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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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was ich anfangen sollte. Ich war eindeutig nervös, gut nervös, voller Vorfreude. Jamilla Hughes kam zu Besuch.
    Freitagnachmittag um vier Uhr war es auf dem Flughafen sehr voll. Jede Menge müder, nervöser Geschäftsleute saßen umher und beendeten ihre Arbeitswoche am Computer oder waren in der Bar oder blätterten in Zeitungen oder lasen populäre Romane, von Jonathan Franzen über Nora Roberts bis zu Stephen King. Ich setzte mich, stand aber gleich wieder auf und ging zu dem großen Panoramafenster. Von dort aus sah ich, wie ein großer Jet von American Airlines langsam zum Flugsteig rollte. So, da wären wir. Bin ich bereit? Ist sie bereit!
    Jamilla war bei der zweiten Welle der aussteigenden Passagiere. Sie trug Jeans, ein malvenfarbenes Top und eine schwarze Lederjacke, die ich von unseren gemeinsamen Observierungen in New Orleans her kannte. Bei einem bizarren Mordfall, der in ihrer Heimatstadt San Francisco begonnen, uns durch den Süden geführt, auch nach New Orleans, und wieder an der Westküste geendet hatte.
    Seitdem hatten wir immer wieder darüber gesprochen, uns wiederzusehen. Und jetzt taten wir es tatsächlich. Es war von uns beiden äußerst mutig. Ich hoffte nur, es möge keine Dummheit sein. Ich glaubte es nicht und hoffte, Jamilla teilte meine Meinung.
    O Gott, war ich nervös, als sie auf mich zukam. Sie sah großartig aus. Und ihr schönes warmes Lächeln. Warum machte ich mir nur solche Sorgen?
    »Wo sind die dicken weißen Wolken, die angeblich die Stadt verhüllen, wenn sich ein Flugzeug nähert? Gott, ich konnte alles sehen – das Weiße Haus, das Lincoln Memorial, den Potomac«, sagte Jamilla lächelnd.
    Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Nicht jede Stadt hat Nebelberge wie San Francisco. Du musst mehr reisen. Wie war dein Flug?«
    »Beschissen.« Jamilla grinste. »Ich mag zur Zeit nicht gern fliegen, aber ich bin froh, hier zu sein. Du bist fast so nervös wie ich, Alex. Das ist gut . Bei Observierungen hatten wir nie Mühe, uns zu unterhalten. Alles wird gut gehen, ganz bestimmt. Und jetzt beruhige dich, damit ich mich auch beruhigen kann. Abgemacht?«
    Sie schloss mich in die Arme, drückte mich und küsste mich leicht auf den Mund. »Das ist viel besser«, sagte sie und leckte sich die Lippen. »Du schmeckst gut.«
    »Dann musst du Pfefferminz mögen.«
    »Nein, ich mag dich.«
    Während der Fahrt nach Washington in meinem alten Porsche fühlten wir uns bereits sehr viel wohler. Wir sprachen über alles, was sich seit unserem letzten Treffen ereignet hatte.
    Anfangs über die Arbeit, dann über die Terroristen vom elften September, über meine Familie und über ihre. Wie üblich hörte keiner von uns beiden auf zu sprechen, nachdem wir einmal angefangen hatten – was ich liebe.
    Erst als ich vor meinem Haus hielt, spannte ich mich wieder an. »Bist du vorbereitet?«, fragte ich, ehe wir aus dem Wagen stiegen.
    Jamilla verdrehte die Augen. »Alex, ich habe vier Schwestern und drei Brüder in Oakland. Bist du auf die vorbereitet?«
    »Bring sie her«, sagte ich, nahm ihre schwarze Reisetasche, die so schwer war, als hätte sie darin eine Bowlingkugel, und führte sie zum Haus. Ich hielt den Atem an, aber ich war wirklich froh, dass sie hier war. So aufgeregt war ich seit ewigen Zeiten nicht mehr gewesen.
    »Du hast mir gefehlt«, sagte ich.
    »Ja, du mir auch«, sagte Jam.
33
    Offensichtlich hatte Nana sich über das passende Abendessen, um Jamilla willkommen zu heißen, Gedanken gemacht. Jamilla bot ihre Hilfe an, selbstverständlich ließ Nana nicht zu, dass sie auch nur den kleinen Finger rührte. Aber Jam ging ihr trotzdem in die Küche nach.
    Wir Übrigen folgten, um zu sehen, was passieren würde.
    Zwei Supermächte. Das war hohes Drama.
    »Na gut, na gut.« Nana beschwerte sich ein wenig, aber ich sah, dass sie sich über Jamillas Gesellschaft freute. Dadurch konnte sie ihre Küche vorführen, uns alle an die Arbeit schicken und Jamilla in Ruhe auf den Zahn fühlen. Sie summte sogar »Lift Every Voice and Sing« bei der Arbeit. Und dann fiel Jamilla ein und sang mit ihr.
    »Sind Ihnen Schweinekoteletts in Apfelsoße, überbackene Auberginen und Kartoffelpüree recht? Und Sie sind bestimmt nicht gegen ein bisschen Maisbrot allergisch, oder? Oder frische Pfirsiche mit Eis?« Nana stellte diese gewichtigen Fragen gleichzeitig.
    »Ich liebe Koteletts, Kartoffeln und Pfirsiche mit Eis«, antwortete Jamilla begeistert. »Bei den Auberginen bin ich neutral. Ich backe selbst

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