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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Terrasse an der Vorderseite seines Hauses. Um einen Tisch aus Stein standen vier Zwergpalmen in Terrakottakübeln. Aus dem Maul eines steinernen Löwen plätscherte Wasser in ein Becken. Das Plätschern wirkte erfrischend.
Razim trug eine strahlend weiße Dishdasha. Er frühstückte gerade frische Feigen, Joghurt, Gebäck und Tee. Daneben lag eine Schachtel Zigaretten der Marke Black Devil. Zu Alex’ Erleichterung war der Tisch nur für drei gedeckt. Offenbar würde Julius Grief nicht mitessen. Als Razim sie sah, stand er auf.
»Setzt euch bitte zu mir. Ihr habt hoffentlich nichts dagegen, dass ich ohne euch angefangen habe. Ich schlafe nie länger als bis fünf und habe großen Hunger, wenn es Zeit zum Frühstücken ist. Aber es ist noch viel übrig. Nehmt Platz.«
Jack warf Alex einen fragenden Blick zu. Alex nickte und sie setzten sich.
Razim war ein aufmerksamer Gastgeber, achtete darauf, dass alles in Reichweite stand, und schenkte ihnen Tee ein, als wären sie nicht seine Gefangenen, sondern Gäste.
Alex nahm unterdessen ihre Umgebung in Augenschein. Aus dem Fort zu fliehen, schien auf den ersten Blick unmöglich, doch dann fiel ihm ein, was Jack gesagt hatte. »Ich weiß schon, wie wir von hier wegkommen.« Hatte sie vielleicht etwas gesehen, was ihm entgangen war?
»Eine Tasse Tee, Alex?« Razim hielt ihm die Kanne hin.
»Danke.« Alex hasste die falsche Höflichkeit und die aufgesetzten Manieren des Mannes. Dieses Verhalten hatte er schon zu oft erlebt. Beim Tee im Garten mit Damian Cray, beim Abendessen mit Julia Rothman. Alle hatten sich mitfühlend und menschlich gegeben, obwohl sie doch genau das nicht waren.
Jack hatte weniger Geduld. »Was wollen Sie von uns?«, fragte sie barsch. »Alex muss zur Schule. Sie haben kein Recht, ihn hier festzuhalten.«
Razim stellte die Teekanne ab und nahm sich einen Löffel Joghurt. »Lassen Sie uns nicht so tun, als wäre Alex ein ganz normaler Schüler, Miss Starbright«, sagte er. »Wir wissen alle, wer und was er ist. Sie dürfen auch nicht mit mir reden, als wäre ich ein Mensch wie jeder andere. Natürlich habe ich kein Recht, Sie hier gefangen zu halten. Ich bin ein Verbrecher. Seien wir ruhig ehrlich zueinander. Das Gesetz bedeutet mir nichts. Ich tue einfach das, was ich will.«
»Was wollen Sie denn?«
»Sie sind sehr direkt. Bitte greifen Sie doch zu. Sie müssen beide essen und trinken. Vor allem trinken ist bei dieser Hitze extrem wichtig.«
Alex nahm etwas Obst. Jack zögerte kurz und folgte dann seinem Beispiel. Ein Mann ging an ihnen vorbei. Er schob eine mit glitzerndem Salz beladene Schubkarre.
Razim leckte seinen Löffel sauber. »So ist es brav. Aber ihr habt sicher eine Menge Fragen. Ich will zumindest einige davon beantworten, wenn es euch beruhigt.«
»Sie brauchen uns gar nichts zu sagen«, fiel Alex ihm ins Wort. »Ich weiß schon, dass Sie zu Scorpia gehören und die amerikanische Außenministerin ermorden wollen, wenn sie am Wochenende in Kairo ihre Rede hält. Und ich weiß, wo wir sind, nämlich in der Nähe von Siwa.« Er war zum Teil auf Vermutungen angewiesen, sah aber zu seiner Genugtuung, dass die Augen hinter den Brillengläsern zuckten. Er hatte Razim kalt erwischt und Razim hatte seine Überraschung nicht verbergen können. »Und der MI6 weiß das auch«, fuhr er fort. »Er hat unser Verschwinden inzwischen sicher bemerkt und sucht uns. Wenn Sie uns jetzt freilassen, haben Sie vielleicht noch Zeit, Ihre Haut zu retten. Sonst sind Sie am Ende.«
Es folgte langes Schweigen. Dann lachte Razim. Es klang gezwungen und unnatürlich. »Alle Achtung, Alex«, erwiderte er. »Meine Freunde von Scorpia meinten, du seist ein ernst zu nehmender Gegner, und sie hatten Recht. Ich nehme also zur Kenntnis, dass du zumindest einen Teil unserer Pläne erraten hast. Du hast das Gewehr gesehen, und dass die amerikanische Außenministerin morgen hier eintreffen wird, ist allgemein bekannt. Doch du kannst uns nicht mehr aufhalten. Und lass dir eins versichert sein: Von unseren eigentlichen Zielen hast du keine Ahnung. Dass der MI6 euch hier herausholt, wage ich zu bezweifeln. Das dürfte doch etwas schwieriger sein, als du glaubst. Das Fort wurde zwar vor über zweihundert Jahren erbaut, aber ich habe noch einige zusätzliche Schutzvorkehrungen getroffen. Wir sind von einem Minenfeld umgeben. Die Zufahrten sind ähnlich gesichert wie vergleichbare Anlagen in Afghanistan. Im Fall eines Angriffs können wir die Sprengsätze sofort aktivieren. Die Schalter

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