Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall
Zeit«, antwortete Smithers. »Die Aufgabe war, zu überlegen, was ein Vierzehnjähriger normalerweise auf eine Reise mitnimmt, und diese Dinge dann ... hm, entsprechend anzupassen.« Er nahm einen der Gegenstände, die er mitgebracht hatte, in die Hand – ein Jojo aus schwarzem Plastikmaterial, etwas größer als ein normales Jojo. »Fangen wir damit an«, sagte Smithers.
Alex schüttelte den Kopf. Er konnte kaum glauben, was er hier sah. »Lassen Sie mich raten«, sagte er. »Das ist irgendeine Geheimwaffe, stimmt’s?«
»Nicht ganz. Meine Anweisungen lauteten, dass du keine Waffen mitführen darfst. Du bist noch zu jung.«
»Also ist das hier keine Handgranate, bei der man am Faden zieht und dann hofft, dass man noch rechtzeitig wegkommt?«
»Ganz bestimmt nicht. Das hier ist ein Jojo.« Smithers zog den Faden heraus und hielt ihn zwischen dem fetten Zeigefinger und dem noch fetteren Daumen. »Nur der Faden ist etwas Besonderes. Spezialnylon. Ein völlig neuartiges Produkt. Er hat eine Länge von dreißig Metern; man kann damit Gewichte bis zu hundert Kilogramm heben. Das Jojo hat einen kleinen, eingebauten Motor und kann an deinem Gürtel befestigt werden. Ausgesprochen nützlich beim Bergsteigen.«
»Sehr eindrucksvoll«, sagte Alex, der aber wenig beeindruckt war.
»Dann haben wir das hier«, fuhr Smithers fort und nahm eine kleine Tube in die Hand. Alex las die Aufschrift: Zit-Clean, für gesunde Haut. »Nicht persönlich gemeint«, sagte Smithers entschuldigend. »Wir dachten nur einfach, dass ein Junge in deinem Alter so etwas vielleicht bei sich trägt. Gegen Akne. Aber das hier ist eine ganz besondere Creme.« Er öffnete die Tube und drückte etwas Creme auf seinen Finger. »Völlig harmlos bei der Berührung mit Haut«, erklärte er. »Aber wenn du die Creme mit Metall in Berührung bringst, sieht die Sache ganz anders aus.«Er schmierte etwas davon auf die Metalltischfläche. Einen Augenblick lang geschah nichts. Dann kräuselte sich ein dünner, beißend riechender Rauchfaden in die Luft, das Metall zischte und ein Loch mit ausgefranstem Rand erschien. »Die Creme frisst sich durch jede Art von Metall«, sagte Smithers. »Sehr nützlich, wenn du zum Beispiel ein Schloss aufbrechen musst.« Er wischte sich den Finger an einem Taschentuch ab.
»Haben Sie denn noch andere Sachen für Alex?«, fragte Mrs Jones.
»Aber sicher!« Smithers lächelte. »Dieses hier zum Beispiel könnte man als unsere Hauptabwehrwaffe bezeichnen.« Er nahm eine leuchtend bunte Schachtel in die Hand, die Alex sofort erkannte: ein Nintendo Game Boy Color. »Wer von euch hat so was nicht?«, sagte er zu Alex. »Dieses hier umfasst vier Spiele. Aber das Schönste daran ist, dass jedes Spiel aus dem Computer ein ganz anderes Instrument macht.«
Er zeigte Alex eines der Spiele: Nemesis . »Wenn du dieses Spiel startest, wird der PC zu einem Fax- und Kopiergerät und setzt dich direkt mit uns in Verbindung. Und umgekehrt. Das zweite Spiel: Exocet verwandelt den PC in eine Art Röntgengerät. Und über den Kopfhörer kannst du damit Gespräche belauschen. Die Reichweite ist zwar noch nicht so gut, wie ich es gerne hätte, aber wir arbeiten daran. Und dieses Spiel hier, Speed Wars , kann Wanzen aufspüren. Ich empfehle dir, damit sofort dein Zimmer zu untersuchen, wenn du in der Fabrik ankommst. Und dann hätten wir hier noch den Bomber Boy .«
»Darf ich damit auch spielen?«, fragte Alex.
»Du darfst mit allen vier spielen. Aber wie der Name schon sagt, ist das hier eine Bombe, und zwar eine Rauchbombe. Wenn du den Behälter irgendwo in einem Raum liegen lässt und den Startknopf auf der Konsole dreimal drückst, geht sie los. Kann dir nützliche Deckung geben, wenn du einmal schnell fliehen musst.«
»Danke, Smithers«, sagte Mrs Jones.
»War mir ein Vergnügen.« Smithers wuchtete sich vom Stuhl hoch, der wie erleichtert aufseufzte. Dafür hatten jetzt Smithers eigene Beine nicht mehr viel zu lachen. »Ich hoffe, dass wir uns wiedersehen, Alex. Ich habe noch nie einen Jungen ausrüsten müssen. Ich bin sicher, dass mir noch ein paar hübsche Spielideen einfallen werden.«
Er watschelte davon und verschwand durch eine Tür, die hinter ihm hart ins Schloss fiel.
Mrs Jones wandte sich wieder Alex zu. »Morgen reist du nach Port West ab«, sagte sie und schob ihm einen Aktenhefter über den Tisch. »Wenn du bei Sayle Enterprises ankommst, bist du Felix Lester. Den echten Felix Lester haben wir nach Schottland in die
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