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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Tannen davor hingen Lichterketten.
    Er war sich inzwischen ziemlich sicher, dass Alice nicht so ohne Weiteres mit ihm mitgehen würde. Nicht, nachdem sie vorhin vor dem Einkaufszentrum so plötzlich vor ihm weggelaufen war.
    Sie war verwirrt. Wusste einfach noch nicht, dass er der Richtige für sie war und nicht dieser dämliche Typ, den sie ihren Freund nannte.
    Er brauchte einen Plan.
    Ganz dringend.

19. Kapitel
    Alice stellte ihre Kakaotasse ab und kramte in ihrem kleinen Rucksack nach einem Taschentuch. Nachdem sie sich geräuschvoll die Nase geputzt hatte, schlug sie sich plötzlich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    â€žJetzt weiß ich wieder, woher ich den Typ kenne.“
    â€žWelchen Typ?“
    Alice sah Edgar an. Er hatte sich nach vorne gelehnt, und sein Gesicht war so nahe an ihrem, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Das erinnerte sie wieder daran, wie sie sich gerade geküsst hatten, und am liebsten hätte sie jetzt genau dort weitermachen wollen. Aber plötzlich war ihr ein Licht aufgegangen, und sie hatte das dringende Bedürfnis, Edgar davon zu erzählen.
    â€žIch bin eben von einem Typen angemacht worden. Direkt vorm Einkaufszentrum. Aber vorher hat er mich schon eine Weile verfolgt. Da bin ich mir ganz sicher.“
    Edgar setzte sich ruckartig auf. „Was? Und das erzählst du mir erst jetzt?“
    â€žEigentlich wollte ich dir das gar nicht erzählen“, gab Alice zu. „Nach dieser Jared-Aktion wollte ich dir nicht schon wieder irgendwelche Verfolgungsgeschichten präsentieren. Du musst mich ja für völlig durchgeknallt halten.“
    Sie hatte es nicht als Frage formuliert. Dennoch antwortete Edgar: „Stimmt. Ich finde, du bist das durchgeknallteste Mädchen, das ich kenne. Aber genau das liebe ich an dir.“
    Alice spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Ihr Herz trommelte einen kleinen Tusch.
    Liebe. Er hat gesagt, dass er mich liebt
.
    â€žÃ„hm …“, machte sie, räusperte sich und schwieg.
    Edgar blickte sie ernst an. „Entschuldige, ich wollte dich nicht unterbrechen. Was ist dann passiert?“
    Alice räusperte sich erneut. „Vor ein paar Wochen habe ich einen Mann in einer Nebenstraße gefunden. Er war wohl gestürzt und dabei mit dem Kopf auf den Bordstein geschlagen. Na ja, er war bewusstlos, und ich war irgendwie total überfordert mit der Situation. Plötzlich stand da ein Typ neben mir. Ein junger Mann. Er kümmerte sich um den Verletzten, verständigte den Notarzt und ist dann plötzlich verschwunden.“
    Alice holte Luft, und Edgar nutzte die Pause, um zu sagen: „Superman. Du hast im Schulblog darüber geschrieben.“
    Bei der Erwähnung des Schulblogs überfiel Alice sofort wieder das schlechte Gewissen. Sie nickte schwach. „Ja, Superman. Natürlich war das nur ironisch gemeint. Ironie war wohl in den letzten zwei Jahren meine einzige Stärke“, stellte sie bitter fest.
    â€žQuatsch. Jetzt übertreibst du aber“, widersprach Edgar. „Du hast den ein oder anderen Blödsinn geschrieben. Aber so schlimm, wie Mike und auch Katja es behaupten, war es ganz gewiss nicht. Das habe ich dir doch schon zigmal gesagt.“
    Edgar beugte sich wieder nach vorne und ergriff ihre Hand. „Erzähl weiter“, forderte er sie auf, während sein Daumen sanft über ihren Handrücken strich.
    Alice blickte ihm in die Augen und entdeckte so viel Liebe darin, dass ihr ganz warm wurde.
    â€žDanke“, flüsterte sie.
    â€žWofür?“
    â€žDass es dich gibt und du mich magst, obwohl ich immer so widerlich zu dir war.“
    Er zog ihre Hand an seine Lippen und küsste jeden einzelnen Finger. Dann nickte er ihr zu und sagte noch einmal: „Erzähl weiter.“
    Alice nickte. „Na ja, eigentlich war die Geschichte damit für mich abgehakt. Zumal der Typ wirklich sehr souverän gehandelt und sich dabei keineswegs aufdringlich verhalten hatte. Aber als er vorhin vor mir stand und mich mit so einer affig-beleidigten Stimme fragte, ob ich ihn denn gar nicht wiedererkenne, da kam mir das schon sehr komisch vor. Und die ganze Zeit über habe ich mir das Hirn zermartert, woher ich ihn bloß kenne.“
    Edgar machte erstaunte Augen. „Ich dachte, von seinem Superman-Einsatz. Hast du doch gerade gesagt, oder hab ich das falsch verstanden?“
    Alice schüttelte den Kopf.

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