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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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jemals aufhören, an mir herumzunörgeln?«, fragte ich und lächelte sie an. Nana konnte mich mit ihrer ganz besonderen Art immer wieder aus einer deprimierten Stimmung herausholen.
    Sie nickte mit dem kleinen Kopf. »Selbstverständlich. Eines Tages höre ich auf herumzumäkeln. Niemand lebt für immer, Enkelchen.«
    Ich lachte. »Du vielleicht schon. Länger als ich und die Kinder.«
    Nana zeigte viele Zähne – noch immer ihre eigenen. »Ich fühle mich tatsächlich ziemlich gut, wenn man alles in Betracht zieht«, sagte sie. »Du jagst den Kerl immer noch, stimmt’s?
    Nachts, nicht wahr? Du, John Sampson und dieser Engländer Andrew Jones.«
    Ich seufzte. »Ja. Und wir werden ihn kriegen. Vielleicht sind vier Männer in eine Reihe von Morden verstrickt. Hier und in Asien, in Jamaika und London.«
    Sie winkte mir mit dem Zeigefinger. »Komm näher.«
    Ich grinste sie an. Sie hat in Wahrheit einen sehr weichen Kern und kann unglaublich nett sein, aber auch stahlhart.
    »Soll ich mich auf deinen Schoß setzen, alte Frau? Bist du sicher?«
    »Gütiger Gott, nein! Setz dich ja nicht auf mich, du Riesenbaby. Lehn dich nur zu mir rüber, und zeig ein bisschen Respekt vor meinem Alter und meiner Weisheit. Und dann nimm mich ganz fest in die Arme.«
    Ich tat, wie mir befohlen worden war, und sah, dass meine beiden kleinen Heinzelmännchen zuschauten. Sie hatten die Nasen gegen das Fliegengitter gepresst. Ich verscheuchte sie mit einer Handbewegung, und ihre Gesichter verschwanden.
    »Ich möchte nur, dass du sehr, sehr vorsichtig bist«, flüsterte Nana, als ich sie festhielt. »Aber ich will auch, dass du ihn erwischst. Dieser Mann ist der Schlimmste von allen. Geoffrey Shafer ist der Schlimmste, Alex. Der schlimmste Verbrecher.«
    D as Spiel war nie wirklich beendet worden, aber seit dem Prozess in Washington hatte es sich grundlegend verändert.
    In London war es halb sechs Uhr abends, und Eroberer wartete vor seinem Computer. Er war besorgt, zugleich aber auch gespannt und aufgeregt, was nun geschehen sollte: Die Vier Reiter nahmen ihr Spiel wieder auf.
    In Manila, auf den Philippinen, war es halb zwei Uhr morgens. Hungersnot war bereit für eine Botschaft und den Neubeginn jenes Spiels, das er so sehr liebte.
    Krieg erwartete die Neuigkeiten über die Vier Reiter in seiner großen Villa auf der Insel Jamaika. Auch er war wie besessen. Wie würde das Spiel enden – und wer würde der Sieger sein?
    In Washington war es halb ein Uhr mittags. Geoffrey Shafer jagte in seinem Jaguar von der Botschaft zum Einkaufszentrum White Flint Mall. Er musste an diesem Nachmittag sehr viel erledigen. Sein Geist, sein Körper liefen auf Hochtouren.
    Er raste über die Massachusetts Avenue, vorbei an der Britischen Botschaft und dem Haus des Vizepräsidenten. Er fragte sich, ob man ihn beschattete, und hielt es für möglich. Alex Cross und die Polizei waren da draußen und warteten nur darauf, ihn zu schnappen. Noch hatte Shafer sie nicht entdeckt, aber das bedeutete nichts anderes, als dass sie es jetzt bitterernst meinten.
    Shafer bog schnell nach rechts ab, jagte mit kreischenden Reifen um einen Kreisverkehr und raste weiter auf die Nebraska Avenue, in Richtung der American University. Er schlängelte sich durch Seitenstraßen in der Nähe der Universität, gelangte auf die Wisconsin, gab Gas und jagte in Richtung Einkaufszentrum.
    Dort angekommen, ging er zu Bloomingdale’s. Im Geschäft waren nur wenige Kunden – eigentlich ein bisschen deprimierend. Aber gut. Shafer verachtete die amerikanische Einkaufsszene ohnehin. Sie erinnerte ihn an Lucy und ihren miesen Wurf. Lässig schlenderte er durch die Herrenabteilung. Er nahm mehrere überteuerte Polohemden von Ralph Lauren und zwei dunkle Hosen.
    Er drapierte einen schwarzen Giorgio-Armani-Anzug über dem Arm und ging mit seinem Bündel zu den Umkleidekabinen. Dort reichte er die Kleidungsstücke einer Angestellten, die zweifellos dort saß, um Kaufhausdiebstähle in Grenzen zu halten.
    »Ich habe meine Meinung geändert«, sagte er.
    »Das ist kein Problem, Sir.«
    Shafer lief einen schmalen Flur hinunter, der zu einem Hinterausgang führte, rannte auf die Glastür zu und stürmte auf den Parkplatz. Er sah Reklameschilder – Bruno Cipriani und Lord & Taylor – und wusste, dass er in die richtige Richtung lief.
    In der Nähe parkte ein Ford Taunus. Shafer sprang hinein, ließ den Motor an und fuhr die Rockville Pike hinunter bis Montrose Crossing, etwas mehr als eine

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