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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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du“, stellte sie fest, überlegte einen Moment und fügte dann hinzu: „Sag mal, wo bist du denn neulich so plötzlich abgeblieben?“
    Er zuckte die Achseln und senkte den Blick.
    â€žNa ja, wie auch immer …“ Alice räusperte sich und strich sich eine lange Haarsträhne aus der Stirn. „Danke jedenfalls für deine Hilfe. Ich muss dann auch mal weiter. Mein Freund wartet auf mich.“
    Alice schien es so, als wäre er bei ihrem letzten Satz ein wenig zusammengezuckt. Aber vielleicht hatte sie sich auch getäuscht.
    â€žTschüss dann“, beeilte sie sich zu sagen, wandte sich ab und wollte weitergehen.
    â€žNein! Warte!“ Seine Stimme klang schrill. Fast ein wenig hysterisch.
    Alice verharrte in der Bewegung. „Sorry, aber ich muss jetzt wirklich weiter“, erklärte sie etwas genervt und drehte sich langsam wieder zu ihm um. Allmählich kam ihr der Typ etwas sonderbar vor. Damals, als er ihr und dem bewusstlosen Mann zu Hilfe gekommen war, da hatte er einen ganz anderen Eindruck auf sie gemacht. Irgendwie souveräner und viel erwachsener.
    â€žJa, schon klar“, murmelte er geknickt. „Ich wollte ja auch nur kurz hallo sagen.“ Er blickte noch immer starr auf den Boden.
    â€žOkay“, sagte Alice gedehnt. Die Situation wurde ihr immer unangenehmer „Das hast du ja nun gemacht. Aber jetzt muss ich echt weiter. Wie schon gesagt, ich bin verabredet.“
    Er hob den Kopf und schaute ihr direkt in die Augen. Seine Lider flackerten.
    â€žK-kannst du nicht bleiben?“ Seine Stimme klang fast so, als würde er gleich anfangen zu heulen. Alice lief ein Schauer über den Rücken.
    â€žHör mal zu“, sagte sie nun doch deutlich genervt, „mein Freund …“
    â€žJa, klar“, fiel er ihr mit knurrender Stimme ins Wort. „
Das
ist natürlich wichtiger.“
    â€žDu hast es erfasst“, erwiderte Alice patzig und ging schnellen Schrittes davon.
    â€žBleib hier!“, rief er ihr nach.
    Aber Alice blieb weder stehen, noch schaute sie sich um. Sie rannte zum Einkaufszentrum hinüber, riss eine der gläsernen Eingangstüren auf und stürmte ins Innere. Bis zur Rolltreppe ins erste Geschoss, in dem sich das Café Krügers befand, waren es keine zwanzig Meter. Alice legte sie im Sprint zurück.
    Auf der ersten Stufe angekommen, drehte sie sich vorsichtig um und blickte zurück auf den mit Menschen überfüllten Eingangsbereich. Keine Spur von dem Typen. Anscheinend war er ihr nicht gefolgt. Alice stöhnte erleichtert auf.
    Eine große, blonde Frau, die direkt vor ihr auf der Rolltreppe stand, dreht sich zu ihr um und fragte besorgt: „Geht es dir nicht gut?“
    â€žWie bitte?“, erwiderte Alice total perplex.
    â€žWeil du eben so laut gestöhnt hast. Ich dachte, du hättest dir vielleicht wehgetan oder so“, erklärte die Frau.
    Alice schüttelte den Kopf. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, dass sie
so
laut aufgestöhnt hatte.
    â€žNein, alles in Ordnung“, keuchte sie und rang sich ein Lächeln ab.
    â€žDu bist aber ganz blass“, erwiderte die Frau und musterte sie mit einem skeptischen Blick.
    â€žAlles okay, wirklich“, versicherte Alice nachdrücklich und schaute demonstrativ zur Seite.
    Oben angekommen, steuerte sie zielstrebig das Café an und war heilfroh, als sie Edgar entdeckte, der gerade im Begriff war, die Tür aufzuziehen.
    â€žEdgar.“
    â€žHey, das nenn ich Timing.“ Edgar nahm die Hand von der Türklinke und drehte sich lächelnd zu ihr um. Doch als er Alice’ blasses Gesicht erblickte, verschwand das Lächeln schlagartig aus seinem Gesicht.
    â€žWas ist passiert?“, fragte er besorgt. „Du siehst ja vollkommen fertig aus.“
    Alice kam sich plötzlich ganz klein und dumm vor. Wann hat das eigentlich angefangen, dass ich beim kleinsten Anlass schon dermaßen ausflippe?, fragte sie sich. Ich war doch früher nicht so. Und auf einmal renne ich bei jeder Gelegenheit wie von der Tarantel gestochen davon – manchmal sogar in Socken.
    Alice legte ihre Hand auf die Brust „Keine Sorge“, sagte sie, „jetzt ist alles okay. Aber kannst du mich trotzdem mal in den Arm nehmen?“
    Edgars Blick wurde ganz weich. „Mir fällt nichts ein, was ich lieber täte“, sagte er zärtlich und zog Alice in seine Arme.
    Und dann machten sie endlich das,

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