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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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flackerten. »Dann muss ich mir vielleicht auch ein anderes Gesicht zulegen – wie Julius.«
Gunter sah die rote Schwellung an Alex’ Schläfe und bedachte Julius mit einem bösen Blick. »Du solltest ihn nicht schlagen«, knurrte er.
»Er war unhöflich zu mir.«
»Razim wird nicht erfreut sein.«
Alex merkte sich den Namen. Vielleicht brauchte er ihn später noch. Wer war Razim? Wahrscheinlich der Drahtzieher im Hintergrund, der Alex aus einem bestimmten Grund nicht nur lebend, sondern auch unverletzt brauchte.
Gunter ging zum Wagen und öffnete den Kofferraum. Er beugte sich darüber, und als er sich wieder aufrichtete, hielt er ein hypermodernes Scharfschützengewehr mit Zielfernrohr in der Hand. Alex dachte an die Golftasche, die er im Goldenen Haus gesehen hatte. In ihr musste dieses Gewehr gesteckt haben. Gunters rechte Hand steckte in einem Handschuh. Er hielt das Gewehr am Lauf und schien darauf bedacht, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen.
»Bevor wir fahren, nimm das hier bitte mal kurz in die Hand«, sagte er. »Es ist nicht geladen – nicht dass du auf dumme Ideen kommst.«
»Was soll ich damit?«
Kaum hatte Alex das gesagt, bekam er einen schmerzhaften Rippenstoß verpasst.
»Du stellst keine Fragen, sondern tust, was man dir sagt!«, fauchte Julius.
Alex nahm das Gewehr. Es war überraschend schwer. Er hielt es unbeholfen in den Händen und sah Gunter fragend an.
»Ziel damit auf mich«, befahl Gunter. »Los, du würdest mich doch bestimmt am liebsten erschießen. Ziel auf meinen Kopf.«
Alex tat, wie geheißen.
»Jetzt drück ab.«
Alex zögerte.
»Los!«
Alex legte den Finger an den Abzug und drückte. Es klickte, aber es löste sich kein Schuss. Das Gewehr war nicht geladen, wie Gunter gesagt hatte.
»Das hat sich sicher gut angefühlt«, spottete Gunter. »Halte es noch einen Augenblick fest.« Er holte eine Digitalkamera aus dem Kofferraum und machte einige Fotos von Alex mit dem Gewehr vor der Ziegelmauer. Sonst war niemand auf dem Bild. »Wunderbar«, sagte er schließlich. »Macht sich in der Horseman-Akte bestimmt gut.« Er streckte die Hand mit dem Handschuh aus. »Gib mir das Gewehr.«
Alex gehorchte. Er hatte keine Ahnung, was das Ganze sollte. Aber er wusste auch, dass er im Moment nichts tun konnte. Gunter legte die Waffe wieder in den Kofferraum und öffnete die Tür der Limousine. »Steig ein!«
»Wohin fahren wir?«, fragte Alex.
»Ich würde einfach tun, was ich dir sage – es sei denn, du willst wieder von Julius geschlagen werden.«
Alex stieg folgsam ein. Gunter schloss die Tür und ging um das Auto herum zur Fahrerseite. Julius setzte sich neben ihn und starrte böse vor sich hin. Offenbar schmollte er wegen Gunters Zurechtweisung.
Sie kehrten zur Hauptstraße zurück und fuhren etwa anderthalb Kilometer aus Kairo hinaus. Die Sonne hatte ihren Höchststand überschritten. Sie bogen von der Straße ab und rumpelten über einen holprigen Weg zu einem Stück Brachland neben einer Baustelle. Dort wartete ein großer Hubschrauber, dessen Pilot im Cockpit bereits den Abflug vorbereitete. Es handelte sich um einen alten Sikorsky H-34, der nicht mehr produziert wurde, früher aber in der US-Armee sehr beliebt gewesen war. Der Motor war in der Bugnase untergebracht, das Cockpit bot Platz für sechs Personen. Jedenfalls war der Hubschrauber viel größer als der, den Alex in der Themse versenkt hatte.
»Hier trennen sich unsere Wege«, sagte Gunter zu Alex. »Ich muss noch das Gewehr zurückbringen. Aber wir sehen uns übermorgen. Genieße den Flug! Und wenn ich dir einen Rat geben darf, Alex Rider: Genieße überhaupt alles, solange du es noch kannst. Du hast nicht mehr viel Zeit.«
Alex stieg aus. Julius stieß ihn mit einem schmerzhaften Schlag gegen den Rücken an und er stolperte auf den Hubschrauber zu, stieg zum Cockpit hinauf. Die Kabine war so geräumig, dass man darin ein ganzes Auto hätte parken können. An den Wänden hingen Gurte und andere Ausrüstungsgegenstände. Die Tür ging so weit auf, dass Fallschirmspringer ungehindert hätten hindurchspringen können. Rechts und links davon standen einander zugewandt zwei Bänke. Alex hätte gern gewusst, ob Jack auch in diesem Hubschrauber gesessen hatte.
Julius war hinter ihm eingestiegen. »Setzen!« Er zeigte auf eine Bank.
Alex gehorchte. Die Rotorblätter begannen sich zu drehen, das Geheul des Motors steigerte sich zu einem ohrenbetäubenden Krach. Dann waren sie bereit. Der Pilot zog an verschiedenen Hebeln und der

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