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Alice at Wonderland

Alice at Wonderland

Titel: Alice at Wonderland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunzel Gaw
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erholt wieder im Büro. Meine Geschenke kommen super an, und ich bin der Held, als ich sage, ich hätte im Burger King am College Parkway in Manhattan geraucht. Meine Kollegen haben dagegen nicht so sonderlich viel zu erzählen. Einige von ihnen waren wohl auf irgendeiner Schulung in Berlin. Wie langweilig!
    Als ich abends nach Hause komme, ist mein Mallorca-Koffer angeliefert worden. Jörg hat ihn für mich am Baggageclaim in Palma abgeholt und die ganze Zeit darauf aufgepasst. Und als Dank dafür lediglich den Bikini einge fordert. Das ist fair!

    E-MAIL FÜR DICH
    Zwei Wochen war ich im Urlaub, und es hat sich nichts geändert. Mein Viertel wurde nicht abgerissen, die Stra ßenreinigung scheint immer noch zu streiken, und die Baustelle vor meinem Haus hat die Parkplätze noch im mer nicht wieder freigegeben, die sie sich vor meinem Ur laub einverleibt hat. Was ich an der Großstadt am meisten hasse, ist diese verdammte Parkplatzsuche. Wenn man kei nen eigenen Stellplatz "oder eine Garage hat, mutiert man zu bestimmten Tageszeiten unfreiwillig zur motorisierten Bestie. Zwischen neun und elf und zwischen vierzehn und sechzehn Uhr findet man mit Anwohnerparkschein eigentlich immer eine Lücke. Zu allen anderen Zeiten regiert das Gesetz des Dschungels.
    Und heute ist auch wieder so ein Tag. Natürlich kann ich nicht fünfmal die Woche eher Feierabend machen, um vor sechzehn Uhr zu Hause zu sein. Insbesondere heute nicht, wo unsere Volontärin Katja anlässlich ihres Geburtstages einen kleinen Sektumtrunk veranstaltet hat. Es ist mittlerweile fast Tagesschauzeit, als ich zum wiederholten Male meinen Wohnblock umkreise wie eine Motte die vergilbte Kloleuchte im Cafe Dezentral. Am meisten regen mich die Parkplatz-Faschos auf, die sich halb quer in die Parkbuch ten stellen und damit gleich zwei Plätze blockieren.
    »Hey! Hier wollen auch noch andere parken!«, brülle ich aus dem Fenster.
    »Bin gleich weg!«, poltert ein verschwitzter Endfünf ziger zurück, der mit Lidl-Tüte in der Hand aus einem kackbraunen Golf steigt. Und er zeigt mir den gestreckten Mittelfinger. Wohl um anzudeuten, dass es maximal eine Minute dauert. Schon ist er in einem Hauseingang verschwunden. Als ich eine halbe Stunde später wieder an demselben Parkplatz vorbeikomme, steht der Golf noch immer da. Männer haben nun mal kein Zeitgefühl. Zwei weitere Lücken werden mir wie üblich vor der Nase weggeschnappt. Schließlich drängle ich meinen Wagen auf eine kleine Fläche zwischen einem LKW und einer Ausfahrt. Passt, denke ich mir, die kommen da schon irgendwie raus. Ich steige aus dem Auto und erblicke ein Schild »absolutes Halteverbot«. Ein provisorisch aufge stelltes Verkehrszeichen, gilt für einen Umzug ab morgen früh um sechs. So früh fängt doch keiner mit dem Mö belschleppen an, überlege ich mir, schließe ab und trotte Richtung Heimat. Ganz wohl ist mir bei dem Gedanken, dort zu stehen, nicht. Immerhin habe ich meinen Umzug damals schon um fünf Uhr früh begonnen und war stinksauer, dass wir mehrere Fahrzeuge abschleppen lassen mussten. Was alles von meiner Zeit abging. Andererseits ist dieser Parkplatz nur zwanzig Meter von meiner Woh nung entfernt. Wenn es göttliche Zeichen gibt, muss man sie auch erkennen und in treuem Glauben annehmen. Als ich meine Haustür aufschließe, siegt das schlechte Ge wissen. Ich renne zurück zu meinem Wagen und räume in stillem Mitgefühl für alle Möbelpacker das Feld. Nach weiteren zehn Minuten komme ich erneut am Umzugs schild vorbei. Ein alter BMW hat sich gerade für die Lü cke entschieden. Der Fahrer steigt aus und schiebt das Verkehrsschild kurzerhand ein paar Meter weiter zum nächsten Auto.
    »Hey! Können Sie nicht lesen? Da will morgen jemand umziehen!« Mein Gerechtigkeitssinn geht mit mir durch.
    »Blödsinn!«, tönt es zurück, »das ist mein Schild. An ders kriegt man in dieser verdammten Gegend ja keinen Parkplatz!«
    Meine Stimmung schwankt zwischen Wut und Aner kennung, als ich die nächsten drei Runden um den Block kreise. Mittlerweile ist »Wer wird Millionär« fast zu Ende und mich beschleicht das sichere Gefühl, hier heute kei nen Parkplatz mehr zu kriegen. Notgedrungen muss ich zu Plan B übergehen. Das heißt, der garantiert freie und kostenlose Parkplatz auf dem Park & Ride-Gelände hin ter dem Busbahnhof. Einziger Nachteil: zwanzig Minu ten Fußmarsch zu meiner Wohnung. Was soll's. Wenn ich mich ranhalte, kann ich das »heute-Journal« noch schaf fen. Der Platz

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