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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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konnte. Selbst seine Glatze schien heute Abend ganz besonders zu glänzen.
    »Ah, Mademoiselle Springer. Was für ein bezaubernder Abend.«
    Ehrlich gesagt hatte ich mich schon besser amüsiert.
    »Sie sind aber gut gelaunt«, erwiderte ich.
    Er stieß einen tiefen, besorgten Seufzer aus. » Oui . Heute war ein Rosenblatt-freier Tag.« Sein Lächeln wurde noch gelöster.
    Ich spürte, wie sich eine Falte zwischen meinen Brauen bildete. »Mrs Rosenblatt ist noch nicht wieder zurück?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe sie nicht gesehen.« Dann grinste er.
    Langsam begann ich mir Sorgen zu machen. Es sah Mom gar nicht ähnlich, so einfach zu verschwinden.
    Offenbar sah man mir meine Sorge an, denn Pierre fragte: »Möchten Sie, dass ich ihr Zimmer anrufe?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Das mache ich später. Hören Sie, könnten Sie mir wohl sagen, ob ein gewisser Charlie unter Ihren Gästen ist?« Ich wusste, dass es im Umkreis von zwei Häuserblocks ein Dutzend Hotels gab, in denen er abgestiegen sein konnte, doch langsam war ich mit meinem Latein am Ende.
    Pierre drückte eine Taste auf seinem Keyboard. »Aber natürlich. Der Nachname von diesem Charlie?«, fragte er, die Finger erwartungsvoll ausgestreckt.
    »Na ja, das ist irgendwie ein weiteres Problem. Den kenne ich nicht.«
    Seine Stirn kräuselte sich. »Oh.«
    »Er war ein Freund des ermordeten Mädchens, Gisella.«
    »Ah. Nun, es tut mir leid, aber unsere Datenbank ist nach Familiennamen geordnet. Ohne den kann ich Ihnen nicht sagen, ob ein Charlie hier eingecheckt hat oder nicht.«
    Mist . Da ging sie hin, meine letzte Hoffnung. »Trotzdem danke für Ihre Hilfe.«
    »Keine Ursache«, sagte er und winkte mir nach.
    Ich fuhr allein mit dem Aufzug in den sechsten Stock und klopfte an die Verbindungstür zu Moms Zimmer. Niemand meldete sich. Ich öffnete sie und spähte hinein.
    »Hallo?«, fragte ich.
    Keine Antwort. Ich knipste das Licht an und ging hinein. Nichts verriet, wie lange die beiden schon fort waren. Die Betten waren jedenfalls mit militärischer Präzision gemacht. Ich stellte auf den ersten Blick fest, dass sowohl Moms schwerer, alter orangefarbener Samsonite-Koffer als auch Mrs R.’s pinkfarbener gepunkteter Koffer noch da waren. Also hatten sie nicht für eine längere Reise gepackt. Dann ging ich ins Badezimmer, wo ich eine Vielzahl von Feuchtigkeitscremes, Augenaufbaucremes und Antifalten-Seren auf dem Regal vorfand. Die benutzte Mom jeden Abend. Niemals würde sie ohne sie irgendwo übernachten.
    Vielleicht hatten wir uns nur verpasst?
    Ich setzte mich aufs Bett und wählte noch einmal ihre Nummer. Dieses Mal wurde ich sofort zur Mailbox umgeleitet. Ich hinterließ die Nachricht, dass ich mir langsam Sorgen um sie machte, und bat sie, mich zurückzurufen.
    Ich muss zugeben, dass ich fast ein bisschen wie meine Mutter klang.
    Ich überlegte, wann ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Das war … gestern gewesen. Bevor Dana und ich nach Mailand geflogen waren. Wieder suchte ich im Zimmer nach Anzeichen, dass Mom und Mrs R. seitdem hier gewesen waren. Doch wenn es sie je gegeben hatte, dann jetzt aufgrund eines emsigen Zimmermädchens nicht mehr.
    Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch knipste ich das Licht aus und versuchte mir einzureden, dass Mom ein großes Mädchen war, das auf sich selbst aufpassen konnte. Wahrscheinlich erkundeten sie und Mrs Rosenblatt gerade Paris und hatten einen Riesenspaß. Wer weiß, vielleicht waren sie in irgendeinem französischen Karaoke-Club gelandet. Oder Mrs R. hatte einen netten Franzosen gefunden, der auf hawaiianische Gewänder stand.
    Ich zog die Tür hinter mir zu und nahm mir vor, gleich morgen früh als Erstes nach ihnen zu sehen. Dann nahm ich eine lange heiße Dusche und schluckte zwei Schmerztabletten, denn mein heute arg strapaziertes Bein meldete sich wieder.
    Aber als ich dann im Bett lag, die nassen Haare in ein Handtuch gewickelt, fand ich keinen Schlaf. Vielleicht weil ich an diesem Tag bis nach Mittag geschlafen hatte. Vielleicht war es aber auch die Aufregung wegen der Show am nächsten Tag. Oder die tiefe Enttäuschung, dass ich meine Schuhe nicht zeigen konnte.
    Ich rollte mich auf die Seite und sah das Telefon auf dem Nachttisch an.
    Ob Ramirez schon in L. A. gelandet war? Oder befand er sich noch irgendwo über dem Atlantik? Dachte er gerade an mich? Fragte er sich, was ich machte? Kümmerte es ihn überhaupt noch, was ich machte?
    Ich biss mir auf die

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