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Alexander - der Roman der Einigung Griechenlands

Alexander - der Roman der Einigung Griechenlands

Titel: Alexander - der Roman der Einigung Griechenlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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geschlossene Reihe der Phalanx, und ein schrecklicher Schlag der Reiterangriff. So flohen sie zuerst in die Stadt, für sie etwa dreißig Stadien vom Fluß entfernt. Als sie sahen, wie Alexander seine Phalanx den Fluß entlang heranführte, um zu vermeiden, daß sie eingekreist würde, wenn die Geten eine Falle gelegt hätten, die Reiterei hingegen in Kampfformation, da verließen sie auch die Stadt, denn sie war nur mangelhaft befestigt. Sie nahmen an Frauen und Kindern auf die Pferde, was diese tragen konnten, und flohen zu unbewohntem Land, möglichst weit vom Fluß entfernt. Alexander nahm die Stadt und in ihr alles, was die Geten zurückgelassen hatten; die Beute ließ er durch Meleagros und Philippos nach rückwärts bringen. Er zerstörte den Ort und brachte am Ufer des Istros Dankopfer für Zeus, Herakles und den Istros selbst dar. Dann führte er noch am gleichen Tag alle seine Leute unversehrt ins Lager zurück.
    Darauf kamen zu Alexander Gesandte von anderen Völkern, die in Unabhängigkeit am Istros wohnen, dazu auch von Syrmos, dem König der Triballer, sowie den Kelten. Sie sagten ausnahmslos, sie kämen, weil sie nach einem Freundschaftsvertrag mit Alexander strebten, und es wurden mit ihnen allen gegenseitige Abmachungen beschworen. Die Kelten fragte Alexander auch, was sie von allen Dingen, die den Menschen zustoßen könnten, am meisten fürchteten. Sie sagten, sie fürchteten sich lediglich davor, daß ihnen der Himmel auf den Kopf falle. Sie seien zwar voller Bewunderung für Alexander, doch wenn sie Gesandte zu ihm schickten, so geschehe dies weder aus Furcht noch weil sie sich Nutzen davon versprächen. Diese Leute nun nannte er Freunde und machte sie zu Bundesgenossen. Dann schickte er sie heim und bemerkte zur ganzen Sache nur, die Kelten seien Windbeutel.
    Er wollte nun in das Gebiet der Agrianen und Paionen vorrücken. Da trafen Meldungen ein, Kleitos, Sohn des Bardylis, sei abgefallen und Glaukias, König der Taulantier, habe sich diesem angeschlossen. Zugleich meldeten die Boten, die Autariaten hätten die Absicht, ihn unterwegs anzugreifen. Daher schien es ihm das beste, sofort aufzubrechen. Zu dieser Zeit befand sich Langaros, der König der Agrianen, schon lange befreundet mit Alexander, im Lager und hatte die ansehnlichsten, bestgerüsteten seiner Leibtruppen bei sich. Als er hörte, Alexander erkundige sich über die Autariaten, sagte er, um diese brauche man sich keine Sorgen zu machen, sie seien die Schlappsten der ganzen Gegend. Er selbst werde bei ihnen einfallen, damit sie sich etwas mehr um ihre eigenen Dinge kümmerten. Dies führte er mit Genehmigung Alexanders dann auch durch und brandschatzte ihr Gebiet.
    Langaros wurde von Alexander geschätzt und erhielt solche Geschenke, die bei den Makedonen als die ehrenvollsten gelten. Vor allem aber versprach Alexander, ihm seine Schwester Kynnane zur Frau zu geben, sobald er nach Pella käme. Indes starb Langaros bald nach der Rückkehr aus dem Felde an einer Krankheit.
    Alexander zog den Fluß Erigon hinauf nach Pellion. Diese Stadt war der bestbefestigte Platz der ganzen Gegend; deshalb hatte Kleitos sie besetzt. Alexander lagerte am Eordaios in der Absicht, am nächsten Tag die Mauer zu stürmen. Die Leute des Kleitos hielten jedoch die umliegenden steilen und dichtbewaldeten Berge besetzt, um die Makedonen von allen Seiten anzugreifen. Glaukias, der Taulantierkönig, war mit seinen Hilfstruppen noch nicht zur Stelle.
    Alexander rückte nun gegen die Stadt vor. Da töteten die Gegner drei Knaben, drei Mädchen und drei schwarze Widder und brachen auf, mit den Makedonen den Kampf zu beginnen. Sobald es aber zum Nahkampf kam, liefen sie davon, obwohl die von ihnen besetzten Stellungen kaum zugänglich waren. Man fand die geschlachteten Opfer so, wie sie sie liegengelassen hatten.
    Am gleichen Tage noch gelang es Alexander, die Stadt einzuschließen. Er errichtete vor den Mauern ein Lager und wollte die Gegner mit Hilfe der Umwallung abriegeln. Jedoch erschien tags darauf Glaukias, der Taulantierkönig, mit starker Streitmacht, und Alexander mußte den Plan fallenlassen, denn nicht nur Zahl und Kampfkraft der in die Stadt Geflohenen waren groß, auch Glaukias würde ihm mit einer Masse Leute zusetzen, wenn er den Sturm auf die Mauern wagte. So schickte er Philotas mit Reitern sowie Tragtieren auf Verpflegungssuche. Glaukias, der das Abrücken des Philotas und seiner Leute bemerkte, ging gegen sie vor und besetzte die Hügel rund um

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