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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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gemacht?«
    »Cäsium«, sagte Boxer.
    Adam Wright sah ihn verständnislos an. »Ist das was Seltenes?«, fragte er.
    »O ja. Es ist mordsschwer, an so was ranzukommen ...«
    Etwas stieß Alex in den Nacken. Er machte einen Schritt nach hinten und ließ die Kabinentür zufallen. Sofort war von dem Gespräch da drin nichts mehr zu hören.
    Wenn einen die Mündung einer Pistole berührt, weiß man auch ohne hinzusehen sofort, was los ist. Das liegt nicht nur an der Kälte des Metalls; es ist der Tod, der einem ins Ohr flüstert. Ganz langsam drehte Alex sich um. Er sah die Waffe, umspannt von zwei Händen, eine davon mit einem Verband umwickelt. Der Mann, der sie hielt, musste sich einige Finger gebrochen haben. Alex erkannte ihn sofort wieder: Es war der kleine, kräftig gebaute Killer, den im St. Dominic der Kernspintomograf erwischt hatte. Pitbull. Die Armbanduhr aus Stahl fehlte an seinem Handgelenk. Wahrscheinlich war sie kaputtgegangen, als der Mann an den Magneten gekracht war. Alex war überrascht, dass er sich dabei nicht auch den Hals gebrochen hatte.
    »Du!«, rief Pitbull verblüfft, als er Alex erkannte.
    Alex hob die Hände. »Sie können mir nicht zufällig sagen, wie spät ist?«, fragte er.
    Pitbull zog eine Grimasse. Er schien unsicher, was er machensollte. Eigentlich hatte er gerade in die Kabine gehen wollen, wo die anderen Mitglieder von Force Three auf ihn warteten. Aber nun hatte sich plötzlich die Möglichkeit aufgetan, eine private Rechnung zu begleichen.
    »Wir zwei gehen jetzt ganz leise hier raus«, befahl er. »Ich bleibe hinter dir. Ich halte die Waffe auf dich gerichtet. Du sagst kein Wort; du bleibst nicht stehen. Wenn du irgendwas versuchst, egal was , jag ich dir eine Kugel in den Rücken. Kapiert?«
    »Wo gehen wir hin?«
    »Zu einem Lieferwagen. Den siehst du dann schon. Und jetzt beweg dich.«
    Alex hatte keine Wahl. Er spürte, dass Pitbull es absolut ernst meinte. Der Mann würde ihn aus dem Stadion bringen und zum zweiten Mal gefangen nehmen. Wenn Alex erst einmal in dem Lieferwagen war, war er so gut wie tot. Boxer und Pitbull hatten, gelinde gesagt, noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Sie waren erwachsene Männer. Profikiller. Er war ein Teenager. Und er hatte sie schon zweimal geschlagen. Das konnten sie nicht auf sich sitzen lassen.
    Pitbull wies mit der Pistole die Richtung, und Alex ging durch einen Korridor, der von dem Tunnel wegführte. Ihm war aufgefallen, dass der Mann auch einen Sicherheitsausweis trug. Garantiert gefälscht. Weit und breit war niemand zu sehen, aber selbst falls ein Ordner auftauchen sollte, konnte Alex auch nichts machen. Wenn er um Hilfe schrie, würde Pitbull ihn erschießen und weglaufen. In Stamford Bridge waren immer noch Hunderte von Leuten unterwegs, da würde es kein Problem sein, in der Menge unterzutauchen.
    Alex dachte an Adam Wright und fragte sich, was jetzt wohlgerade in der Kabine passierte. Aber für den Fußballer konnte er nun nichts mehr tun. Er musste an sich selbst denken.
    Sie verließen das Gebäude und gingen auf eine hohe Mauer zu. Alex wusste, dass dahinter Eisenbahnschienen lagen – die Mauer diente als Lärmschutzwand. Und jenseits der Gleise war ein Friedhof. Sein Onkel, Ian Rider, war dort begraben. Alex versuchte, ruhig zu bleiben. Wenn er jetzt überstürzt handelte, lag er vielleicht bald neben ihm.
    Pitbull stieß ihm den Pistolenlauf mit Absicht so fest in den Rücken, dass es wehtat. Er hatte zwei Polizisten hinter dem Tor erblickt, das auf die Fulham Road führte. Alle Bars und Restaurants hatten noch geöffnet. Eine schier endlose Menschenschlange bewegte sich langsam zur Straße hinaus. Alex passte sich ihrem Tempo an. Unglaublich, dass sie da mitten hindurchgehen sollten.
    Pitbull spürte sein Zögern. »Wir gehen jetzt los«, zischte er. »Denk dran. Die Waffe ist nicht zu sehen. Wenn ich schieße, wird niemand wissen, wo der Schuss hergekommen ist. Du fällst tot um, und ich verdrück mich einfach. Jetzt geh durch das Tor und über die Straße. Wie’s danach weitergeht, sag ich dir dann.«
    Links war die Mauer. Alex ging daran entlang; dann weiter in Richtung der Kartenschalter und Souvenirstände. Die enttäuschten Stratford-East-Fans waren schon alle weg. Aber die Chelsea-Fans hatten es nicht so eilig. Es war ein milder Abend und sie feierten ihren Sieg. Alex wusste, dass seine Lage mit jedem weiteren Schritt aussichtsloser wurde. Hier und jetzt hatte er vielleicht noch eine Chance. Da standen die

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