung erntete sie Lacher von den Zuhörern, sogar von einigen Geschworenen. Ich sah deutlich, dass sie Catherine mochten. Ich mochte sie ebenfalls.
    »Trifft es zu, dass Ihr Mann wegen seiner ›Verzweiflung‹
    schon jahrelang in Behandlung ist?«, fuhr sie fort. »Er geht zu einer Psychologin, nicht wahr, Mrs. Shafer? Er leidet unter manischer Depression oder bipolarer Störung. Ist das korrekt?«
    Lucy schüttelte den Kopf. »Es ist die Midlife-Crisis. Bei Männern seines Alters ist das nicht ungewöhnlich.«
    »Verstehe. Und konnten Sie ihm bei der Bewältigung seiner Midlife-Crisis helfen?«
    »Selbstverständlich. Allerdings nicht, was seine Arbeit angeht. Sehr viel von dem, was er tut, ist streng geheim. Das müssen Sie verstehen.«
    »Muss ich wohl«, sagte die Staatsanwältin und fuhr sogleich fort: »Also hat Ihr Mann sehr viele Geheimnisse, die er vor Ihnen verbirgt?«
    Lucy runzelte die Stirn, und ihre Augen feuerte Pfeile auf die gerissene Staatsanwältin ab. »In Bezug auf seine Arbeit , ja.«
    »Sie wussten, dass er zu Dr. Cassady ging, oder? Boo Cassady.«
    »Ja, selbstverständlich. Wir haben oft darüber gesprochen.«
    »Wie oft ging er zu ihr? Wissen Sie das? Hat er Ihnen das auch gesagt? Oder war das streng geheim ?«
    »Einspruch«, rief Jane Halpern.
    »Stattgegeben. Miss Fitzgibbon«, warnte Richter Fescoe mit hochgezogener Braue.
    »Verzeihung, Euer Ehren. Tut mir leid, Lucy. Also gut. Wie oft ist Ihr Mann zu Boo Cassady gegangen?«
    »Ich nehme an, so oft wie nötig. Aber soviel ich weiß, heißt sie Elizabeth .«
    »Ist er einmal die Woche zu ihr gegangen? Zweimal? Jeden Tag?« Catherine Fitzgibbons Fragen kamen wie Hammerschläge.
    »Ich glaube, einmal in der Woche. Ja, für gewöhnlich war es einmal in der Woche.«
    »Aber der Portier im Farragut hat ausgesagt, dass er Ihren Mann sehr viel öfter gesehen hat. Im Durchschnitt dreimal oder viermal die Woche.«
    Lucy Shafer schüttelte müde den Kopf und funkelte Cathy Fitzgibbon an. »Ich vertraue Geoffrey voll und ganz. Ich halte ihn nicht an der Leine. Auf keinen Fall würde ich seine Therapiesitzungen zählen .«
    »Hat es Ihnen etwas ausgemacht, dass Dr. Cassady – Elizabeth – eine so attraktive Frau ist?«
    »Nein! Es ist ja absurd, was Sie da reden.«
    Catherine Fitzgibbon schaute sie ehrlich verblüfft an. »Warum ist das absurd? Das finde ich ganz und gar nicht. Ich glaube, mir würde es etwas ausmachen, wenn mein Mann drei-oder viermal in der Woche eine attraktive Frau in ihrer Wohnpraxis besucht.«
    Lucy Shafer schwieg, und Fitzgibbon schlug sofort in die Kerbe. »Hat es Sie denn nicht gestört, dass Boo Cassady eine Sexual -Therapie mit Ihrem Mann vornahm?«
    Lucy zögerte. Sie schien überrascht zu sein und warf einen schnellen Blick zu ihrem Mann. Sie hat es nicht gewusst. Es war unmöglich, kein Mitleid für diese Frau zu empfinden.
    Jane Halpern sprang auf. »Einspruch, Euer Ehren! Es gibt keinen Grund dafür, dass mein Mandant sich einer Sexual-Therapie unterzog.«
    Lucy Shafer riss sich im Zeugenstand sichtlich zusammen.
    Sie war eindeutig stärker, als sie aussah. War auch sie eine Spielerin? Vielleicht sogar eine Mitspielerin bei den Vier Reitern? Oder hatten sie und ihr Mann vollkommen unterschiedliche Spiele gespielt?
    »Ich möchte die Frage beantworten, Frau Staatsanwältin«, sagte Lucy. »Mein Mann Geoffrey war ein so guter Ehemann, ein so guter Vater, dass ich es verstehen würde, wenn er mir nichts davon erzählt hätte, dass er zu einer Sexualtherapeutin ging. Dass es ihm wehgetan oder er sich geschämt hätte.«
    »Und wenn er kaltblütig gemordet hätte – und Ihnen das nicht sagen wollte?«, fragte die Staatsanwältin und schaute dann die Geschworenen an.
    E lizabeth »Boo« Cassady war Ende dreißig, zierlich und ausgesprochen attraktiv, mit langem, glänzendem braunem Haar, das sie schon seit ihrer Jungmädchenzeit lang trug. Sie war Stammkundin bei Neiman Marcus, Saks, Nordstrom, Bloomingdale’s und verschiedenen Edel-Boutiquen in und um Washington. Und das sah man.
    Für ihren Auftritt vor Gericht hatte sie einen einreihigen Hosenanzug aus Kaschmir gewählt, der wundervoll geschnitten war, sehr weich und fließend. Die

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