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Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Titel: Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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nicht weiter als zehn Zentimeter geöffnet werden. Alex griff nach seinem Discman, steckte die Beethoven-CD hinein und schaltete ihn ein. Die CD drehte sich rasend schnell, dann bewegte sie sich, dabei immer weiter rotierend, langsam aus dem Gehäuse heraus, bis sie schließlich weit genug vorstand. Alex drückte die Kante der CD gegen die Stahlstange. Es dauerte nur wenige Sekunden. Die CD schnitt durch den Stahl, wie eine Schere durchs Papier. Die Stange fiel herunter, sodass das Fenster ganz geöffnet werden konnte.
    Draußen schneite es. Alex schaltete den CD-Player aus und warf ihn aufs Bett. Dann schlüpfte er in seine Jacke und kletterte aus dem Fenster. Er war im ersten Stock. Normalerweise brach man sich, wenn man aus dieser Höhe fiel, einen Knöchel oder ein Bein. Aber es hatte seit mindestens zehn Stunden fast ununterbrochen geschneit und direkt unter ihm lag der Schnee wie ein Schaumteppich. Alex hielt sich so lange wie möglich fest, dann fiel er, landete auf dem Schnee und versank bis zur Taille. Er war schon halb erfroren und nass, bevor er überhaupt richtig losgelegt hatte. Aber er war unverletzt.
    Er befreite sich aus dem Schnee und arbeitete sich zum Eingang des Gebäudes vor. Er konnte nur hoffen, dass der Haupteingang nicht ebenfalls abgeschlossen war. Aber irgendwie war er sich sicher, dass es nicht so sein würde. Seine Tür war automatisch verschlossen worden. Vermutlich war irgendwo auf einen Schalter gedrückt und alle anderen Zimmer waren ebenfalls verriegelt worden. Die meisten Jungen würden schlafen. Auch diejenigen, die wach waren, würden nirgendwo hingehen. Damit konnte Dr . Grief ungestört schalten und walten, kommen und gehen wie er wollte.
    Alex hatte es bis zur Seite des Gebäudes geschafft, als er hörte, wie sich die Wachen näherten, ihre Stiefel knirschten. Er fand kein Versteck, also warf er sich flach in den Schnee. Es waren zwei Männer. Er hörte, wie sie sich leise auf Deutsch unterhielten, aber er wagte es nicht, aufzuschauen. Wenn er sich bewegte, würden sie ihn sofort entdecken. Wenn sie noch näher kamen, würden sie ihn sowieso sehen. Er hielt die Luft an und sein Herz klopfte zum Zerspringen.
    Die Wachen gingen an ihm vorbei und verschwanden hinter dem Haus. Ihr Weg würde sie unter seinem Zimmer vorbeiführen. Würden sie das offene Fenster bemerken? Alex hatte das Licht ausgemacht. Wenn er Glück hatte, schauten sie nicht zu seinem Zimmer hoch. Aber trotzdem blieb ihm nicht viel Zeit. Er musste handeln – jetzt.
    Er kämpfte sich aus dem Schnee hoch und rannte los. Seine Kleidung war voller Schnee und weiße Flocken fielen ihm in die Augen. Es war der kälteste Teil der Nacht und Alex zitterte, als er bei der Haupttür angelangt war. Was würde er tun, wenn sie abgeschlossen war? Er konnte ja nicht die ganze Nacht draußen in der Kälte bleiben.
    Aber die Tür war nicht verschlossen. Alex stieß sie auf und schlüpfte in die warme dunkle Haupthalle. Vor ihm befand sich der Drachenkamin, in dem immer noch ein paar Scheite glommen. Alex hielt die Hände darüber und versuchte, sich etwas aufzuwärmen. Alles war still. Die leeren Flure waren nur durch matte Birnen erleuchtet. Erst jetzt kam Alex in den Sinn, dass er sich vielleicht geirrt hatte. Vielleicht wurden die Türen jede Nacht verschlossen, als Teil der Sicherheitsvorkehrungen. Vielleicht hatte er zu schnell eine falsche Schlussfolgerung gezogen und es war alles in Ordnung.
    »Nei n …!«
    Es war die Stimme eines Jungen. Ein langer, qualvoller Schrei, der durch das Gebäude hallte. Einen Moment später vernahm Alex, wie irgendwo über ihm Füße über einen Holzflur stampften. Er suchte nach einem Versteck und fand es im Kamin, neben den Holzscheiten. Das eigentliche Feuer brannte in einem Metallkorb. Auf beiden Seiten war zwischen dem Korb und dem Backsteinmauerwerk, das sich hinauf zum Schornstein verjüngte, genügend Platz. Alex kauerte sich nieder, spürte die Hitze auf seinem Gesicht und seinen Beinen. Er blickte an den beiden steinernen Drachen vorbei und wartete ab, was geschehen würde.
    Drei Personen kamen die Treppe herunter, Mr s Stellenbosch und zwei Wachen. Sie schleppten etwas zwischen sich. Es war ein Junge! Er hielt das Gesicht nach unten, war im Pyjama und seine nackten Füße schleiften über die Steinstufen. Mr s Stellenbosch öffnete die Tür zur Bibliothek und schlüpfte hinein. Die beiden Wachen folgten ihr. Die Tür fiel krachend ins Schloss. Dann war wieder alles still.
    Alles

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