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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Lobby. Zu meinem Glück erwischte ich André-Schrägstrich-Pierre am Empfangstresen.
    »Guten Morgen«, grüßte ich, auf Absatz und Gips wankend.
    » Bonjour , Mademoiselle Springer«, erwiderte er. Er warf einen Blick über meine Schulter. »Äh, keine Rosenblatt?«, flüsterte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Keine Rosenblatt.«
    Er entspannte sich sichtlich. »Was kann ich denn an diesem schönen Morgen für Sie tun?«
    »Ich würde gerne wissen, ob es in diesem Hotel Überwachungskameras gibt.«
    Er nickte. » Oui, oui . Die Sicherheit unserer Gäste liegt uns sehr am Herzen. Warum fragen Sie, Mademoiselle? Machen Sie sich Sorgen wegen etwaiger Einbrecher?«
    »Ähm, so was Ähnliches. Ich habe mich gefragt … « Ich machte eine Pause, unsicher, inwieweit ich ihn in meinen Plan einweihen konnte. »Ich habe mich gefragt, ob es im Flur vor meinem Zimmer eine Kamera gibt.«
    Pierre nickte. »Alle Flure werden überwacht.«
    »Ich habe das Gefühl … « Wieder hielt ich inne.
    » Oui ? Das Gefühl?«
    »Dass jemand heute versuchen könnte, in mein Zimmer einzubrechen. Während die Le-Croix-Show stattfindet.«
    Seine Augenbrauen schossen gen Norden. »Sind Sie bedroht worden?«
    »Äh, nun ja. Das nicht.«
    »Gewarnt?«
    »Nicht ganz.«
    Er machte schmale Augen. »Ist es etwa eine dieser lächerlichen Vorahnungen von Mademoiselle Rosenblatt?«
    »Ähm, nein. Ich … ich habe eben nur so ein Gefühl.«
    »Hmm.« Er überlegte. »Na gut, dann sollten wir vielleicht am besten die Polizei informieren.«
    »Nein!«
    Pierre zuckte zusammen.
    »Äh, ich meine, nein. Keine Polizei. Wahrscheinlich, äh, handelt es sich sowieso nur um einen Streich, nicht wahr? Kein Grund, die Polizei zu alarmieren. Ich wollte nur sicher sein, dass ich, falls ich einen Diebstahl melden muss, Bildmaterial habe, um zu beweisen, dass jemand in mein Zimmer eingebrochen ist. Falls jemand versucht einzubrechen.«
    Pierre saugte die Wangen ein und betrachtete mich nachdenklich. Schließlich sagte er: »Ich sorge dafür, dass der Sicherheitsdienst eine Kamera auf Ihre Tür richtet.«
    Ich lächelte. »Ich danke Ihnen, Pierre!« Ich schlug mir die Hand vor den Mund. »Ich meine, André.«
    »Hmpf«, machte er.
    Ich ergriff meine Krücken und hinkte über den Marmorboden (langsam dieses Mal – eine peinliche Bauchlandung pro Reise reichte mir) zur Glastür, wo der Portier mir ein Taxi heranwinkte.
    Ich kletterte hinein und bat den Fahrer, mich zum Carrousel du Louvre zu bringen. Dann zückte ich mein Handy und rief Dana an. Sie meldete sich nach dem zweiten Freizeichen.
    »Hallo?«
    »Hi, ich bin es. Wo bist du?«
    »Ich bin schon im Zelt. Ich hatte um sechs Uhr eine Anprobe. Und du?«
    »Ich bin auf dem Weg dorthin. Ich bin in ein paar Minuten da. Und, Dana?«
    »Ja?«
    Ich musste grinsen. »Heute fassen wir einen Mörder.«
    Dana quiekte laut vor Aufregung und legte auf.
    Ich sank in den Sitz zurück und betete, dass ich es nicht bereuen würde. Mir war schlecht vor Erwartung, Angst und Aufregung. Egal, was heute passierte, eines war sicher: Die Show musste weitergehen.

18
    Die Fahrt zum Carrousel du Louvre dauerte länger als gewöhnlich, denn der Verkehr wurde immer dichter, je mehr wir uns dem Zelt von Le Croix näherten. Schließlich bat ich den Fahrer, mich ein paar Straßen vorher hinauszulassen und schwang mich auf Krücken durch das Gewühl. Am Eingang wurde ich von zwei Popeye-Klonen mit Bürstenhaarschnitten, Oberarmen, die dicker waren als die Oberschenkel der meisten Models, angehalten. Sie ließen mich erst eintreten, nachdem sie meine Schultertasche durchsucht und mich abgetastet hatten. Was ich ehrlich gesagt im Hinblick darauf, dass sowohl Gisella als auch Donata mit Schuhen und nicht mit Schusswaffen oder Klappmessern getötet worden waren, ein wenig lächerlich fand. Doch wenn sie sich an dem Schuhwerk der Gäste zu schaffen machten, würde es einen Aufstand geben, und das wussten sie sicher auch.
    Nachdem ich den Sicherheitscheck durchlaufen hatte, hinkte ich durch das Zelt zum Backstage-Bereich. Der neue Laufsteg schimmerte im Scheinwerferlicht. Links und rechts standen drei Reihen von weißen Klappstühlen. Zwei von Le Croixs Assistentinnen drängten sich durch die schmalen Reihen und legten Programme auf die Sitzflächen, während Ann zuschaute und in ihr Headset sagte, dass das Licht zu rotstichig sei.
    Mit einem flüchtigen Winken ging ich an ihr vorbei (was sie nicht erwiderte, dazu war sie zu beschäftigt), um den

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