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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Laufsteg herum und trat durch die Vorhänge, die ihn vom Backstage-Bereich trennten.
    Während über dem Laufsteg erwartungsvolle Ruhe lag, herrschte hier bereits Wahnsinn und Chaos: Haar wurde toupiert, Make-up mit schnellen, geübten Strichen von einem Team von Visagisten aufgetragen und letzte Hand angelegt, um die Models in ihre ersten Outfits zu nähen, zu stecken und zu kleben.
    Auf einem Regiestuhl vor einem Spiegel erspähte ich Dana, der gerade leuchtend grüner Lidschatten aufgetragen wurde. Huch, na so was. Vielleicht hatte Mom doch mehr Ahnung von der Haute Couture, als ich dachte.
    »Hallo«, sagte ich und trat hinter sie.
    Sie öffnete ein Auge. »Da bist du ja. Jean Luc sucht dich. Er sagte, er hätte im Fernsehen gehört, dass du nach der Show ein Interview gibst?«
    Wow, das hatte sich aber schnell herumgesprochen. Was aber auch hieß, dass Marcel seinen Teil des Deals eingehalten hatte. Hoffentlich konnte ich ihm, wenn alles vorbei war, die Story seines Lebens liefern, auch wenn ich ihn angeschwindelt hatte, was meine Motive anging. Während ich Dana meinen Plan erläuterte, drückte ich im Geiste die Daumen, dass Pierre sein Versprechen wahrmachte und die Kameras auch funktionierten.
    Als ich mit meiner Geschichte fertig war, schmückte dicker grüner Lidschatten ihre Augen und Jean Luc schrie nach dem »Schuh-Mädchen«. Ich drückte Danas Arm und wünschte ihr Hals- und Beinbruch, dann machte ich mich auf, meine Behelfsschuhe an die Models zu verteilen.
    Vor lauter Kleidern, Schuhen, Accessoires und unzähligen Last-Minute-Krisen, von denen jede einzelne Jean Luc dazu trieb, sich Säurehemmer einzuwerfen, als müsse er einen ganzen Garten von Geschwüren in seinem Magen bekämpfen, verging der Rest des Morgens wie im Flug. Als ich endlich hörte, wie die Leute in das Zelt strömten und ihre Plätze voller Vorfreude auf die große Show einnahmen, war ich ein nervöses Wrack – nicht nur, weil Jean Luc mich mit seiner Unruhe angesteckt hatte, sondern auch wegen der Dinge, die mir anschließend bevorstanden. Und wegen desjenigen, der möglicherweise gerade in diesem Moment in mein Hotelzimmer einbrach, um das angebliche Beweismittel, meinen Köder, zu stehlen.
    Das war vermutlich auch der Grund, warum ich einen ein Kilometer hohen Satz machte, als jemand sagte:
    »Maddie.«
    Hastig drehte ich mich um.
    Hinter mir stand Felix. Sehr nah hinter mir. Instinktiv wich ich einen Schritt zurück. Seit dem Vorfall im Schloss hatte ich ihn nicht mehr gesehen, und sofort stieg mir die Hitze in die Wangen.
    Wie üblich trug er eine Kakihose mit einem weißen Button-down-Hemd, doch heute hatte er – vermutlich als Zugeständnis an die vielen Modeverrückten hier – einen dunkelbraunen Blazer darübergezogen und seine Skechers gegen ein Paar Lederschuhe eingetauscht. Alles in allem ein lässiger Schick, der ihm, das musste ich ihm lassen, prima zu Gesicht stand.
    »Du bist ganz rot im Gesicht.«
    Sofort befühlte ich meine feurigen Wangen.
    »Ich? Oh, äh, kein Wunder, Jean Luc hat uns den ganzen Tag herumgejagt.«
    Felix nickte und reichte mir eine Flasche Wasser. »Du siehst aus, als könntest du das gebrauchen.«
    Als ich sie entgegennahm, vermied ich es, seine Hand zu berühren. »Was tust du denn hier?«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Jean Luc hat mich eingeladen. Eine Art Friedensangebot wegen des Schlamassels mit der Kette.«
    »Ein Schlamassel, an dem du schuld bist.« Ich musterte ihn misstrauisch. »Wusste Jean Luc, dass du mit Gisella zusammen warst?«
    Felix hob den Blick gen Himmel. »Das wirst du mir wohl ewig aufs Butterbrot schmieren, was, Schätzchen?«
    »Vermutlich.«
    »Hör zu, ich habe es dir doch schon gesagt: Wir sind nur ein paar Mal miteinander ausgegangen. Es war nichts Ernstes.«
    Ich drehte den Verschluss der Flasche auf. »Du hast mir nie gesagt, warum du Schluss gemacht hast.«
    Felix zögerte. »Richtig, habe ich nicht.«
    »Und? Komm schon, heraus mit der Sprache. Du verdienst deinen Lebensunterhalt damit, dass du deine Nase in die Angelegenheiten anderer steckst, da kannst du doch nicht ernsthaft glauben, dass du selbst so davonkommst.«
    Er bedachte mich mit einem langen, harten Blick. »Es gab jemand anderen.«
    Ich hob eine Augenbraue. »Du bist ja ein echter Frauenheld. Noch ein Model?«
    »Nein.«
    »Schauspielerin.«
    »Nein.«
    »Komm schon, wer ist sie? Wie lange geht das schon?«
    Er stand wie erstarrt, ganz aufrecht. Sein Blick war fest auf mich gerichtet, ließ

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