Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall
Geschenk.
»Ich lasse dich eine Weile allein«, sagte Nadia Volonska. »Wahrscheinlich ist es besser, wenn du den Stormbreaker ausprobierst, ohne gestört zu werden. Heute Abend erwartetdich Mr Sayle zum Essen, und er wird dann wissen wollen, welchen Eindruck du von unserem Stormbreaker hast.«
»Okay. Ich werde ihm meine Eindrücke schildern.«
»Ich lasse dir ein Sandwich schicken. Aber ich muss dich bitten, diesen Raum nicht zu verlassen. Wir haben strenge Sicherheitsvorschriften, verstehst du?«
»Wie Sie wünschen, Miss Volonska«, sagte Alex und sah ihr brav in die Augen.
Als sie den Raum verlassen hatte, öffnete Alex eines der Programme. Während der nächsten drei Stunden versank er völlig in der faszinierenden Welt der Stormbreaker-Software. Er blickte kaum auf, als man ein Sandwich neben ihn stellte, und vergaß es zu essen. Alex war nie der Meinung gewesen, dass Schule Spaß machte, aber er musste zugeben, dass der Stormbreaker das Lernen sehr lebendig werden ließ. Im Geschichtsprogramm konnte man alles über die Schlacht von Waterloo lernen, mit Musikuntermalung und Videoclips. Wie kann man dem Wasser Sauerstoff entziehen? Kein Problem für das Chemieprogramm; der Versuch lief vor Alex’ Augen ab. Sogar Geometrie machte der Stormbreaker halbwegs erträglich, und das war entschieden mehr, als sein Mathelehrer in der Brookland-Schule jemals geschafft hatte.
Als Alex schließlich wieder auf die Uhr blickte, war es bereits Mittag. Er hatte mehr als vier Stunden lang vor dem Computer gesessen. Gähnend streckte er die Glieder, griff nach dem Sandwich und stand auf. Nadia Volonska hatte ihm zwar klargemacht, dass er den Raum nicht verlassendürfe, aber wenn Sayle Enterprises irgendetwas zu verbergen hatten, würde er das hier in diesem Zimmer nicht herausfinden können. Er ging zur Tür. Erstaunt stellte er fest, dass sie sich automatisch öffnete. Er trat in den Korridor und blickte sich um. Niemand war zu sehen. Zeit für ein wenig Action.
In Block A befanden sich Verwaltung und Freizeiträume, hatte Miss Volonska gesagt. Alex ging an einer langen Reihe von Bürotüren vorbei und blieb im Eingangsbereich einer steril aussehenden, weiß gefliesten Cafeteria stehen. Ungefähr vierzig Männer und Frauen saßen beim Mittagessen und unterhielten sich lebhaft. Alle waren weiß gekleidet und trugen Namensschilder. Er hatte den richtigen Zeitpunkt gewählt, denn niemand achtete auf ihn, als er durch einen gläsernen Verbindungstunnel zum Block B hinüberging.
Manche der Türen standen offen; in den Büros leuchteten überall Monitore. Die Schreibtische quollen über von Papieren, Computerausdrucken und Büchern. Das musste die Abteilung für Software-Entwicklung sein. Alex ging zum Block C weiter, der Forschungsabteilung, vorbei an einer Bibliothek mit endlosen Regalreihen, voller Bücher und CD-Roms. Hinter einem der Regale ging er blitzschnell in Deckung, als plötzlich zwei Techniker vorbeikamen. Sie redeten laut miteinander und bemerkten ihn nicht. Als sie verschwunden waren, kam Alex erleichtert aus seinem Versteck hervor. Hier war er vogelfrei; er hatte überhaupt kein Recht, in den Gebäuden herumzuschnüffeln. Ganz abgesehen davon hatte er auch nicht die geringsteAhnung, wonach er eigentlich suchte. Wahrscheinlich nach Schwierigkeiten. Was sonst gab es hier zu finden?
Vorsichtig und so unauffällig wie möglich spazierte er den Korridor entlang. Sein Ziel war Block D. Wieder waren Stimmen zu hören, und er versteckte sich schnell hinter einem Wasserspender. Zwei Männer und eine Frau gingen vorbei. Auch sie trugen weiße Kleidung und sprachen über irgendwelche Probleme mit den Web-Servern. Alex hatte eine Überwachungskamera entdeckt, die an der Decke langsam in seine Richtung schwenkte. In spätestens zehn Sekunden würde sie sich auf ihn richten, aber er konnte nicht aus seinem Versteck heraus, solange die drei nicht verschwunden waren.
Alex schaffte es gerade noch, aus dem Bereich des Weitwinkelobjektivs der Kamera zu kommen – doch er war sich nicht sicher, ob er nicht doch gesehen worden war. Eins war jedenfalls absolut klar: Er musste zurück und zwar rasch. Vielleicht hatte diese Nadia Volonska bereits nach ihm gesucht, oder jemand hatte ihm das Mittagessen in den Computerraum bringen wollen. Wenn er jemals etwas herausfinden wollte, musste er sich beeilen ...
Schnell ging er durch die Glaspassage, die die Blocks C und D miteinander verband.
Block D unterschied sich von den anderen
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