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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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der letzten Tage vom Leib zu spülen, ohne dass mein Gips nass wurde. Das heiße Wasser tat gut, und in einem sauberen Jeansrock, einem weißen Tanktop und einem kurzen, kragenlosen schwarzen Jäckchen fühlte ich mich beinahe wieder wie ein Mensch. Ach, wie gern hätte ich zu diesem Outfit ein paar hohe rote Pumps getragen! Stattdessen schlüpfte ich brav in einen schwarzen Ballerinaschuh und trug als Ausgleich eine Extraschicht Lipgloss auf.
    Ich bestellte Frühstück beim Zimmerservice und wählte Danas Nummer, während ich auf die Waffeln und die Eier wartete.
    »Hallo?«, krächzte sie.
    »Bist du wach?«
    »Jetzt ja.«
    »Ich habe Waffeln bestellt.«
    Sie stöhnte.
    »Und eine halbe Grapefruit für dich.«
    »Ich bin gleich da.«
    Zehn Minuten später öffnete ich ihr die Tür. Sie trug eine pinkfarbene Jogginghose und ein zerknittertes T-Shirt mit der Aufschrift FITNESSTRAINER NEHMEN DICH RICHTIG RAN . Sie warf sich mit dem Rücken aufs Bett und starrte hoch zur Decke.
    »Hast du schlafen können?«, fragte ich.
    »Ein bisschen.« Sie gähnte. »Nicht genug.«
    Dito .
    Zu meinem Glück sind Zucker und Koffein für mich ein schnell verfügbarer Ersatz für mangelnden Schlaf. Beides führte ich mir nun zu Gemüte, nachdem der Zimmerservice mit einem großen Teller voll Waffeln und zwei Karaffen Kaffee – entkoffeiniert für Dana und normal mit viel Milch für mich – erschienen war.
    Hemmungslos strich ich eine dicke Schicht Erdbeermarmelade auf die Waffeln. Ich nahm einen Bissen. Himmlisch.
    Dana rümpfte die Nase und tauchte den Löffel in ihre Grapefruit. »Hast du mittlerweile eine Idee, wer Donatas Killer sein könnte?«, fragte sie, die Hand über ihr Frühstück haltend, damit ihr kein Grapefruitsaft ins Auge spritzte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nö. Eines gibt mir allerdings zu denken.« Ich schob mir eine Gabel voll Waffel in den Mund. »Warum sollte jemand Donata töten wollen? Ich meine, wenn wir davon ausgehen, dass Gisella mit einem Komplizen zusammenarbeitete, dann war es doch das perfekte Arrangement. Warum alles kaputt machen?«
    Dana schüttelte den Kopf. »Gute Frage. Okay, nehmen wir mal an, der Komplize machte Gisella kalt, weil ihm sein Anteil nicht groß genug war. Oder vielleicht wurde Gisella unvorsichtig, und der Komplize hatte Angst, dass ihretwegen alles aufflog.«
    »Letzteres scheint mir am wahrscheinlichsten zu sein«, sagte ich. »Wenn er nur gierig gewesen wäre, dann hätte er doch gewollt, dass Gisella weitermacht, oder nicht? Ohne sie ging der ganze schöne Plan ja nicht auf. Auf der anderen Seite ist Gisella ein hohes Risiko eingegangen, als sie gleich vier Designer auf einmal während der Fashion Week bestohlen hat. Früher oder später hätte jemand eins und eins zusammengezählt.«
    »Okay, dann hat der Komplize also Angst, dass alles rauskommt. Deshalb tötet er Gisella. Zu seinem Glück bist du gerade in der Stadt, sodass er den Verdacht auf dich lenken kann, indem er einen Stiletto-Pumps benutzt.«
    »So ein Glückspilz«, murmelte ich und steckte mir noch ein Stück Waffel in den Mund.
    »Aber … warum Donata umbringen? Ich meine, es war doch nicht sehr wahrscheinlich, dass sie zur Polizei ging, oder? Schließlich wollte sie ja nicht, dass ihr eigenes Geheimnis herauskommt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ja, das stimmt.« Kauend dachte ich nach. »Dana, wem hast du alles erzählt, dass wir nach Mailand geflogen sind?«
    Das Grapefruitstückchen verharrte auf halbem Wege zum Mund. »Nur Jean Luc. Warum?«
    »Vielleicht hatte der Mörder Angst, dass Donata uns etwas verraten könnte.«
    »Glaubst du?«
    Ich zuckte die Achseln. »In jedem Fall muss der Mörder gewusst haben, dass wir in Mailand waren. Sonst ergibt der Stiletto-Pumps keinen Sinn. Er konnte ja schlecht den Verdacht auf mich lenken, während ich in Paris war und zum Zeitpunkt der Tat ein wasserdichtes Alibi hatte. Das ging nur, weil ich in Mailand war.«
    Dana legte den Löffel hin. »Wow. Du hast absolut recht. Okay, wer wusste, dass du dorthin wolltest? Jean Luc. Wer noch?«
    Ich überlegte. »Niemand. Oder doch. Ich habe Ann von der Agentur aus angerufen, um sie nach Donatas Privatadresse zu fragen. Ich habe ihr zwar nicht gesagt, dass ich nach Mailand fliege, aber ich schätze, wenn sie gewollt hätte, hätte sie es herausfinden können. Und ich habe Angelica über Donata ausgefragt. Es wäre ihr vermutlich ein Leichtes gewesen, mir zu folgen. Aber die einzige Person, der ich es tatsächlich gesagt

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